Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch
einer dickwandigen Reibschale und einem Stößel als Reibwerkzeug. Als Barbesucher kennt man den Stößel vor allem von der Caipirinha-Zubereitung her. In der Sprache der Barkeeper wird er, wie alle anderen Arbeitsgeräte an der Bar auch, meist englisch betitelt und „Muddler“ genannt. Gemörsert wird ein Caipirinha direkt im Glas. Beigefügter grober Rohrzucker entlockt Limetten bei der Zubereitung die für den Geschmack wichtigen ätherischen Öle. > Ein guter Mörser ist jedoch nicht aus Glas, sondern aus stabilem, hartem Material (Granit, Steingut oder Marmor) gefertigt, das es Ihnen ermöglicht, mit geringem Kraftaufwand zahlreiche Substanzen zu pulverisieren oder in eine Paste zu verwandeln. Egal, für welches Material Sie sich entscheiden, Mörser und Stößel sollten aus demselben Material bestehen, damit alle Substanzen gut zerkleinert werden können.
Der Mörser muss ein gewisses Standgewicht mitbringen, damit er beim Mörsern nicht unkontrolliert über den Tisch tanzt. Seine steilen Innenwände sollten massiv und leicht angeraut sein. Eine glatte Innenwand bietet zu wenig Reibungswiderstand – Ihre Zutaten springen dann wie Kugeln in einer Lottotrommel wild hin und her. Zu rau sollte die Innenwand jedoch auch nicht sein, denn sonst nisten sich Geschmacksstoffe in die Innenwand Ihres Mörsers ein … und ein Knoblauchrest aus der letzten Woche passt geschmacklich nur bedingt zum Minzzucker, den Sie heute frisch zubereiten möchten. > Der Mörser sollte mindestens 750 Milliliter fassen; besitzt er einen Ausgießer, erleichtert dies das Arbeiten mit Flüssigkeiten. Auch der Stößel benötigt eine gewisse Größe und einiges Gewicht.Wenn Sie ihn locker wie einen Bleistift in der Hand halten können, dann stimmt was nicht. Wenn Ihre Faust ihn dagegen wie den Schaft eines Baseballschlägers umfassen kann, ist alles in Ordnung.
| RICHTIG MÖRSERN | Stochern Sie nicht sanft und planlos hin und her. Es gibt nur zwei Arten von Bewegungen, die beim Mörsern Sinn ergeben: Entweder rammen Sie den Stößel wuchtig von oben nach unten auf frische Kräuter (Basilikum, Minze oder Rosmarin zum Beispiel) oder Sie reiben kreisförmig Gewürze (Pfeffer, Kardamom, Kümmel oder grobes Salz zum Beispiel) zu Pulver. Natürlich können und sollen Sie auch beide Bewegungen kombinieren, je nachdem, welches Ergebnis Sie erzielen möchten.
| FALSCH MÖRSERN | Frühe Kanonenrohre und die dazugehörigen Granaten hatten eine ähnliche äußere Form wie das friedliebende Küchengerät. Also trug das Geschütz auch bald den gleichen Namen: Mörser. Wie unglücklich: Die praktische Reibschale und das handliche Stoßwerkzeug haben das doch wirklich nicht verdient. Aber leider werden die Schlachtfelder noch häufiger durcheinandergebracht. So haben sich viele militärische Begriffe wie „Küchenschlacht“ und „Kochen ist Krieg“ in die Cuisine geschlichen.
Grillhandschuhe sind kein gut gemeinter Ausrüstungsvorschlag speziell fürs Wintergrillen – sie schützen die Hände ganzjährig vor Hitze und Funkenflug. Um auch die Unterarme sicher zu verpacken, sollten sie über die Handgelenke reichen. Die Anschaffung eines Paares ist zweckmäßig. Das verwendete Material muss hitzebeständig und von guter Qualität sein. Erst wenn die Handschuhe auch längeres Arbeiten bei hohen Temperaturen ermöglichen, erfüllen sie ihre Aufgabe korrekt. Ein einfacher Arbeitshandschuh aus dem Gartenhandel reicht nicht aus: Um zuverlässig zu isolieren, müssen Grillhandschuhe zumindest aus Silikon gefertigt sein; noch hochwertigere sind aus Leder. Silikonfäustlinge sind weniger griffig als die Modelle aus Leder – besonders, wenn Fett im Spiel ist, verliert man schnell den Halt. Exakter als mit klobigen Fäustlingen lässt sich natürlich mit Fingerhandschuhen arbeiten. > Gute Handschuhe gibt es im Baumarkt – allerdings nicht in der Abteilung „Gartenmöbel & Grills“. Für viele Berufe, in denen die Hände vor hoher Hitze geschützt werden müssen, wird spezielle Bekleidung angeboten: Bäcker-, Schweiß- oder Feuerwehrhandschuhe eignen sich auch gut als Grillhandschuhe und sind ausnahmslos günstiger als das teure Zubehör der Grillindustrie.
Bei einer Kochschürze handelt es sich gemeinhin um ein simples Stück Stoff, das vor den Bauch oder die Brust gebunden wird, um die darunterliegende Kleidung vor Fett und anderen Flecken zu schützen. > Eine Grillschürze ist etwas völlig anderes. Nicht nur, dass sie aus fester Baumwolle oder Leder
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