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Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
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würden sie außen knusprig und innen fluffig weich werden. Ich erinnerte mich an Dads Gesichtsausdruck, wenn sie sie zubereitete: irgendwie verklärt, als gäbe es außer diesem Baiser in seinem Mund nichts anderes auf der Welt. Ich musste lächeln, als ich daran dachte und dabei sechs Eier aufschlug, deren Eigelb ich vom Eiweiß trennte. Mir fiel Dads sechzigster Geburtstag ein, den er demnächst feiern würde. Daisy bestand darauf, eine Party für ihn auszurichten, aber ich war mir nicht sicher, ob das eine so gute Idee war. Er stand nicht gerne im Mittelpunkt, sondern blieb lieber im Hintergrund, so wie ich.
    Nur ein Gläschen, sagte ich mir, schenkte mir einen Weißwein ein und ging gedanklich durch, was ich noch alles zu tun hatte. Nervosität und Unbehagen stiegen in mir hoch, aber warum? Vielleicht lag es an der Vorstellung, mich unter dem prüfenden Blick eines Fotografen mit so vielen, fremden Menschen an meinem Esstisch unterhalten zu müssen. Obwohl ich an sich selbstsicher war, kam ich mir manchmal schüchtern und ungeschickt vor, weshalb ich mir zuweilen schon mal wünschte, mich unsichtbar machen zu können. Ich hoffte, der heutige Abend würde keiner dieser Abende werden. Ich trank einen weiteren großen Schluck von meinem Wein, brach drei Stücke der dunklen Schokolade ab und steckte sie mir allesamt in den Mund.
    Der größte Teil meines Menüs musste in letzter Minute zubereitet und der Fisch ganz am Schluss hinzugefügt werden, sodass ich mit den Vorbereitungen bald fertig war, unter die Dusche ging und mich anzog. Ich schminkte mich dezent, betrachtete mich im Spiegel und verzog das Gesicht. Auch wenn Joe die Dreistigkeit besaß, mich als hübsch zu bezeichnen und in einem Anflug von Wahnsinn sogar einmal mit Audrey Tautou verglichen hatte (ein Kompliment, das ich insgeheim genoss; aber wer würde das nicht?), fand ich, dass ich mit der kleinen Lücke zwischen meinen Vorderzähnen – groß genug für eine Kreditkarte – und den Sommersprossen hier und da auf meiner Nase eher einer Figur aus Dolly von Enid Blyton glich.
    »Willkommen zu meiner Dinnerparty«, übte ich meine Ansprache im Spiegel und schnitt eine Grimasse. »Was möchten Sie gerne trinken?«
    Ich ging zurück in die Küche an den Herd, rührte in dem Eintopf herum und spürte, wie sich mein Magen zusammenzog. Am Himmel draußen zogen dunkle Regenwolken auf. Es würde wohl später ein Gewitter geben.
    Ich ließ den Fischeintopf sanft vor sich hin köcheln und die dunkle Schokolade für den Nachtisch schmelzen, wobei ich natürlich etwas davon abzweigte, um sie zu »probieren«. Sie war göttlich. Ich blies mir den Pony aus der Stirn und goss mir ein Glas Wasser ein, trank aber auch noch mehr Weißwein. Ich wurde zunehmend nervöser und schichtete meinen Nachtisch zu einem schiefen Turm knuspriger, schokoladengetränkter Baisers, aus dem die Vanilleschlagsahne mit den süßen Erdbeeren und den zerstoßenen Pistazien hervorquoll. Ich stopfte mir sämtliche Stücke, die abbrachen, in den Mund, sodass ich am Schluss eine ganze Lage verdrückt hatte, was glücklicherweise niemand erfahren würde.
    Als ich mich mit den Begräbnisblumen abmühte und sie schließlich davon überzeugen konnte, sich in zwei grünen Vasen arrangieren zu lassen, hatte mein Zuckerpegel eine dramatische Marke erreicht. Ich deckte den Tisch ein und platzierte sorgfältig Besteck, Gläser und Servietten, dekorierte ihn mit ein paar Kerzen und stellte am Schluss eine der Vasen in die Mitte.
    Danach blieben mir noch zehn Minuten, um aufzuräumen, und so flitzte ich durch die Wohnung und hob hier und da etwas vom Boden auf. Ich stopfte einen herumliegenden BH in eine Schublade, legte einen besorgniserregenden Haufen von Rechnungen auf ein Regal und blies den Staub von meinen in Steinguttöpfen gepflanzten Kakteen ab. Ich wechselte dreimal die CD und schob die DVD Cooking with Keith Floyd unters Sofa. Ich schaute aus dem Fenster und sah, wie draußen auf der Straße ein quadratköpfiger Pitbull sein Herrchen hinter sich herzog. Dann setzte ich mich auf die Armlehne eines Stuhls und fixierte mit überschlagenen Beinen die Uhr.
    Eine Minute vor sieben klingelte es dreimal kurz, was mich zusammenfahren ließ. Ich betrachtete mich kurz im Spiegel neben der Haustür und legte ein Lächeln auf. Ich öffnete die Tür und starrte hinaus. Schnappte nach Luft. Meine Beine drohten, unter mir wegzukippen. Meine Hand fuhr zum Mund. Ich traute meinen Augen nicht. Ich blinzelte. Es

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