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Ein Mörder kehrt heim

Ein Mörder kehrt heim

Titel: Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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verließen das Revier und blickten sich um.
    Der Benz war verschwunden.
    Der Zug würde sie von Venlo nach Köln bringen. Dort mussten sie umsteigen nach Berlin. Sie fanden ein Abteil für sich.
    Â»Und nun?«, fragte Twiggy.
    Er erhielt keine Antwort.
    Dornröschen starrte aus dem Fenster. Matti tat so, als könnte er in dem Buch lesen, das Dornröschen durch hatte. In ihm arbeitete eine Mischung miesester Gefühle. Ärger über Georgs Verrat. Ärger über die eigene Naivität. Wie konnte er nur glauben, dass Georg freiwillig in den Knast ging? Enttäuschung über Anja. Aber vermutlich hatte er versagt. Sie wollte mit ihm sprechen, und er hatte sie zurückgewiesen. Vielleicht hätte sie ihm etwas verraten? Aber dazu hatte sie immer Gelegenheit gehabt. Sie hätte ihm einen Zettel zustecken können, unbemerkt von Georg. Wie auch immer, er hatte alles vermasselt.
    Ein Quietschen. Der Zug schlich aus dem Bahnhof. Draußen eine städtische Einöde. Einfamilienhaus an Einfamilienhaus. Vorgarten an Vorgarten. Dazwischengestreut einstöckige Betonklötze: Supermarkt, Tankstelle.
    Immerhin haben wir einen Kriegsverbrecher ausgeliefert, dachte Matti.
    Â»Das Ganze war doch sinnlos«, sagte Dornröschen. »Einen Tattergreis nach Holland schaffen, was für eine Heldentat.«
    Â»Früher wär’s was gewesen«, sagte Twiggy.
    Â»Georg hat uns verarscht«, sagte Matti. »Und jetzt?«
    Â»Er hat genug Spuren in dem Haus in Heidelberg hinterlassen«, sagte Twiggy.
    Â»Wenn die Stasi-Freunde nicht eine Komplettreinigung veranstaltet haben. So wie mit dem Ford.« Dornröschens Gesicht zeigte Ärger und Ratlosigkeit.
    Matti malte sich aus, dass die Stasi-Typen gar nicht abgereist waren, sondern nur die Stellung gewechselt hatten. Jetzt könnten sie das Haus klinisch reinigen oder auch abfackeln. Es war zum Kotzen.
    Der Zug hielt und fuhr gleich wieder an. Irgendwo schlug eine Tür. Dann standen Polizisten vor der Tür. Deutsche. Und sie grinsten ins Abteil. Einer deutete auf sein Pistolenhalfter.
    Die Makarows lagen in Georgs Benz. Wenigstens das.
    Die Bullen warteten ein paar Minuten, dann drängte sich ein Zivilist durch den Uniformpulk. Er öffnete die Abteiltür. »Guten Tag!«
    Â»Ist heute Bullenball?«, fragte Dornröschen.
    Â»Leider nicht.«
    Â»Echt schade.«
    Der Zivilbulle zückte ein Notizbuch und las ihre Namen vor. »Das sind Sie doch, oder?«
    Â»Raten Sie mal.«
    Der Zivilbulle grinste und schnippte mit den Fingern.
    Die WG-Freunde reichten ihm ihre Personalausweise.
    Â»Sie werden händeringend in Berlin gesucht«, sagte der Bulle zu Matti. Er guckte Dornröschen und Twiggy an. »Sie auch. Wegen Entführung.«
    Â»Wie bitte!?«, donnerte Twiggy.
    Â»Da staunen Sie, was?« Der Zivilbulle lachte. Die Uniformierten grinsten mit. »Die polizeiliche Zusammenarbeit in Europa wird immer besser.« Er grinste breit. »Anruf genügt. Wir hatten noch was gut bei den Kollegen.«

Epilog
    E s war me rkwürdigerweise dieselbe Zelle wie beim letzten Mal. Matti lag auf der Pritsche und starrte gegen die Decke. Eine Spinne hatte sich freiwillig in den Knast eingeliefert und ließ sich an einem vom Luftzug gebogenen Faden von der Decke herab.
    Endlich klapperte es an der Tür. Der Schließer erschien: »Sie haben Besuch.«
    Gerd wartete schon im Besucherzimmer. Bevor Matti saß, sagte Gerd: »Das Haus in Heidelberg haben sie gefunden. Es ist klinisch rein. Keine Spur nirgendwo. Das bestätigt deine Geschichte, jedenfalls in meinen Augen. Für den Haftrichter reicht es nicht. Zumal der beschissen gelaunt ist.«
    Â»Scheiße. Haben die den Mieter nicht gefunden?«
    Â»Den Mieter gibt es nicht.«
    Â»Fendt und Zitkowski?«
    Â»Unbescholtene Bürger, die Berlin in letzter Zeit nicht verlassen haben.«
    Â»Die kennen mich nicht mehr?«
    Â»Die haben nie von dir gehört.«
    Â»Aber Dornröschen und Twiggy sind Zeugen.«
    Â»Komplizen. Ihr habt gemeinsam Spranger entführt. Komplizen glaubt man nicht.«
    Â»Toll. Dann hat uns Georg so richtig in die Scheiße geritten. Danke, Genosse!« Er nickte in die Richtung, in der er Georg vermutete.
    Â»Lass uns alles noch einmal durchgehen. Wir brauchen einen Beweis, dass Georg lebt. Dann seid ihr aus dem Schneider, was den Mord angeht.«
    Â»Okay«, maulte Matti. Er hatte das schon

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