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Ein Lord mit besten Absichten

Ein Lord mit besten Absichten

Titel: Ein Lord mit besten Absichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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finster an. »Großer Gott, Mylord, ich gebe doch nichts darauf, ob ich die Erlaubnis zum Tanzen habe. Es ist nicht so, dass ich … also, ich sollte Sie warnen …« Hilfe suchend schaute sie zu ihrer Cousine, aber Charlotte hatte sich diskret abgewandt. Erneut beugte Gillian sich vor. »Eigentlich sollte ich gar nicht hier sein. Auf der Jungfernschau, meine ich.«
    »Jungfernschau?« Gillian beobachtete gebannt, wie sich ein Mundwinkel des Earls kräuselte. Bis auf Mord würde sie alles tun, um mit den Fingern über diese Lippen zu fahren.
    »Ja, ich nenne es so. Genau genommen ist dies nicht mein Debüt, ich begleite lediglich meine Cousine, Lady Charlotte. Ich bin keine Erbin. Und ich verfüge auch nicht über irgendwelche illustren verwandtschaftlichen Beziehungen außer der zu meinem Onkel. Und ich bin weder etwas Besonderes noch einzigartig, also müssen Sie sich nicht verpflichtet fühlen, mit mir zu tanzen.«
    Nun hob sich auch der andere Winkel dieses herrlichen Mundes, und Gillian blinzelte genießerisch angesichts der überraschenden Wärme, die Lord Sonnenscheins Lächeln ausstrahlte. Sie merkte, wie nun auch ihre Lippen anfingen, sich zu kräuseln. Vielleicht war sie etwas zu voreilig gewesen, als sie Mord ausgeschlossen hatte.
    »Ich kann Ihnen versichern, Miss Leigh, dass nicht nur Erbinnen, Adelige und einzigartige Damen als Tanzpartnerinnen für mich infrage kommen.«
    »Und was ist mit den ganz besonderen?«, fragte Gillian mit einem bewusst schelmischen Blick. Weston bemerkte fasziniert die glänzenden goldenen Tupfen in ihren dunkelgrünen Augen, die zu erstrahlen schienen, jedes Mal, wenn sie lächelte.
    Ehe er ihre Hand losließ, drückte er sie noch einmal. »Ich glaube, genau diese Bezeichnung passt recht gut zu Ihnen, meine Liebe. Ah, das hört sich nach einem Walzer an. Wollen wir?«
    Er bot ihr seinen Arm an.
    »Oh … aber … sind Sie sicher? Ich möchte Sie nicht verletzen.« Sie legte den Kopf in den Nacken und sah ihm tief in die Augen.
    Weston fiel auf, welch feinen Schnitt ihr herzförmiges Gesicht besaß. Dort, wo ihr Kleid Haut unbedeckt ließ, sah man, dass sie mit Sommersprossen übersät war. Offensichtlich gehörte sie zu den Rothaarigen, deren Sommersprossen schon beim kleinsten Aufenthalt in der Sonne sprießten, und der goldene Teint ihrer Haut ließ vermuten, dass sie sich gern im Freien aufhielt. Anstatt dies als Makel ihres Aussehens zu empfinden, ertappte er sich bei dem Wunsch, dass er diese seidige Haut am liebsten gestreichelt hätte. Wie das Licht die Motte zog ihre Nähe ihn magisch an.
    Er griff erneut nach ihrer Hand, legte sie auf seinen Arm und führte Gillian auf die Tanzfläche. »Ich habe schon Schlimmeres überlebt, das kann ich Ihnen versichern.«
    »Nicht mit mir«, murmelte sie und wirkte eine Sekunde lang leicht verdrossen, ehe dieser Ausdruck dem blanken Entsetzens Platz machte.
    »Lassen Sie sich von mir führen«, sagte Weston ihr leise ins Ohr, »und hören Sie auf die Musik. Beim Walzer zählt man bis drei.«
    Er versuchte, sich seine Erheiterung über ihr Entsetzen zu bewahren, merkte dann aber, wie er sich von ihrer Ausstrahlung gefangen nehmen ließ. Er war verzaubert von ihrer ungekünstelten Art, Gefühle zu zeigen; wenn sie einmal nicht laut aussprach, was sie dachte, genügte ein kurzer Blick in ihr leicht zu deutendes Gesicht, um ihre Gedanken zu lesen. Weston empfand diese Offenheit als sehr erfrischend in einer Gesellschaft, die ihr Bestes gab, um Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit zu verbergen.
    »Du meine Güte!«, stieß Gillian atemlos hervor, als sie unter seiner gekonnten Führung in den Tanz hineinfand. Sie biss sich auf die Lippen, während sie sich darauf konzentrierte, seinen Schritten zu folgen. Trotz ihrer unsicheren und ungelenken Bewegungen spürte der Earl plötzlich, wie ihn ein Blitz der Lust durchfuhr. Ihre Lippen zogen ihn magisch an, waren sie doch ein Spiegel ihrer Gefühle: Sie verzogen sich reumütig, wenn sie einen falschen Schritt machte, oder formten sich zu einem umwerfend strahlenden Lächeln, sobald sie wieder im Takt war.
    »Schauen Sie mich an, nicht Ihre Füße«, befahl er leise und voller Sehnsucht, wieder im Glanz ihres Lächelns zu schwelgen. Sie legte den Kopf in den Nacken und warf ihm ein spitzbübisches Grinsen zu, das er tief in seiner Brust spüren konnte.
    »Das wird Ihnen noch leidtun, Mylord. Oder besser gesagt, Ihren Zehen.«
    »Wie alt sind Sie?«, fragte Weston, ehe er es verhindern

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