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Ein Mann für alle Lagen

Ein Mann für alle Lagen

Titel: Ein Mann für alle Lagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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wusste, dass Jake sie beobachtete, wurde sie schläfrig und nickte ein.
    Jake sah sie an und stellte fest, dass sie im Schlaf viel verletzlicher aussah. Dennoch strahlte sie eine unantastbare Kühle aus, und das war auch gut so, denn sonst hätte er sich leicht zu ihr hingezogen gefühlt. Doch Tiffany war ihm Lehre genug gewesen. Sie hatte gedacht, jemanden zu heiraten, der genauso ehrgeizig war wie sie selbst, aber nach ein paar Monaten hatte sie festgestellt, dass das Leben für Jake nur ein Spiel war und sie ihn nicht ändern konnte. Nach nicht einmal einem Jahr waren sie wieder geschieden worden.
    Dabei hatten sie sich beide nie etwas vorgemacht. Aber die körperliche Anziehung war so stark gewesen, dass sie die Unterschiede nicht hatten wahrnehmen wollen.
    Er betrachtete Kate wieder und rief sich ins Gedächtnis, dass körperliche Anziehung als Basis für eine Beziehung nicht ausreichte. Aber diese Frau war eine äußerst angenehme Gesellschaft.
    Dabei war sie keineswegs langweilig. Gestern Abend hatte er tatsächlich seinen Eltern und seinem Onkel von ihrer Auseinandersetzung mit Frank und Lance erzählt.
    „Klingt, als wäre sie das weibliche Gegenstück zum ‚Terminator’ “, hatte Will gelästert.
    „Das ist sie auch“, hatte Jake erwidert. Im Moment wirkte sie allerdings völlig harmlos. Vielleicht konnte er in ihr eine Art Schwester sehen. Eine Freundschaft mit einer Frau wie ihr könnte nett sein, und er begab sich nicht in Gefahr, weil sie einen Yuppie suchte und er nicht vorhatte, mit ihr etwas anzufangen. Mit diesen Gedanken lehnte er sich auch wieder zurück und schlief weiter.
    Am späten Vormittag wachte Kate auf. Sie hatte sich im Schlaf gedreht, und ihre Beine lagen mit Jakes verschränkt. Beim Strecken strich sie an Jakes Schenkel entlang. Fast war sie versucht, mit einem Zeh in seine Shorts zu fahren, doch errötend schob sie diesen Gedanken beiseite. Sie war an ihm nicht interessiert, und wenn er einen Annäherungsversuch machte, würden sie mit dem Boot untergehen.
    Sie setzte sich auf und merkte, wie hungrig sie war. Valerie hatte sie vom Frühstück abgehalten, und mittlerweile war es fast Mittag. In der Kühltasche war nur Bier, aber Hopfen und Malz sättigten schließlich auch. Kate griff sich ein Bier und genoss die herrliche Ruhe auf dem See.
    Nach den ersten Schlucken gestand sie sich ein, dass Jake eigentlich einer der Gründe war, weswegen sie sich so wohl fühlte. Er war ein sehr angenehmer Gefährte, fast wie ein Bruder. Sie hatte nie einen Bruder gehabt, und Jake war vertrauenswürdig, lustig und nett, aber das war ein Dackel auch. Dabei hatte ich nie einen Dackel, überlegte sie. Vielleicht ist Jake noch netter als ein Vierbeiner.
    Beim zweiten Bier überlegte sie, ob sie sich einen Hund anschaffen sollte. Doch der würde den ganzen Tag allein im Apartment sein, und sie wäre die ganze Nacht über allein. Hör auf, Kate, sagte sie sich. Nur kein Selbstmitleid.
    Sie wollte gerade die zweite Dose Bier, die sie geleert hatte, zurückstellen, als sie bemerkte, dass Jake gar nicht schlief. Kate beugte sich vor und schob ihm den Hut aus dem Gesicht. Schläfrig blinzelte er sie an.
    „Hallo“, begrüßte sie ihn lächelnd. „Ein Bier?“
    „Das wäre schön.“
    Sie ließ ihm den Hut wieder ins Gesicht fallen und öffnete eine Dose für ihn. Die drückte sie ihm in die ausgestreckte Hand und genehmigte sich die dritte Dose. Der Himmel war jetzt noch blauer, und die Sonne war gewandert, sodass das Boot nicht mehr ganz im Schatten lag. Während sie trank, beneidete sie Jake, der sein Hemd ausziehen konnte, wenn er schwitzte. Wie ungerecht das Leben doch war!
    Das dritte Bier war wegen der Hitze noch schneller ausgetrunken als das zweite, und Kate wurde etwas schwindlig. Sie schob das auf die Hitze und machte die vierte Bierdose auf.
    Bei diesem Geräusch hob Jake kurz den Hut, legte sich dann jedoch schulterzuckend nach hinten. Kate kühlte sich mit der Dose den Hals.
    Ein weiterer Blick auf Jake, der ohne sein T-Shirt sicher nicht schwitzte, ließ sie den letzten Zweifel vergessen. Entschlossen zog sie die Bluse aus. Jetzt trug sie nur noch einen weißen BH aus Satin und Spitze. Darin bin ich stärker verhüllt als mit einem Bikinioberteil, beruhigte sie ihr Gewissen. Gelassen warf sie die Bluse in die Mitte des Bootes und trank ihr Bier.
    Jake hob den Kopf, als die Bluse sein Bein berührte. „Es ist angenehmer so, stimmt’s?“
    „Richtig.“
    „Aber bitte nicht mehr

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