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Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Titel: Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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    Carlo sah sich die Küche noch einmal genau an und fällte mit dem Auge des Experten sein Urteil. „Du hast dir einen ausgezeichneten Platz gesucht, um das zu tun. Vielleicht könnest du mir für eine kurze Weile ein Eckchen davon überlassen.“
    „Ein Eckchen?“
    „Nur ein kleiner Gefallen“, sagte Carlo mit einem Lächeln, das selbst die verschlossenste Auster dazu gebracht hätte, ihre Perle freiwillig herzugeben. „Ich habe Juliet versprochen, ihr beizubringen, wie man Linguini zubereitet.“
    „Etwa linguini am vongole bianche?“ Pierres Augen begannen zu glitzern.
    „Natürlich. Das ist meine Spezialität.“
    „Du bekommst dein Eckchen in meiner Küche, mon ami – im Tausch gegen eine Portion.“
    Carlo schlug Pierre spielerisch auf den Bauch. „Für dich, amico, zwei Portionen.“
    Pierre fasste Carlo bei den Schultern und küsste ihn auf beide Wangen. „Ich fühle mich wieder richtig jung. Sage mir, was du alles brauchst.“
    In Windeseile fand Juliet sich in einer großen weißen Schürze wieder, das Haar unter einer hohen Kochmütze versteckt. Sie wäre sich wahrscheinlich grenzenlos albern vorgekommen, hätte sie überhaupt Zeit dazu gehabt.
    „Zuerst hackst du die Muscheln klein.“
    Juliet sah von Carlo zu dem Häufchen glitschiger Muscheln auf dem Schneidebrett hinunter. „Klein hacken?“
    „So.“ Carlo nahm ein Messer zur Hand. Mit wenigen flinken Handbewegungen hatte er die Hälfte der Muscheln in gleichmäßige kleine Stückchen zerschnitten. „Hier, jetzt du.“
    Sie kam sich wie ein Henker vor, als sie das Messer ansetzte. „Die ... die leben doch nicht mehr, oder?“
    „Madonna, jede Muschel empfindet es als Ehre, etwas zu Franconis Linguini beitragen zu können. Die Stücke etwas kleiner. Ja, genau so.“ Zufrieden mit ihrer Arbeit, reichte er ihr eine Zwiebel. „Würfeln, aber nicht zu fein.“ Wieder machte er es ihr vor, aber dieses Mal fühlte Juliet sich bereits sicherer. Sie übernahm das Messer von ihm und begann zu schneiden, bis die Zwiebel in Würfel zerfiel und ihre Augen tränten.
    „Ich hasse es zu kochen“, murmelte sie, doch Carlo schob ihr nur eine Knoblauchzehe zu.
    „Die muss sehr fein zerhackt werden. Davon brauchen wir nur die Essenz, nicht die Masse.“ Über ihre Schulter hinweg sah er ihr zu, schließlich war er zufrieden. „Du hast geschickte Hände, Juliet. Und jetzt lässt du die Butter aus.“
    Nach seinen Anweisungen schmorte sie Zwiebeln und Knoblauch unter ständigem Rühren leicht in der Butter an, bis Carlo ihr sagte, dass es fertig sei.
    „Sie sind glasig geworden, siehst du? Wir geben etwas Mehl hinzu, nur ein wenig ...“ Er führte ihre Hand, während sie das Mehl einrührte. „Damit es andickt. Und nun kommen die Muscheln. Vorsicht!“, warnte er, als sie die Muschelstückchen einfach vom Brett hineinkippen wollte. „Sie sollen doch nicht angeschlagen werden. Ah ...“ Er nickte anerkennend. „Die Gewürze“, sagte er dann. „Gewürze und Kräuter sind das A und O, das Geheimnis und die Stärke.“
    Über sie gelehnt, zeigte er ihr, wie sie eine Prise hiervon und davon nehmen musste, eine Messerspitze von diesem und einen Hauch von jenem. Wies sie in das Geheimnis ein, eine Delikatesse zu kreieren. Je köstlicher der Duft wurde, der in die Luft stieg, desto selbstsicherer wurde auch Juliet. Sie würde sich bestimmt weder an die Zutaten noch an die Mengen erinnern, aber das war unwichtig.
    „Was ist damit?“, fragte sie und zeigte auf ein Bund frischer Petersilie.
    „Nein, das kommt erst ganz zum Schluss. Wir wollen es doch nicht überladen. Stell die Hitze herunter, noch etwas mehr. Ja, so.“ Er nickte zufrieden. „Der Deckel muss fest sitzen, wenn du ihn auflegst. Und jetzt lässt du es köcheln, damit die Gewürze aufwachen und ihr ganzes Aroma entfalten können.“
    Juliet fuhr sich mit dem Handrücken über die feuchte Stirn. „Carlo, du redest über die Soße, als wäre sie ein lebendiges, atmendes Wesen.“
    „Genau das ist sie auch. Während das hier jetzt gart, reibst du den Käse.“ Er nahm ein großes Käsestück auf und schnupperte daran. „Squisito.“
    Er ließ sie reiben und rühren, während das Küchenpersonal weiter um sie herum arbeitete. Juliet musste an die Küche ihrer Mutter denken, mit den sauber schimmernden Arbeitsplatten und den heimeligen Gerüchen. So etwas wie hier hatte sie nie zuvor gesehen. Ruhig ging es hier auf jeden Fall nicht zu. Pfannen wurden klappernd

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