Ein Millionaer zum Heiraten?
kennenzulernen.
Und heute würde er damit anfangen, seiner Frau das allerwichtigste Detail zu eröffnen, das er mit seiner Art, immer alles sofort in Angriff zu nehmen, irrtümlicherweise als unwichtig abgetan hatte. Sobald er mit Phoebe allein war, würde er dafür sorgen, dass sie es hörte, glaubte und nie wieder vergaß.
Nämlich, dass er sie liebte.
Phoebe schloss die Tür zu Ninas Kinderzimmer. Kyle war direkt hinter ihr. Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass sie auf Biancas wahre Beweggründe gestoßen waren und letzten Endes alles so einfach über die Bühne gegangen war.
Obwohl es, wenn sie rückblickend darüber nachdachte, absolut Sinn machte. Wenn Bianca auf Geld aus gewesen wäre, hätte nichts sie daran hindern können, bis zur Familie Landis vorzudringen. Aber so durchtrieben war sie nicht.
Bianca lebte von einem Moment zum anderen. Einen Plan, Geld zu erpressen und ihr Kind im Stich zu lassen, hatte sie nie gehabt. Aber die Chance, nach Bollywood zu gehen, hatte Bianca vor ein finanzielles Problem gestellt, das sie auf ihre Weise versucht hatte zu lösen.
Phoebe lehnte sich an das Geländer der umlaufenden Veranda und hielt das Gesicht in den Wind, der vom Meer herüberwehte. Kyle trat dicht neben sie, sein Bein berührte dabei ihr Bein.
Wohin würden sie von hier aus gehen? Würde ihre Beziehung aus noch mehr leidenschaftlichem Sex bestehen, der sie zutiefst aufwühlte … nur um sich danach allein im Bett wiederzufinden?
Nein, verdammt, sie hatte ihre Lektion gelernt. Sie würde sich nicht länger in ihrer verstaubten akademischen Welt verstecken. Sie würde für sich selbst kämpfen, für diese Ehe, und zwar genauso entschlossen, wie sie für Nina gekämpft hatte. Auch wenn es Zeit brauchte.
Phoebe stützte einen Ellbogen aufs Geländer und wandte sich dann Kyle zu. „Bianca hat mich heute überrascht. Sie ist erwachsen geworden, und das freut mich für Nina.“
Die kühle Brise schien Aufregung der letzten Wochen zu lindern. Langsam klang ihre seelische Qual ab, und Phoebe wünschte sich, sie könnte diesen inneren Frieden mit Kyle teilen.
„Wir haben erreicht, was wir uns vorgenommen hatten.“ Seine Stimme umfing sie mit der gleichen sinnlichen Wärme wie an jenem ersten Abend auf seinem Begrüßungsempfang.
Bildete sie es sich ein, oder war aus seinem Unterton eine Nuance des alten Kyle herauszuhören? Verstohlen betrachtete sie sein markantes Profil, während er aufs Meer hinausschaute.
„Wir haben es mit einer Lösung geschafft, die in keine Schablone passt.“ Genau wie sie hoffte, dass er eine solche unkonventionelle Lösung auch für sich selbst finden würde.
Und vielleicht auch für ihre gemeinsame Zukunft.
„Du hast für uns gekämpft, für uns beide, und dafür liebe ich dich.“
„Wenn wir weiterhin unkonventionell denken …“ Phoebe verstummte, als seine Bemerkung in ihr Bewusstsein vordrang. Ihr Herz begann, schneller zu klopfen. „Was hast du eben gesagt?“
Kyle wandte ihr sein markantes Gesicht zu und blickte ihr tief in die Augen. „Ich habe gesagt, dass ich dich liebe.“
Sprachlos blickte Phoebe ihn an. Sie hatte damit gerechnet, einen weiten Weg vor sich zu haben, hart an einer Beziehung arbeiten zu müssen, die in Liebe münden würde, genau wie Ginger ihr zweites Glück mit ihrem langjährigen Freund gefunden hatte. Sie hatte geglaubt, noch viele Hindernisse aus dem Weg räumen zu müssen.
„Kyle, bist du dir sicher? Warte, natürlich bist du dir sicher. Schließlich hast du einmal behauptet, immer ehrlich zu sein.“
Ihre Gedanken überschlugen sich, ihr Herz raste. „Du hattest recht damit, dass ich an der Vergangenheit festhielt. Ich wollte sie nachbauen, und das ist unmöglich. Meine Liebe zu Roger war einmalig, genau wie meine Liebe zu dir einmalig ist. Indem ich erwartet habe, dass mein jetziges Glück wie das in der Vergangenheit ist, hätte ich beinah verpasst, wie absolut wunderbar die Gegenwart sein kann.“
Kyle runzelte die Stirn. Dann legte er ihr die Hände auf die Schultern. „Moment. Spul eine Sekunde zurück. Hast du eben sagen wollen, dass du mich auch liebst?“
O ja, das hatte sie. Und warum hatte sie ihm die berühmten drei kleinen Worte nicht direkt gesagt?
„Ja.“ Sie schlang ihm die Arme um den Nacken. „Ich bin bis über beide Ohren total in dich verliebt. Ich weiß, wir kennen uns erst ein paar Wochen. Schließlich bin ich diejenige, die gesagt hat, dass alles seine Zeit braucht.“
„Ich erinnere mich
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