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Ein Lord mit besten Absichten

Ein Lord mit besten Absichten

Titel: Ein Lord mit besten Absichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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ankämpfen musste. Es erstaunte ihn immer wieder, wie heftig der Schmerz sein konnte, den er dabei empfand; das einzige Gefühl, das in den vergangenen fünf Jahren hin und wieder das Eis der Erstarrung zu durchdringen vermochte, das ihn seitdem gefangen hielt. Die »bezaubernde« Elizabeth. Bei Gott, seine zweite Frau würde auf jeden Fall ganz anders sein als jenes kaltherzige Miststück.
    Zu seiner eigenen Überraschung hörte er sich seine Gedanken in Worte fassen. »Meine nächste Frau wird ruhig, bescheiden und fügsam sein, weder die Aufmerksamkeit auf sich ziehen noch Skandale heraufbeschwören. Sie wird gern auf dem Land bleiben, sich um meinen Sohn kümmern und mir Erben schenken.«
    Harry lächelte. »Mit anderen Worten, dieser Ausbund an Tugend wird all das verkörpern, was deine erste Frau nicht war.«
    Das Lächeln, das Weston zur Antwort gab, eisig wie ein Fjord im Winter, spiegelte die Kälte in seinem Innern wider. »Genau.« Unwillkürlich ging sein Blick zu der rothaarigen Frau zurück, die aus der Handvoll Stutzer herausragte, die um ihre blonde Begleiterin scharwenzelten.
    »Rosse, schön, dich zu sehen«, ertönte eine tiefe Stimme hinter Rosse und Weston. Die beiden drehten sich um und wollten den Duke of Sunderland begrüßen, doch der Gruß erstarb auf ihren Lippen, als der Duke in frostigem Ton fortfuhr: »Was ich von deinem Begleiter nicht sagen kann. Du befindest dich in schlechter Gesellschaft, Rosse, in sehr schlechter Gesellschaft.«
    Rosse starrte dem weiterschlendernden Duke unglücklich und mit finsterer Miene hinterher. »Er hat dich unverhohlen geschnitten, Noble.«
    Weston kippte seinen Whiskey hinunter und nickte.
    »Hat er«, bestätigte er, während er sich umdrehte und den Blick durch den Ballsaal schweifen ließ.
    »Aber verflucht, Mann, das kann er doch nicht machen! Er ist dein Cousin! Soll ich nicht doch mit ihm darüber reden, was in jener Nacht …«
    Weston unterbrach ihn mit einer schroffen Geste. »Das ist nicht so wichtig, Harry. Sunderland ist ein Dummkopf. Ich gebe nicht viel auf das, was er denkt.«
    »Aber … Noble, die Sache wird immer schlimmer. Du bist gerade mal zwei Wochen in der Stadt und wirst sowohl auf der Straße als auch in deinen Clubs und jetzt auch noch hier geschnitten! Wenn du nicht bald etwas unternimmst, wird die Gesellschaft noch völlig den Respekt vor dir verlieren.«
    Weston schnaubte, während er das angenehme Brennen genoss, das der Whiskey in seinem Magen hervorrief. Wenigstens das konnte er noch spüren. »Die feine Gesellschaft. Die Hölle wird eher zufrieren, als dass ich mir Gedanken darüber mache, was
die feine Gesellschaft
von mir denkt, Harry.«
    Seine Brauen zogen sich zusammen, als er beobachtete, wie Sir Hugh und ein weiterer Mann auf der anderen Seite des Raumes zu der Frau traten, die ihm aufgefallen war. Tolly schenkte der Rothaarigen eindeutig zu viel Aufmerksamkeit, als er in ihre Augen aufschaute, als gäbe es keine faszinierendere Frau auf Erden.
    »Sieht so aus, als wäre Tolly so weit. Wollen wir?« Lord Rosse sah seinen Freund fragend an.
    »Ja.« Selbst erstaunt über das aufwallende, schon recht deutlich an Eifersucht erinnernde Gefühl, hüllte Weston sich in den Mantel der Gleichgültigkeit, den er oft zu tragen pflegte, und folgte seinem Freund.
    Charlottes geübter, wachsamer Blick, mit dem sie stets nach adeligen Lebemännern Ausschau hielt, erfasste die beiden Männer, die quer durch den Saal auf sie zusteuerten. So, wie der Schwarze Earl die ganze Zeit zu Gillian geschaut hatte, würde er darum bitten, sie miteinander bekannt zu machen, und Charlotte war jetzt hin- und hergerissen, was sie von der unerwarteten Wendung der Dinge halten sollte. Eine hastige Beurteilung der um sie herum versammelten Heiratskandidaten erforderte eine kleine Änderung ihres Vorhabens, den Schwarzen Earl zu läutern. Und deshalb empfand sie weder Verdruss noch Groll, als sie sich nun darauf konzentrierte, Pläne für eine glückliche Zukunft ihrer Lieblingscousine zu schmieden. Ein kurzer Blick auf jene Cousine verriet, dass Gillians Äußeres sich mal wieder in Auflösung befand. Die Stulpen ihrer Handschuhe waren zu rußigen Wülsten aufgerollt, Strähnen ihres widerspenstigen roten Haars kämpften sich unter ihrem einst ordentlichen Kopfputz hervor, und ihr Kleid ließ Zeichen der verlorenen Schlacht gegen das Feuer erkennen. Unglücklicherweise blieb keine Zeit mehr, sie in den Ruheraum für die Damen zu entführen und alles

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