Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)
mal feuchte Höschen geben kann, und da Frauen gerne Kunststoffunterwäsche tragen, die nicht saugfähig ist, tragen sie Slipeinlagen aus Zellstoff. Männer haben es einfacher, die können ihren Schwanz u-förmig in der Hose lagern, und das hat dann einen ähnlichen Effekt wie der Geruchsstopp unter dem Waschbecken: Da läuft nix aus.
Slipeinlagen werden Frauen vor dem Geschlechtsverkehr gerne los. Slipeinlagen sind nämlich extrem unsexy und provozieren zudem blöde Fragen: »Wollen wir lieber nicht? Du kriegst doch deine Tage, oder?« Die meisten haben Klebestreifen, theoretisch kann man sie wie einen Kaugummi irgendwo drunterpappen und wieder einsammeln, wenn man fertig ist.
Aber keine Sorge, in Wirklichkeit macht das keine; die Gefahr, dass Sie beim Putzen unter dem Küchentisch mal zehn Slipeinlagen kleben finden, ist relativ gering. Bei der geringsten Wahrscheinlichkeit, dass es zum Äußersten kommen könnte, lässt sie die Slipeinlage nämlich schon in der Bar auf dem Damenklo oder verstaut sie in ihrer Hosen- oder Handtasche.
ER: Ich hatte mal eine Freundin, die sagte zu ihrer Menstruation Emma. Klar, das klingt jetzt wie ein Witz und eine Anspielung auf die gleichnamige Zeitschrift, aber ich kann Ihnen versichern, dass das damit absolut nichts zu tun hatte. Sagt heute noch eine Frau Emma? Hab ich jedenfalls schon lange nicht mehr gehört, und fände ich doch schön und ausreichend. »Ich habe meine Emma«, das klingt lustig – und mehr muss ich auch gar nicht wissen. Ebenso wie Frauen keine näheren Informationen über die Reinigung der Vorhaut brauchen, brauchen wir keine über die Beschaffenheit von Slipeinlagen. Wir haben auch so genug mit uns zu tun.
PS: Und die Klebedinger liegen sehr wohl immer irgendwo herum!
SMS, die
Elektronisch versendeter Briefersatz, meist mit vielen Rechtschreibfehlern und ohne großes Brimborium.
ER: Ich habe gestern eine SMS bekommen, von M., einem weitläufig Bekannten, Freund eines Freundes, seit Ewigkeiten zusammen mit K., zwei Kinder, um die 40, Typ: der Immerzufriedene. Er steht zwar in meiner Handy-Adressliste, aber eigentlich habe ich von ihm noch nie eine SMS bekommen, weswegen ich mich gestern zunächst wunderte, aber das Wunder sollte sich bald aufklären. Jedenfalls steht in der SMS: »anna es tut so gut zeit mit dir zu verbringen. ich freu mich auch schon auf unser nächstes rendezvouz.«
Nun, was lernen wir daraus? 1. Ich bin nicht Anna. 2. Anna ist nicht K. 3. Der Text enthält, wenn man von der Groß- und Kleinschreibung absieht, mindestens zweieinhalb Fehler. 4. Ich kann schweigen wie ein Grab.
SIE: Schon ein Liebesbrief kann nur unzureichend wiedergeben, was ein Liebender dem anderen mitzuteilen wünscht. Nämlich sich selbst. Auch Telefonate reichen keineswegs – es fehlt die Mimik, es kommt zu Missverständnissen. Verschmelzung? Undenkbar. Und wie ist es gar mit SMS? Furz in der Brandung: Nichtig, bedeutungslos, ein einziger Kalauer. »Es wäre gelogen, würde ich behaupten, dass ich mich nicht auf dich freue«, schrieb ein Mann mir letztens per SMS zwei Tage vor einer Begegnung, die ich herbeisehnte. Ich starrte minutenlang sprachlos auf mein Display. Das war ein Briefsatz. SMS-Sätze haben höchstens Subjekt, Prädikat, Objekt. Die perfekte SMS ist elliptisch. Wie sollte ich jetzt so ohne jeden Kontext wissen, was er meinte? Würde er sich lieber nicht freuen? Wäre ihm lieber, ich wüsste nicht, dass er sich freut? Ich habe den Mann seit einem halben Jahr nicht gesehen. Wieso schreibt er nicht einfach: Freue mich auf dich!
Erst war ich verzweifelt, dann war ich wütend. Und schließlich habe ich ihm eine echte SMS zurückgeschickt: Fick dich! :-(
Damit habe ich zwar das Kommunikationsproblem nicht gelöst, aber ich hatte einen Abend frei, um im Holy Home einen anderen Mann kennenzulernen. Der schreibt keine SMS, der schläft einfach mit mir, wenn er mit mir verschmelzen will. Ob es klappt? Nein.
SOLARIUM, das
Auch Prollgrill genannt.
SIE: Ich kann mich nicht zwischen lauter Leute an den See legen, dafür muss man sich schließlich ausziehen. Aber weder ausziehen noch nackt sein ist so richtig mein Ding. Weil ich andererseits trotzdem schön braun werden will, gehe ich ins Solarium. Es kursieren jede Menge Mythen von wilden Sexpartys unter künstlicher Sonne. Wenn ich im Solarium bin, findet so was Gott sei Dank nie statt. Klar, schließlich gibt es wenige Plätze, die, obwohl man nackt ist, eine weniger stimulierende Atmosphäre haben als
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