Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne
Showkochen zu erinnern. Impulsiv hob sie ihre Hand und befühlte die Brosche. „Sie ist wunderschön.“
Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, natürlich und anmutig. Sie lächelt viel zu selten, dachte er.
„Danke.“
Er konnte es nicht mehr zählen, wie viele Geschenke er in seinem Leben schon gemacht hatte, geschweige denn sich genau an die verschiedenen Stile erinnern, in denen die Dankesbezeugungen vorgebracht worden waren. Aber irgendwie war er sicher, dass er dieses „Danke“ nie vergessen würde. „Prego.“
„Äh ... Miss Trent?“
Juliet drehte den Kopf und sah Elise neben sich stehen. Geschenk oder nicht, sie biss automatisch die Zähne zusammen. „Ja, Elise. Sie haben Mr Franconi noch nicht getroffen, nicht wahr?“
„Elise hat mir den Weg vom Büro zu Ihnen erklärt, als Sie mich haben ausrufen lassen“, teilte Carlo bereitwillig mit und kostete Juliets Ärger genüsslich aus.
„Richtig.“ Elise bot ihr bestes Cheerleader-Lächeln. „Ich finde, Ihr Kochbuch sieht einfach toll aus, Mr Franconi. Jeder wartet schon ungeduldig darauf, Ihnen endlich beim Kochen zusehen zu können.“ Sie klappte ein kleines Notizbuch auf, dessen Deckel von einem Margeritenmuster geschmückt war. „Vielleicht könnten Sie mir buchstabieren, wie das Gericht genau heißt, damit ich Sie ankündigen kann.“
„Elise, ich habe schon alles arrangiert.“ Mit Charme und Takt kaschierte Juliet die Absage. „Ich werde Mr Franconi selbst ankündigen.“
„Großartig.“ Elise strahlte. Ein anderes Wort fiel Juliet dafür nicht ein. „Das macht die ganze Sache viel einfacher.“
„Lassen Sie uns anfangen, Carlo. Sie stellen sich hinter die Kücheninsel, und ich übernehme die Einleitung.“ Ohne auf seine Zustimmung zu warten, nahm sie Basilikum, Stößel und Mörser und ging hinüber zu der Stelle, wo sie alles vorbereitet hatte. Mit gelassener Natürlichkeit stellte sie die Utensilien ab und drehte sich dann zum Publikum um. Ungefähr dreihundert Leute, schätzte sie, vielleicht auch mehr. Nicht schlecht für einen verregneten Tag in einem Kaufhaus.
„Guten Tag.“ Ihre Stimme erhob sich wohlklingend über die Menge. Für ein Mikrofon bestand in dem relativ kleinen Areal keine Notwendigkeit. Zum Glück, musste man wohl sagen, denn dieses winzige Detail hatte Elise ebenfalls übersehen. „Zuerst möchte ich mich für Ihr Kommen bedanken, und natürlich auch dafür, dass Gallegher’s uns die Möglichkeit einer Vorführung in diesen Räumlichkeiten geboten hat.“
Carlo stand nur wenige Meter von ihr entfernt an einen Tresen gelehnt und beobachtete sie. Sie war wirklich fantastisch, genau wie er zu der Reporterin gesagt hatte. Niemand würde vermuten, dass sie seit dem Morgengrauen auf den Beinen war.
„Geben wir es ruhig zu, wir alle essen und naschen gern.“ Ihre Einleitung beschwor das leise Lachen in der Menge hervor, mit dem sie gerechnet hatte. „Aber ich habe mir von einem Fachmann sagen lassen, dass Essen viel mehr als nur eine Notwendigkeit ist, es kann nämlich auch eine Erfahrung sein. Nicht alle von uns lieben es zu kochen, aber derselbe Experte hat mich ebenfalls wissen lassen, dass Kochen sowohl eine Kunst wie auch Magie ist. Heute Nachmittag wird dieser Experte, Carlo Franconi, die Kunst, die Magie und die Erfahrung mit Ihnen teilen und seine pasta am pesto für Sie zubereiten.“
Juliet begann zu applaudieren, und jeder klatschte sofort mit. Als Carlo vor sein Publikum trat, zog Juliet sich in den Hintergrund zurück. Die Bühne gehörte allein ihm, so wie auch ihm allein die Aufmerksamkeit gehörte, sobald er erschien.
„Ein glücklicher Mann“, begann er, „dem die Gelegenheit gewährt wird, vor den Augen so vieler schöner Frauen zu kochen. Haben vielleicht einige von Ihnen Ehemänner?“ Bei der Frage wurde Kichern laut, Hände wurden in die Luft gehoben. „Nun“, er zeigte sein typisch europäisches Schulterzucken, „dann bleibt mir nichts anderes, als mich mit dem Kochen zufriedenzugeben.“
Juliet wusste, dass Carlo dieses spezielle Gericht für die Demonstration ausgewählt hatte, weil es nicht allzu viel Zeit bei der Vorbereitung in Anspruch nahm. Nach den ersten fünf Minuten war sie überzeugt, dass keiner aus dem Publikum sich gerührt hätte, selbst wenn Stunden nötig gewesen wären. Dass Kochen Magie sein sollte, davon war sie noch immer nicht überzeugt, aber ... der Koch war auf jeden Fall ein Magier.
Seine Hände arbeiteten sicher und geschickt wie die
Weitere Kostenlose Bücher