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Ein Millionär und Verführer

Ein Millionär und Verführer

Titel: Ein Millionär und Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LEANNE BANKS
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vage Erinnerungen daran, dass ich als kleiner Junge häufig am Meer gewesen bin. Manchmal kommt mir all das vor wie ein Traum, aber ich bin sicher, dass ein Kern Wahrheit dahintersteckt. Besser kann ich es nicht erklären.“
    Stirnrunzelnd probierte Calista von ihrem Hummer. „Ich dachte, du hattest keine Kindheit?!“
    „Richtig“, antwortete Leo abweisend. „Ich habe auch keine richtige Erklärung dafür.“ Er senkte den Blick und aß einen Bissen von seinem Steak.
    Calista spürte, dass er das Thema nicht weiter vertiefen wollte. Gerne hätte sie mehr darüber erfahren, doch sie unterdrückte ihre Neugierde. Ihren Plan zu verfolgen hatte Priorität. „Danke für die Einladung, Leo. Nach der aufregenden Kleiderjagd heute ist das der perfekte Ausklang.“
    Lächelnd fragte er: „Wie ist es denn gelaufen?“
    „Eigentlich ganz gut. Meine Schwestern sind wie Tag und Nacht. Tami ist manchmal eine echte Herausforderung, aber heute hat sie sich benommen.“
    „Wie oft siehst du die beiden?“
    „Fast jede Woche. Um ehrlich zu sein, sind die Zwillinge das Wichtigste in meinem Leben.“
    Er beugte sich über den Tisch und legte seine Hand auf ihre. „Bist du deswegen nicht verheiratet?“
    „Das ist ein kompliziertes Thema. Vermutlich habe ich einfach noch nicht den Richtigen gefunden.“
    „Beschreib ihn mir, den Richtigen“, forderte er sie auf. „Wie soll er sein? So wie du? Teure Ausbildung, nur die besten Schulen, eine alte, wohlhabende Familie?“
    „Nein“, erwiderte sie lachend. „Er hat ein gutes Herz, ist nicht auf den Kopf gefallen und liebt mich über alles.“
    „Klingt nicht sonderlich kompliziert.“
    „Das sagst du so einfach“, antwortete sie augenzwinkernd. „Und wie sieht es bei dir aus? Was für Eigenschaften hat die Frau, die du heiraten würdest?“
    „Sie hat Klasse, jedenfalls mehr als ich. Und Schönheit kann auch nicht schaden. Aber vor allem erwarte ich vollkommene Aufrichtigkeit.“ Er sah ihr in die Augen. „Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob eine Heirat unbedingt nötig ist.“
    „Da geht es dir wie vielen Männer“, murmelte Calista mit einem Hauch von Sarkasmus. Sein Kommentar zum Thema Aufrichtigkeit war wie ein Schlag in die Magengrube gewesen. Wie konnte er Ehrlichkeit von einer Frau erwarten, wenn er selbst sich jahrelang seinen Lebensunterhalt mit Betrügereien verdient hatte?
    „Du siehst das also anders?“, hakte er nach.
    „Ich glaube an Familienbande. Und eine Heirat ist der Grundstein für eine Familie.“
    Er zuckte die Schultern. „Von Familien verstehe ich nicht viel.“
    Nun war Calista diejenige, die die Schultern zuckte. „Vielleicht solltest du dann mehr darüber lernen.“
    Er prostete ihr zu und trank einen Schluck Bier. „Klingt so, als wolltest du mich herausfordern!“
    „Nur, wenn du dich herausgefordert fühlst“, erwiderte sie lachend.
    Nach dem Abendessen spazierten sie auf den Steg hinaus. Doch auf halber Strecke klingelte Leos Handy. Er warf einen Blick auf das Display und entschuldigte sich. „Ich muss das annehmen, tut mir leid. China macht mir zu schaffen.“ Dann nahm er ab. „Leo Grant.“
    Während er seinem Anrufer lauschte, spazierte Calista weiter den Steg entlang. Hinter sich hörte sie Leo sagen: „Wir können nicht zulassen, dass der Spediteur willkürlich seine Preise anhebt. Dieses eine Mal bekommt er, was er will, da die Ladung bereits an Bord ist. Aber gleich morgen wenden wir uns an die Konkurrenz. Und teilen Sie dem Spediteur mit, dass wir seine Geschäftspraktiken öffentlich bekannt machen werden!“
    Angesichts seines unnachgiebigen Tonfalls wurde Calista flau im Magen.
    „Das ist mein letztes Wort“, fuhr Leo fort. Dann legte er auf und wandte sich wieder an sie. „So, erledigt. Für heute sollten wir nicht mehr gestört werden.“ Er trat hinter sie und schlang seine Arme um sie.
    „Warum nur habe ich gerade das Gefühl, dass irgendein Idiot in Hongkong sich heute sein eigenes Grab geschaufelt hat?“, fragte sie.
    Leo bewegte die Arme kurz. „Er hätte sich an unsere Abmachungen halten sollen. Wer mich betrügt, hat ausgedient.“
    Seine Heuchelei war einfach nicht zu fassen! Calista spürte Wut und Bitterkeit in sich aufsteigen. Wie viele Menschen waren wohl den Betrügereien von Leo und seinem Vater zum Opfer gefallen?
    „Habe ich dir Angst gemacht?“, fragte er. „Keine Sorge, solange du ehrlich zu mir bist, hast du nichts zu befürchten.“ Dann zog er sie fester an sich und lehnte sich

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