Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)
brachte er einen Kassettenrekorder mit (so was hatte man damals, als ich jung war) und spielte uns, da wir gerade beim Thema Sauerstoff waren, den nicht ganz uncoolen Song »Love is like oxygen« vor. Da ich ein wissbegieriger, aufmerksamer Schüler war, habe ich lange darüber nachgedacht, die Richtigkeit dieser Wendung erkannt und sie fortan versucht zu beherzigen. Unter medizinischen Gesichtspunkten betrachtet hat eine Sauerstoffanreicherung im Blut nämlich einen eindeutig positiven Effekt auf die Psyche des Patienten.
Wenn man jedoch Sauerstoff unter zu viel Druck zu sich nimmt, kommt es durch den hohen Sauerstoffpartialdruck zum Anschwellen der Lungenalveolen, was wiederum Übelkeit, Orientierungs- und Leistungsschwäche und ein Engegefühl in der Brustgegend nach sich zieht.
Also aufgepasst und gut dosieren das Ganze!
COCKTAILS, die
Partygetränk, meist alkoholischer Mix. Cocktail heißt eigentlich »Hahnenschwanz«. Nach dem Hahnenkampf hatte der Besitzer des Siegerhahnes das Recht, dem getöteten Hahn die bunten Schwanzfedern auszureißen. Beim anschließenden Umtrunk wurde diese Trophäe mit einem Drink »on the cock's tail« begossen.
ER: Das Problem ist: Frauen sind einfach zu schnell abgefüllt und dann läuft gar nichts mehr. Ein Mai Tai reicht, und sie fängt an, unzusammenhängendes, endloses Zeug über die schwierige Beziehung zu ihrer Mutter von sich zu geben. Insofern ist Regel Nummer 1: Wenn sie dich fragt, was du empfehlen kannst, nimm lieber irgendwas Leichtes, Verspieltes, Feminines (rate durchaus zu was Süßem, Aida oder Lambada), das heuchelt zudem Einfühlungsvermögen. Regel Nummer 2: Kehr nicht den Macker raus und gib dir selbst die Kante (da verlierst du schnell den Überblick, und das ist der Sache gar nicht zuträglich). Trink nicht durcheinander, sondern geradeaus und herb, nimm was, das klar in der Farbe ist, also sagen wir einen gestandenen Wodka Tai, das macht Eindruck (»Ohhhhh, ist der stark!«). Regel Nummer 3: Knabbert hübsch eure Salzstangen und lass sie reden, dann trinkt sie nicht so hastig. Bestell ihr zwischendurch mal einen Espresso, und du wirst sehen, sie folgt dir irgendwann wie von selbst auf die Herrentoilette. Regel Nummer 4, ein absoluter Geheimtipp: Schenk ihr deine Cocktail-Kirsche!
SIE: Dazu ist nicht sooo viel zu sagen, außer, an den schlimmsten > Klischees ist ja immer was dran: Männer, die Sex on the Beach bestellen und Screaming Orgasm – kommen nicht in Frage. Männer, die White Russian und Piña Colada bestellen, sind übergewichtig oder kindisch –wer drauf steht ...
Männer, die in einer Cocktailbar Bier bestellen, muss man angucken, ehe man sie vorschnell verurteilt. Männer, die Saft oder Wasser bestellen, verurteilt man am besten vorschnell.
Caipirinha, Cosmopolitan, Mojito – das gängige Zeug sollte der phantasievolle, inspirierende Mann unserer Träume nun auch nicht trinken. Whiskytrinker, Männer, die Martinicocktails bestellen oder fiese Gin-Sachen, sind zumindest stilsicher, selbstbewusst und originell. Wenn sie dann noch ein gutes Parfüm und/oder interessante Kleidung tragen: Ran an die Buletten!
DANACH, das
Sogenanntes Nachspiel, nach dem Sex.
ER: In der Sache ist der Vorwurf sicher zutreffend, dass zwischen Höhepunkt und Themenwechsel beim Mann keine 30 Sekunden liegen. Aber hören Sie mal: Erst wird uns Männern jahrelang eingetrichtert, dass wir am »Sofa-Syndrom« leiden und sowohl auf dem radikal veränderten Weltmarkt (Die Chinesen!) als auch in der häuslichen Grundordnung (Du darfst dich hier ruhig auch für den Abwasch verantwortlich fühlen! Geh einkaufen! Koch was Exotisches! etc.) dermaßen was von hinterher sind. Wir stellen uns also um und raffen uns auf, sind fortan flexibel, können uns auf neue Situationen und ein neues Anforderungsprofil einlassen, erfüllen, so gut es geht, was man von uns verlangt – und dann kommt doch glatt die nächste Nörgelei! Postkoitale Proteste! Meine Lieben, tut mir leid, wir haben nun schon jede Menge Zeit mit dem Vorspiel vertrödelt und die Sache an sich kunstvoll in die Länge gezogen, aber jetzt wartet das Umsatzsteuervoranmeldeformular, dann ist die Quetschdichtung am Siphon an der Küchenspüle im Arsch (Wer, bitte schön, macht's denn?), die Brusthaare müssen auch dringend mal wieder rasiert werden und dann möchte ich, wenn's nicht zu viel verlangt ist, auch endlich ein paar gottverdammte Seiten in dem schon seit Monaten auf meinem Nachttisch liegenden
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