Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)
hinter die Ohren. »Wir sind … nun ja … ich bin sehr interessiert an ihm. Wir haben uns schon mehrfach getroffen. Wirst du es mir schwer machen?«
Ich blinzelte erstaunt und öffnete den Mund, doch es kam kein Wort heraus. Ich konnte nicht glauben, dass Joe unsere Beziehung so schnell hinter sich gelassen hatte. Vielleicht war er am Schluss doch nicht so versessen auf mich gewesen.
»N… nein … nein«, stotterte ich. »Wenn Joe glücklich ist, dann bin ich es auch.«
Die Tür ging auf, und ich sah mit einen Lächeln hoch, um ein Paar mit ihrem Baby zu begrüßen, die unschlüssig waren, welchen Tisch sie nehmen sollten. Ich deutete auf einen großen im hinteren Bereich des Cafés, der genug Platz für den Kinderwagen bot.
»Gut«, sagte Dominique. Ich kochte ihr, so schnell ich konnte, einen Mokka und knallte ihn zusammen mit einem Stück Kuchen auf den Tisch.
»Erstick nicht daran!«, murmelte ich und ging hinüber zum anderen Tisch. »Hallo, was kann ich Ihnen bringen?«
Nachdem Dominique das Café verlassen hatte – der Teller erfreulicherweise leer geputzt –, rief ich Joe an. Obwohl er anfangs unterkühlt wirkte, freute er sich schließlich doch, von mir zu hören.
»Dominique hat mir erzählt, dass ihr miteinander ausgeht«, sagte ich und widerstand dem Verlangen, ihm den mahnenden Ratschlag zu geben, dass dies noch zu früh sei und sie ihn bei lebendigem Leib auffressen würde.
»Ja, das ist ganz eigenartig. Sie wohnt auf der anderen Seite meiner Straße, das habe ich noch nicht einmal gewusst«, erwiderte er. »Ich mag sie, aber ich glaube, sie mag mich mehr. Ich komme mir in dieser Position seltsam vor. Ich weiß nicht, ob ich das gut finde.«
»Ach, das ist doch nicht schlecht«, meinte ich herzlich. »Geht es dir wirklich gut?«
»Ja«, antwortete er. »Ich bin auf dem besten Weg dahin. Sag mal, hast du Ethan noch mal gesehen? Ich könnte da nämlich so ein Saturday-Supper-Club-Ding arrangieren …«
Ich lachte und erzählte ihm, dass Ethan wieder zurück nach Rom gegangen sei.
»Komisch«, meinte Joe. »Mir war, als hätte ich ihn im Park mit Benji gesehen.«
»Das muss jemand anders gewesen sein«, erklärte ich. »Tschüss, Joe. Ich muss weitermachen. Lass dich mal hier blicken!«
»Werde ich«, sagte er, obwohl ich da so meine Zweifel hatte. »Ganz bestimmt.«
Ich hatte Daisy seit der Eröffnung nicht mehr gesehen, sodass ich dachte, etwas wäre passiert, als sie an diesem Nachmittag durch die Tür trat.
»Eve«, sagte sie. »Ich muss mit dir reden.«
Daisy erklärte mir, dass Ethan nicht nach Rom zurückgekehrt, sondern stattdessen in die Wohnung seines Cousins eingezogen sei und wirklich ernsthaft versuchen würde, eine Beziehung zu Benji aufzubauen.
»Ich musste ihm eine zweite Chance geben«, sagte sie. »Er hat mich darum gebeten.«
Sie hielt inne und schaute mich an, aber ich war zu schockiert, um etwas sagen zu können. Sowohl schockiert als auch erfreut, dass Ethan das Richtige getan hatte.
»Ich weiß, es ist bestimmt nicht einfach für dich, zu erfahren, dass Ethan sich die ganze Zeit mit mir getroffen hat«, fuhr sie fort, »aber ich bin hierhergekommen, um dir zu sagen, dass er dich immer noch fürchterlich liebt. Ich weiß, dass er mich nicht will und nie wollte. Er spricht nur von dir. Du bist alles, was er will, aber er glaubt, du möchtest ihn nicht wiedersehen.«
»Genau so ist es«, erklärte ich. »Er soll einfach sein Leben leben und ich meins. Es wird niemals …«
Nein, dachte ich. Hör auf, so zu tun, als ob. Sei einfach ehrlich.
»Ich …«, sagte ich. »Es ist zu viel passiert.«
»Er wird hierherkommen«, unterbrach mich Daisy. »Nach Ladenschluss. Ich bin ihm zuvorgekommen, um dich zu warnen, aber ich gehe jetzt. Ich muss los und Benji von der Kinderkrippe abholen.«
»Nach Ladenschluss? Das ist ja in fünf Minuten! Danke, Daisy«, sagte ich, als sie mit schwingendem Pferdeschwanz das Café verließ.
Ich stellte das Geschlossen -Schild ins Fenster, kochte Kaffee, schnitt zwei Stück Kuchen ab, stellte das Radio an, ging in den Hof und schaute hoch in den Himmel, wo Mauerschwalben vorbeizogen. Ich schloss die Augen für einen langen Augenblick und atmete tief aus. Als es an der Eingangstür klopfte, riss ich sie wieder auf. Mir rutschte das Herz in die Hose, als ich Ethan dastehen sah, ein warmes, sanftes Lächeln auf den Lippen. Ich öffnete die Tür.
»Du hast mich erwartet?«, sagte er und schaute hoffnungsvoll auf den Kaffee und den
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