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Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Titel: Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suse Friedrich , Adrian Graff
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Dessous kratzen, müsste man sich vielleicht entschließen, nicht die ganz billigen zu kaufen. Dessous sollen schmeicheln und schmücken. Und sie sollten nicht nur feiertags getragen werden, sondern so oft wie möglich. Ich als Single kann – sieht ja schließlich keiner – auch in alten Unterhosen mit Airbag am Hintern rumlaufen, was ich natürlich nie täte, denn an meinen Arsch kommt mir nur das Beste. Das ist eine Frage von Würde und Selbstliebe. Noch wichtiger ist die Dessousfrage allerdings für Frauen, die in einer Beziehung sind: Der Göttergatte ist doch sofort in Zugzwang, wenn sie das erste Mal seit drei Jahren Dessous trägt. Oder er glaubt in Zugzwang zu sein ... dabei waren nur alle ausgeleierten, angegrauten Unterhosen gerade in der Wäsche.

DRAUSSEN-SEX, der
    Diverse Spielarten der Kopulation außerhalb geschlossener Räume, in der freien Natur.
    ER: Obwohl Frauen sich immer so ungemein natürlich geben, allenthalben irgendein Ding mit dem Mond oder dem Meer laufen haben, ist die natürlichste Sache der Welt (Sex) am natürlichsten Ort der Welt (Natur) ihre Sache nicht, es macht sie nervös und unkonzentriert. Nachdem ich es dreimal praktiziert habe, wusste ich das und ließ es fortan, auch wenn die Versuchung unvermindert groß ist. Die Erste kam nicht mit den Ameisen klar, die behende über ihr weißes Fleisch tobten, die Zweite piekte erst das Gras, dann drückten sie die Kieselsteinchen und später noch irgendwas anderes, sodass wir – kaum bei der Sache – dauernd den Ort wechseln mussten und schließlich entnervt aufgaben. Die Dritte schließlich hatte derart Panik davor, dass uns jemand sehen könnte, dass wir praktisch angezogen bleiben mussten und eine Art geschwisterliche Rauferei vortäuschten, sodass irgendein zufällig vorbeistreunender Pilzfreund oder sonstiger Waldschrat nicht auf dumme Gedanken kommen konnte. Dabei ist eigentlich alles ganz einfach: Eine fixe Standnummer im blickdichten Dickicht vergisst man wie frau so schnell nicht, und die frische Luft tut ein Übriges ...
    Was soll's. Zur Not empfehle ich den Kompromiss: Diaprojektor anwerfen, ein hübsches Urlaubsbild vom Großglockner an die Wand projizieren, die CD mit dem Zikaden-Sound einschmeißen und los geht's.
    SIE: Letzte Woche hatte ich eine Zecke! Nie wieder werde ich draußen Sex haben, nie wieder! Extrageil war's eh nicht. Die Beleuchtung ließ zu wünschen übrig, und der Klangteppich war nicht die Spur antörnend. Gräffchens Idee mit dem Diaprojektor finde ich großartig. Ist doch eh alles Projektion. Wer glaubt denn heute noch an Natur? Matrix, sag ich nur. Wer weiß, was für einen Mikrochip mir diese verdammte Zecke in den Hintern implantiert hat. Seit einer Woche hab ich jetzt schon keine Lust mehr auf Sex ...

DREIER, der
    Geht in der Kombi 2 F und 1 M oder 2 M und 1 F, als Sandwich (2x vaginal oder 1x vaginal 1x anal), im Kreisverkehr (69 hoch drei), auf jeden Fall also drunter und drüber.
    ER: Steh ich überhaupt nicht drauf, bringt nur Ärger ein. Drei sind einer zu viel, und über kurz oder lang verbünden sich zwei gegen den Dritten, der Dritte wird ausgebootet und geht am Ende aus der Geschichte mit dem miesen Gefühl heraus, dass er in dieser ohne Zweifel sexuell aufregenden und herausfordernden Konstellation der Langweiler und Versager ist. Und wie ich die Sache einschätze, erwischt es am Ende wieder mal mich.
    SIE: Ich wollte mal, das ist schon lange her, zu einer Geburtstagsparty, deren Geburtstagskind aber partout nicht auftauchte. Mittlerweile standen wir ungefähr zu zehnt sinnlos auf der Straße herum. Jemand kaufte Wodka und Wein, ein anderer besorgte einen Ghettoblaster. Zwei Männer und eine Frau jonglierten, spuckten Feuer und führten allerlei Kunststücke vor. Und irgendwann – hatte mich der Benzingeruch benebelt? – stand ich dann mit den zwei Jongleuren giggelnd in meinem WG-Zimmer. Wir waren noch nicht ganz ausgezogen, da klopfte meine Mitbewohnerin und fragte besorgt, ob alles in Ordnung sei, ob ich wisse, was ich da tue. Ja, ich wusste. Wir zogen uns also fertig aus.
    Die Jungs waren offensichtlich nicht aneinander interessiert, sondern konkurrierten darum, wer mich am effektivsten befriedigen konnte. Das war gar nicht schlecht. Vier Hände sehen einfach mehr als zwei.
    Allerdings war es auch ein bisschen anstrengend. Ich bin schließlich nicht Friederike, die Orgasmusmaschine. Nachts weckten sie mich abwechselnd, um es mir noch mal zu besorgen, während der andere

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