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Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Titel: Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suse Friedrich , Adrian Graff
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zwischendrin machten einen guten, bemühten Eindruck. Nicht zu exotisches Pflanzenzeug überreichen, da entschlüsselt sich die Unkenntnis, gepaart mit dem zwanghaftem Drang zur Originalität, gleich von selbst, am besten ist Selbstgepflücktes oder etwas, das wie Selbstgepflücktes aussieht, dann ist sie nämlich völlig überwältigt davon, wie du dich ins Zeug legst und hält dich für einen dieser charmanten, originellen, einfühlsamen Machertypen. Einen, der weiß, was er will, und der auch noch in der Lage ist, das auszudrücken. Kurzum: So stehen dir alle Wege offen.
    SIE: Frauen wollen > Romantik, das wissen Männer und strengen sich entsprechend an. Aber Männer können das mit der Romantik einfach nicht besonders gut. Deshalb sollte frau sich unbedingt für einen entscheiden, der nicht so viel Geld hat. Sonst läuft sie Gefahr, dass er, um nur ja alles richtig zu machen, einen Stern oder eine Straße nach ihr benennen lässt, oder er mietet einen Hubschrauber, der eine Woche lang ein Banner hinter sich herzerrt: Suse Friedrich, ich liebe dich!!!!! Und sie muss dann die Stadt wechseln und schon wieder den Kerl. Wenn Frauen also sagen: »Mit Romantik hab ich's nicht so«, meinen sie: »Schenk mir bitte keinen hässlichen Schmuck.« Und wenn sie sagen: »Aber Blumen könntest du mir mal wieder mitbringen, Liebling«, meinen sie: »Wenn du schon keinen Trip nach Rom spendieren willst, wenn du schon nicht phantasievoll genug bist, mir aus dem Kaugummiautomaten einen Ring zu ziehen oder mein Bett mit Rosenblättern zu bestreuen und eine Flasche Champagner danebenzustellen, wenn du also leider zu blöd bist für echte Romantik – dann schenk mir WENIGSTENS Blumen!« Und an den Blumen hat sie dann garantiert was auszusetzen. Frauen wollen nämlich eigentlich keine Schnittblumen, sondern das, wofür die stehen: nämlich die echte große wahre Liebe!

SCHÖNHEIT, die
    Idealbild von einem Weib/Kerl, die/der mit unglaublichem und beneidenswertem Sexappeal ausgestattet ist.
    ER: Ich halte es mit Machiavelli und dem Satz »Schönes Aussehen ist Nebensache, wo es um Brauchbarkeit und Haltbarkeit geht«, und bei der Sache zwischen Männern und Frauen geht es nun mal in erster Linie genau darum. Ich meine, weder bin ich selbst noch ist das Weib, das ich begehre, eine ionische Säule. Wir haben, wenn wir denn Zeit miteinander verbringen sollten, ja ganz funktionale Sachen (mit und ohne Spaßfaktor) miteinander zu regeln, kurz gesagt, ich feiere diejenige Schöne, die mir zuhört, die mich vergöttert, die mich wärmt, wenn's kalt ist, und mit der ich nicht zuletzt für einen beiderseits ausgeglichenen Hormonhaushalt sorgen kann. Und dafür braucht es nicht symmetrische Gesichtszüge, eine gerade Nase, volle Lippen, Haut wie Seide oder Haare bis zum Arsch, sondern lediglich Geduld, starke Arme und ein bisschen Hüftschwung. Das ist dann schon schön.
    SIE: Damit kenn ich mich nicht aus. Ich bin irgendwie krumm und schief zur Welt gekommen und aus Mangel an äußeren Reizen ein kluges und braves Mädchen geworden.
    Mein Analytiker deutet immer mal an, dass ich mir das Brave, Kluge bei Gelegenheit abgewöhnen kann. Recht hat er. Denn mittlerweile weiß ich, dass man Frauen wie mich attraktiv nennt, Frauen, die man nicht schön nennen kann, die aber trotzdem alle abschleppen wollen. Schönheit bei Männern? Interessiert mich nicht. Ich will den mit der Narbe am Auge (> Bildung), ich will den, der mich zum Lachen bringt, Bauchansatz kein Hindernis. ICH WILL DEN, DER GUT IM BETT IST.

SCHÜCHTERNHEIT, die
    Kommt in seiner ursprünglichen Bedeutung von »verscheucht« und hatte mit der Jagd zu tun.
    SIE: Ab einem gewissen Alter sollte man nicht mehr schüchtern sein, sondern höchstens noch zurückhaltend.
    ER: Das ist im Prinzip richtig, die Sache hat aber einen Haken. Schauen Sie zum Beispiel mich an: Ich werde ja ziemlich oft rot, und zwar sowohl auf Sitzungen als auch beim Gespräch mit interessierten Frauen (oder besser: mich interessierenden Frauen). Der Grund liegt nicht so sehr in unzureichendem Selbstwertgefühl, sondern eher in einer inneren Überreaktion: Ich rege mich ziemlich schnell auf (und muss es unterdrücken, schließlich will ich »teamfähig« bleiben) und ich bin auch ziemlich schnell erregt. Sprich, ich stelle mir etwa vor, was die Frau, die soeben mein Büro betreten hat und mich komplett umhaut, was diese Frau drunter hat, wo wir unseren gemeinsamen Urlaub verbringen und wie unsere Kinder heißen werden.

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