Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)
so ein schönes Bild ab, wenn sie hin- und herschwingen, sie wirken dann irgendwie befreit, naiv und erdenschwer. Da beneidet man dann Frauen um ihrer Brüste, Männer haben obenrum eindeutig eine Leerstelle. Wenn sie trainieren, haben sie Muskeln, aber immer noch keine Brüste. Und wenn man's nicht tut, wie ich, wird man auch noch als Hänfling verspottet. Wenigstens habe ich stramme Waden.
SIE: Eine Frau kann eigentlich nie so genau wissen, ob Männer eher auf große oder kleine Brüste stehen, weil der jeweilige Mann in ihrem Bett immer ihre schönen Brüste lobt, um sich dann umstandslos dazwischen zu schmiegen und so lange zu saugen und zu nuckeln, bis sie ihn weckt und den nächsten Vorspielgang einfordert. Es ist eindeutig: Haben Männer erst mal eine Brust im Mund, kann ihr Gehirn nur noch das Signal »Mami!« senden, dann entschlummern sie selig. Und sie fühlt etwas Seltsames, während er saugt: eine Mischung aus Geilheit und tiefer Zuneigung.
CELLULITE, die
Haben meist Frauen. Ungefähr so unvermeidlich und gleichzeitig ungefährlich wie bei Männern Kalauer.
ER: Tut mir leid, aber das sieht in der Tat doof aus. Vor einiger Zeit hab ich in der »Bunten« (oder war's in der »Gala«? - Ja, verdammt nochmal, ich lese »Bunte« und manchmal »Gala«, auch Männer haben Schwächen) gelesen, dass Uma Thurman Cellulite hat, was ich allerdings nie, nie, nie glauben werde und nur für ein böses Gerücht stutenbissiger Journalistinnen halte.
Wie auch immer ... Was ich jetzt sage, entbehrt zwar jeder wissenschaftlichen Grundlage, aber ich habe eine Theorie: Dass Frauen Orangenhaut bekommen, ist die Rache für ihre permanente Unsportlichkeit. Wenn Frauen nur zweimal gejoggt sind, machen sie daraus einen Riesenakt und fangen an zu fachsimpeln, wie das ist, wenn man den inneren Schweinehund überwindet und was für phantastische Glücksgefühle sich einstellen ... blablabla, aber das war's dann auch. Wenn man sie beim nächsten Mal fragt, wie's denn so läuft mit dem Laufen, kriegt man nur ein patziges »Ach, komm, Laufen ist doch komplett langweilig!« zur Antwort, und: »Ich geh jetzt immer schwimmen«. Was im Klartext bedeutet, dass die Dame sich einmal im Winterhalbjahr aufrafft und ein Städtisches Hallenbad aufsucht – was dann zufälligerweise aus »technischen Gründen« geschlossen ist.
SIE: »Die hat doch Cellulite bis zum Kinn!«, hat letztens ein Mädchen hinter mir geprollt, und ich hab mich tatsächlich erschreckt umgedreht, um mich zu vergewissern, dass nicht ich gemeint bin. Sonst bin ich relativ leidenschaftslos, was meine Cellulite, die Größe meiner Brüste, meine schiefen Zähne angeht. Was kann ich machen? Nicht viel. Also rege ich mich nicht auf, sondern gehe alle zwei Tage > Joggen. Über einen Mangel an Liebhabern kann ich mich nicht beklagen. Ob man daraus schließen kann: ES IST EGAL?
Aber eine Frage hab ich noch. Cellulite ist doch erst seit knapp 20 Jahren in Mode – also ein Phänomen des parasitären, vom Aussterben bedrohten Kapitalismus, der mich aufweicht und verunstaltet? Oder hat Cellulite früher einfach keine Rolle gespielt, weil die Leute da noch wussten, dass > Schönheit was anderes ist als glatte Oberschenkel?
CHEMIE, die
Macht die Verbindung zwischen Männern und Frauen explosiv.
SIE: Ich denke bei Chemie nicht daran, ob es funkt zwischen einer Frau und einem Mann; da tut es eh, wenn man genug Alkohol hinzugibt. Nein, ich denke aus aktuellem Anlass an meinen neuen Dildo. Leider ein Fehlkauf. Erstens: Er ist schlumpffarben, am Kopf durchsichtig und unten türkis. Ich bitte Sie, wer will denn von einem Schlumpf gebumst werden ... Zweitens: Er ist so wabbelig wie diese Slime-Dinger, die Kinder gegen die Wand klatschen, wo sie ganz langsam runterglitschen bis auf den Fußboden und währenddessen jedes Staubkorn und jeden Fussel aufnehmen. Drittens, und das ist der entscheidende Punkt: Mein neuer Dildo riecht widerwärtig nach Chemie. Wie diese Buch- und Heftumschläge für die Schule. Wissen Sie noch? Kurz, das Ding ist, mal abgesehen davon, dass es unverhältnismäßig teuer war, total unsexy. Wenigstens lässt sich die Verpackung aufs Netteste benutzen (> Essen).
ER: Ich hatte in der Schule einen Chemielehrer, Herr Schade, das war ein lieber, netter Kerl. Bei dem hat die ganze Klasse gemacht, was sie wollte. Jedenfalls unternahm er gelegentlich rührende Versuche, um uns für sich und sein Fach zu begeistern. Einmal, es muss so in der 6. Klasse gewesen sein,
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