Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)
die tollen Typen jetzt beleidige und NIE WIEDER Hilfe kriege, ich kann ja die Klappe nicht halten. Aber – wo jede Frau einen Besen nimmt, um die drei Blätter vom Bürgersteig zu fegen, schnürt mann sich ein wahnwitzig lautes, wie ein Tornado staubendes, abgesehen vom Größenunterschied durchaus schwanzähnliches Teil um die Hüften und – räumt auf. Schließlich ist er der Terminator und nicht das Heimchen am Herd. Wo jede Frau einfach ein paar Löcher bohrt und ein Regal aufstellt, braucht ein Mann eine elektronische Wasserwaage, sieben Frauen, die bewundernd zugucken und immer wieder begeisterte Ausrufe loslassen, einen Mann, der die Bretter hält – und dann erst mal 'ne Kaffeepause. Männer sind genetisch auf Kaputtmachen, Gucken-wie's-drin-so-funktioniert und Wiederzusammenbauen konditioniert. Und genau das ist das Problem: Sie basteln aus Spaß am Basteln und aus Neugier, sie lieben es, sich als Star einer Löwenzahn-Sendung zu inszenieren. Was sie nicht können, ist, ein Problem möglichst ohne viel Dreck in möglichst kurzer Zeit zu beheben. Ich habe inzwischen Bohren, Schleifen, Laminatverlegen und Lampenanbringen gelernt. Leider sind mein Wasserhahn und meine Klospülung seit Wochen nicht in Ordnung.
ER: Ich glaube, es hat mit der frühkindlichen Prägung zu tun, dass sich Jungs und Männer auf so hartnäckige Weise für Technik begeistern. Wenn Sie mal ein paar Bücher unter die Lupe nehmen, so Erst-Bilder-Werke für kleine Kinder, dann werden Sie entdecken, dass für Jungs gemachte Bücher vorrangig aus zumeist dümmlich aussehenden und äußerst schematischen (Bilder-)Geschichtchen über Baggerfahrer, Feuerwehrmänner, ICE-Zugführer, Presslufthämmerer, Rohrleitungsverleger und andere Baustellenheinis bestehen. In den Büchern für die etwas älteren Jungs sind die Helden dann immerzu Heldinnen, nämlich Ronja, Madita, Mutti oder Lotta; ein Junge hat da kaum die Möglichkeit zur Identifizierung und interessiert sich folgerichtig eher für Lottas Fahrrad als für ihr aufgeschrammtes Knie.
Das ist jedenfalls das Szenario, was Autorinnen, Zeichnerinnen und Lektorinnen (sind ja vor allem Frauen, die so was verzapfen) heraufbeschwören, und ich versteh einfach nicht, warum die sich dann später so aufregen, wenn unsereins den verkaufsoffenen Sonntag bei »Saturn« verbringt.
TELEFONSEX, der
Unzureichender Ersatz für echten Sex, wie zum Beispiel auch Schokolade.
SIE: Beim Stichwort Telefon kommt mir zuerst die viele Zeit in den Sinn, die ich vergeblich auf einen Anruf wartend in der Nähe des Telefons vergeudet habe; ich hab das kürzlich mal ausgerechnet: 2 Jahre, 3 Monate, 7 Tage. Erst dann denke ich eventuell an Telefonsex. Das hat damit zu tun, dass man Telefonsex schlecht planen kann, und bei mir ist ja alles bis zum letzten Stöhner immer super durchgeplant. Außerdem geht Telefonsex am besten mit einem festen Freund – den ich nie habe. Der weiß nämlich (hoffentlich) genau, worauf man abfährt und sagt keine Sachen, bei denen man augenblicklich erkaltet wie eine Makrele beim Schockgefrieren.
Letztens hatte ich es mir mit einer Flasche Rotwein vor dem Fernseher gemütlich gemacht, als meine völlig erschöpfte Freundin Theresa anrief und erzählte, ihre Tochter habe heute das ganze Treppenhaus vollgekotzt. Danach rief »nur so« Gaby an, dann musste ich meinen Freund Fabi beruhigen, dessen Freundin nach zwei Jahren Beziehung anfängt, Ansprüche zu stellen (Vorspiel!). Dann war es Mitternacht durch, die Flasche war fast leer, und im Fernsehen hatte ein Weichzeichner-Erotik-Streifen für Frauen angefangen. Eine hübsche Blondine wurde darin mit ihren unglaublichen, verborgenen sexuellen Wünschen konfrontiert (Sex an ungewöhnlichen Orten, Sex, der ein bisschen wehtut). Um aufzustehen und auszuschalten, war ich zu besoffen. Also goss ich mir auch noch den Rest Rotwein ein. In dem Moment rief Bob an, mein Steuerberater, mit dem ich sehr lose befreundet bin. »Ich gucke gerade einen Erotikstreifen«, teilte ich ihm mit. »Worum geht's?«, fragte er alarmiert. »Er massiert ihr den Nacken, während sie bei Kerzenlicht in der Badewanne sitzt.« »Okay, was hast du an?«, fragte er hastig. Ich schaute an mir runter. »Jogginghose und Unterhemd mit Eisenbahnen drauf«, sagte ich. »Okay, lass es uns tun«, sagte er da. »Lass uns was tun?«, fragte ich, nun meinerseits alarmiert. »Schlafen gehen. Ich werde träumen, dass ich eine Frau bumse, die ein Eisenbahnunterhemd trägt.«
So viel zu
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