Ein Mann von Ehre
würdest.“
„Ich zweifele nicht daran, dass wir, abgesehen von einigen engstirnigen Leuten, überall eingeladen werden“, meinte Rosalyn. Sie legte die Haarbürste auf den Frisiertisch und ging zum Gatten. „Und solche Menschen sind mir gleich. Abgesehen davon, habe ich nie gern in Gesellschaft verkehrt. Es lag nicht nur an den Avancen des Comtes, Damian, dass ich neulich früh nach Haus wollte. Ehrlich gesagt, habe ich mich bei ihm gelangweilt.“
„Ich mich auch“, gab Damian mit schiefem Lächeln zu. „Nachdem du mich gebeten hattest, dich nach Haus zu bringen, war ich dazu bereit. Ich dachte jedoch, dass du mir zuliebe gehen wolltest. Daher war ich dann plötzlich nicht mehr gewillt, mit dir nach Haus zu fahren. Das war falsch von mir.“
„Dann liegt dir nichts daran zu spielen?“
„Mein Vater hat sich beim Spiel ruiniert“, antwortete Damian und hatte plötzlich einen harten Zug um den Mund. „Es ist eine Sache, der eigenen Unterhaltung wegen um kleine Beträge zu spielen, aber ganz etwas anderes, wenn man das Maß der Dinge aus den Augen verliert. Männer, die von der Spielleidenschaft besessen sind, ruinieren sich und ihre Familie. Ich habe hart für das gearbeitet, was ich heute besitze, und sehe keinen Sinn darin, es am Spieltisch zu vergeuden. Für mein Geld habe ich einen besseren Verwendungszweck.“
Damian legte der vor ihm stehenden Gattin die Hände auf die Hüften und schaute sie an.
„Willst du immer noch unbedingt nach England?“, fragte sie. „Prinz Jared hat sich sehr über deine Absicht aufgeregt, aber wenn du zurückfahren willst …“
„Nachdem ich meine Unschuld jetzt nicht mehr beweisen muss, ist es nicht mehr notwendig, zurückzureisen“, antwortete Damian, zog sich Rosalyn auf den Schoß und schaute ihr in die Augen. „Ich überlasse dir die Entscheidung, mein Schatz, ob wir nach England reisen oder wie geplant nach Spanien.“
„Darüber können wir morgen nachdenken“, flüsterte Rosalyn und neigte sich zu Damian. Sie küsste ihn auf das Ohrläppchen und neckte ihn so, dass seine Begierde erwachte. „Tut dein Bein immer noch sehr weh, Damian?“
Er begriff, was sie meinte, und lachte verhalten. Dann zog er sie auf das Bett, beugte sich über sie und küsste sie voller Zärtlichkeit und Hingabe.
„Mein Bein tut nicht mehr so stark weh, als dass ich nicht mit dir schlafen könnte“, murmelte er rau. „Du bist so hübsch. Du bist alles, was ich mir je erträumt habe.“
Rosalyn genoss sein Liebesspiel, das noch zärtlicher und inniger war als je zuvor. Danach blieb sie, den Kopf an seine Schulter geschmiegt, neben ihm liegen und träumte von der Zukunft. Noch war sie nicht ganz sicher, wohin der Weg sie führen würde. Sie war jedoch überzeugt, an Damians Seite ein wunderbares Leben zu haben.
– ENDE –
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