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Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Titel: Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suse Friedrich , Adrian Graff
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Jedenfalls weiß ich dann nicht mehr, wohin mit meiner sich steigernden Erregung und der mit mir durchgehenden Phantasie – wahrscheinlich eine typisch männliche Angelegenheit, da wir ja kaum jemals eine Ahnung haben, wohin mit unseren Gefühlen. Die meisten meiner Altersgenossen kompensieren das dann mit Alphatiergehabe, endlosen Vorträgen über Geldanlagen oder sportlicher Aktivität. Ich werde rot.

SCHUHE, die
    Ohne Schuhe ist man jedenfalls barfuß. Ansonsten taugen sie auch zum Fetisch.
    SIE: Letztens hat mich tatsächlich im Schumann's einer angesprochen: »Ich wollte schon immer mal aus einem goldenen Schuh Champagner trinken.«
    Sie stellen sich jetzt bestimmt so einen abgehalfterten Playboy vor, der flaschengrüne Lacoste-Pullis trägt und das falsche Auto fährt. Würde ich an Ihrer Stelle auch. Aber nein! Der Typ war wirklich süß. Sah ein bisschen aus wie der moppelige kleine Bruder von Johnny Depp und trug so Army-Zeugs. Ich meinerseits hatte bereits zwei vorzügliche Negroni genossen und war jenseits aller Grübelei.
    Ehe sich's die beiden Freundinnen, die mich begleiteten, versahen, hatte ich also eine Flasche Champagner bestellt und meinen rechten Stiletto ausgezogen und auf dem Tresen platziert. Eine geschlagene Woche war ich um diese Schuhe herumgeschlichen. Nicht, dass sie teuer gewesen wären, aber wer braucht schon goldene Stilettos? Zumal, wenn er nicht mal anständige Laufschuhe hat. Und nun – heute Morgen gekauft – sollten sie mir schon einen großen Dienst erweisen.
    Gut, wir tranken nicht daraus, es waren ja Sandalen. Aber ihretwegen habe ich Sebastian kennengelernt, den amtierenden deutschen Meister im Cunnilingus.
    ER: Vor geraumer Zeit musste ich eine erschütternde Erkenntnis hinnehmen: Nach weit über 30 Jahren ist mir zum ersten Mal in meinem Leben klar geworden, dass ich die ganze Zeit über Schuhe in der falschen Größe getragen habe. Ich dachte, ich hätte 41, bis mir vor einem halben Jahr ein freundlicher Verkäufer, nachdem er sich die Quälerei vor seiner Nase eine Weile angeschaut hatte, eindringlich empfahl, mindestens eine Nummer größer zu nehmen (am Ende landete ich bei 43). Seitdem fühle ich mich befreit und wie neugeboren und laufe, wie ich noch nie zuvor gelaufen bin.
    Nun beschäftigt mich nur noch eine Frage, die mich etwas besorgt, aber auch erwartungsfroh stimmt: Wenn ich trotz Abitur, Hochschulstudium und Auslandspraktikum all die Jahre zu doof war, meine eigene Schuhgröße zu ermitteln, welche Überraschungen mag das Leben dann noch für mich bereithalten?

SCHWANGERSCHAFT, (Sex während der)
    Die Zeit, in der im Bauch der Frau aus der befruchteten Eizelle ein Kind wird.
    ER: Ich bin zwar kein Katholik, aber bei einer schwangeren Frau kommt mir Sex einfach wie eine schmutzige, niederträchtige, unreife Sache vor, so nach dem Motto: Sex ist dazu da, ein Kind zu zeugen, und wenn es dann gezeugt ist, hat Sex da erst mal nichts mehr zu suchen. Denn plötzlich haben wir eine Art Madonna vor uns, die zwar nicht unbefleckt empfangen hat, aber jetzt doch unter gar keinen Umständen mehr befleckt werden darf! Sie darf nur noch auf weißen Laken ruhen, sie darf bestaunt und gepriesen, der voluminöse Bauch gestreichelt werden etc. – aber mehr nicht!
    Ich weiß, dass Schwangere so überhaupt nicht denken – na ja, gepriesen und bestaunt werden ist natürlich okay –, in Wirklichkeit wollen die meisten weiterhin Sex, und zwar mit allem Drum und Dran. Am besten sogar bis zum letzten Tag, weil dann angeblich sogar die Geburt besser eingeleitet wird und fixer geht– aber ich weiß nicht, irgendwie bereitet einem der Gedanke, dass mann da als eine Art Geburtshelfer fungiert, doch eher Unbehagen.
    SIE: Ich als vernunftbegabtes Wesen werde mich nicht widerstandslos der Biologie unterwerfen. Die Vorstellung, dass während der Schwangerschaft Hormone die Herrschaft über mich gewinnen, verursacht mir als waschechtem Kontrollfreak Übelkeit. Allerdings bin ich inzwischen 35, und wann immer mir irgendein Baby von irgendeiner Freundin den Pullover vollkotzt, lächle ich dümmlich selig vor mich hin. Ich kämpfe auf verlorenem Posten, fürchte ich. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich mich dreinschicke und eine vergnügte, dicke Schwangere werde.
    Ein weiterer schwerwiegender Grund, der mich bis jetzt davon abhielt, eine Schwangerschaft so lauthals herbeizuwünschen, dass sich jemand erbarmt und mir ein Kind macht, ist der notwendige Verzicht auf Alkohol. Ich kann doch

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