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Ein Mann zum Abheben

Ein Mann zum Abheben

Titel: Ein Mann zum Abheben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Wright
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Film meinen Kopf hin und her und sage: »Selbst wenn ich es versuchen würde, könnte ich nicht weg.«
    Natürlich ist es eine vorgetäuschte Gefangenschaft. Ich kann in der nächsten Sekunde auf die Knie hochgehen und meine Handgelenke einfach über den Bettpfosten hinweg herausziehen. Aber etwas in meiner Hilflosigkeit, gespielt oder nicht, scheint ihn zu erregen. Er steigt hinter mir aufs Bett und zieht das Handtuch herunter.
    »Bin ich der Gute oder der Böse?«
    »Was meinst du?«
    Er spricht mit leiser Stimme, fast könnte man meinen, er führt ein Selbstgespräch. »Ich denke, ich bin der Böse.«
Ich werfe einen Blick über die Schulter. Er ist schon jetzt steif.
    »Bestrafe mich«, bitte ich. »Du weißt, dass du das willst.«
    Das ist alles, was er braucht. Mit einer einzigen Bewegung ist er auf mir, dringt von hinten so ungestüm in mich ein, dass ich mit den Knien vom Bett rutsche, und die obere Hälfte meines Körpers am Bettpfosten und zugleich in der Luft hängt. Ich bemühe mich, einen Fuß auf dem Boden aufzusetzen.
    »Pass auf!«, rufe ich, »das Bett kracht sonst unter uns zusammen.« Obwohl ich ihn selbst dazu aufgefordert hatte, überrascht mich die Heftigkeit seines Überfalls. »Pass auf«, sage ich noch einmal, aber er ist von seinen eigenen Stößen taub. Er trifft meinen Gebärmutterhals, und ein Schaudern durchläuft meinen Körper. Ich bewege ruckartig meine Hüften - nein, das stimmt nicht. Ich bewege meine Hüften nicht ruckartig. Meine Hüften bewegen sich aus eigenem Antrieb ruckartig, bewegen sich ruckartig nach links und kurzzeitig hätte ich ihn fast vertrieben. Mein Verstand ist restlos zerschmettert. Wir waren noch nie auf diese Weise zusammen, nicht einmal damals in den Anfangszeiten, und was hat mich Jeff vergangene Woche gefragt? Er hat mich gefragt, was meiner Meinung nach Weiblichkeit bedeutet, und ich habe geantwortet, die Bereitschaft, jemanden eindringen zu lassen. Phil richtet unsere Körper aus und dringt erneut in mich, dieses Mal mit so viel Autorität, dass ich nicht anders kann, als meinen Rücken zu beugen und meinen Kopf wie ein Pornostar nach oben zu schieben.
    Die Bereitschaft, jemanden in sich eindringen zu lassen. Das ist eine gute Antwort, aber ich bin mir nicht sicher, dass Jeff verstanden hat, was ich meinte. Ich habe nicht davon gesprochen, einen Penis in sich eindringen zu lassen, sondern die ganze Welt. Weiblich ist, wenn dir auffällt, wie die Blumen
in der Vase zur Seite fallen - ja, wenn ich so darüber nachdenke, war das vielleicht der Augenblick, in dem ich in den Fluss gestiegen bin, damals in dem Restaurant in Phoenix, wo ich einfach nur gedacht habe, ich sei mutig, weil ich allein zum Essen gehe, und nicht die Zukunft gesehen habe, nicht sehen konnte, wie die Strömung mich erfassen und fortschwemmen würde. Ulysses habe ich nie fertig gelesen. Ich habe einfach alles bis zum Ende übersprungen, bis dahin, wo Molly Bloom verlorengeht in diesem Strom von ja, ja, ja … Und sprechen wir nicht die ganze Zeit genau davon, von dieser Welle aus Jas, diesem Gebet, das mit den Worten »fick mich« anfängt, dieser bedingungslosen Wonne, die in dem Augenblick über dich kommt, wenn du dein Leben loslässt?
    »Ich habe nicht das ganze Buch gelesen«, murmle ich und klinge ganz wie Belinda, aber Phil scheint nicht hinzuhören, abgesehen davon fickt er mich nicht nur, es ist, als will er mich fertigmachen, mich auslöschen, mich ausradieren und mich ganz von vorne anfangen lassen. Ich atme aus, und aus meinem Körper kommt animalische Luft.
    Plötzlich habe ich das Gefühl, dass ein anderer das Zimmer betreten hat. Ja, wir werden beobachtet. Ich drehe mich um und schaue über Phils Schulter.
    »Wonach schaust du?« Seine Stimme klingt belegt und atemlos. Ich drehe mich noch ein bisschen weiter um und versuche zum Türrahmen zu sehen.
    »Wir sind die Einzigen hier«, sagt Phil, der sich einen verdammt komischen Zeitpunkt ausgesucht hat, um anzufangen, meine Gedanken zu lesen. Er packt mich unter den Hüften und drehte mich auf den Rücken. Jetzt sind meine Handgelenke überkreuz und hoch über den Kopf gestreckt, so dass ich wie eine Märtyrerin auf der Streckbank daliege, und mir fällt ein, dass ich in dieser Stellung tatsächlich nicht
entkommen könnte, wenn ich es versuchen würde. Jedes Mal wenn er meine Hüften zu sich anhebt, werde ich ein Stück weiter das Bett hinuntergezogen, bis meine Achseln wehtun und die Handschellen in meine Hände schneiden.

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