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Ein Mörder kehrt heim

Ein Mörder kehrt heim

Titel: Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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kam er zurück.
    Â»Ich bin mit ihr in den Wald gegangen, damals.«
    Â»Warum?«
    Â»Andreas …«
    Â»Saß der nicht schon?«
    Â»Kurz bevor er verhaftet wurde, haben wir noch mal geredet. Grundsätzlich. Dass wir zu viele Feiglinge unter uns hätten. Dass der Feigling von heute der Verräter von morgen ist …« Er blickte auf den Boden.
    Â»Und Baader hat gesagt, Ingeborg gehört zu den Feiglingen.«
    Â»Ja.«
    Â»Woher wusste er das?«
    Â»Er hat alle genau beobachtet. In den Diskussionen. Und bei Aktionen. Er hatte immer recht in solchen Dingen. Gudrun war … schwärmerisch oder so. Aber Andreas hatte einen Blick.«
    Warum fiel ihm jetzt das Abendmahl ein? Das letzte Abendmahl, als Jesus seinen Verräter entlarvte, bevor Judas ihn verraten hatte.
    Â»Und Andreas hat gesagt: Wir müssen Ingeborg ausschalten.«
    Â»Liquidieren«, sagte Georg.
    Â»Du solltest sie umbringen. Ausgerechnet du?«
    Â»Wer sonst?«
    Â»Wie?« Er legte den Kopf schräg und verkniff das Gesicht.
    Â»Mir hat sie getraut. Ingeborg.«
    Â»Das wolltet ihr ausnutzen.«
    Â»Ja.« Georg nickte traurig. »Aber sie hat es gleich begriffen.«
    Â»Sie wusste von Anfang an, dass du sie erschießen wolltest.«
    Â»Wir sind in ein Wäldchen gefahren. Zwischen Frankfurt und Darmstadt. Als wir auf einem Parkplatz ausstiegen, hab ich sie angesehen. Und in ihren Augen konnte ich es lesen.«
    Â»Oder du bildest dir das ein.«
    Â»Vielleicht. Vielleicht nicht.«
    Â»Dann seid ihr in den Wald gegangen.«
    Georg nickte.
    Â»Und dann hast du sie erschossen und verscharrt.«
    Â»Sie hat sich niedergekniet. Fast freiwillig. Sie konnte nicht mehr und wollte nicht mehr.«
    Â»Und du?«
    Â»Ich hab den Hahn gespannt.«
    Â»Und dann?«
    Â»Dann bin ich weggegangen.« In Georgs Augen glitzerte es.
    Â»Du hast sie nicht getötet.«
    Â»Nein.«
    Â»Wo ist sie jetzt?«
    Â»Wo ist jemand, den die eigenen Leute umbringen wollen und den der Staat einsperren will?«
    Â»Ja, wo?«
    Â»Weiß Anja davon?«
    Â»Ja.«
    Sie saßen lange schweigend am Tisch. Twiggy kam herein und holte sich eine Flasche Saft aus dem Kühlschrank. Er schaute sich die beiden an und verschwand, ohne eine Wort zu sagen.
    Â»Und die Blutspuren von dir und Anja im Bulli? Die haben mich echt in die Scheiße geritten.«
    Â»Sorry. Ich musste von der Fahndungsliste, sonst hätte das nicht geklappt.« Er deutete in die Richtung von Sprangers Tür.
    Â»Anjas Verletzung?«
    Â»Sie ist tapfer. Und sie … mag dich.«
    Der Alte lag meist auf dem Bett. Manchmal ging er ins Bad. Georg hatte ihm Zeitungen gegeben und eine Biografie über Simon Wiesenthal. Aber die lag unberührt auf dem Tisch der Zelle. Dagegen benutzte er die Kleidung, die die Stasis ihm besorgt hatten. Er sah immer akkurat aus mit Hemd, Schlips und Jackett, unter dem er die Hosenträger verbarg. Matti hatte kurz mit dem Gedanken gespielt, Spranger die Hosenträger und Schnürsenkel abzunehmen. Doch entdeckte er in der Kammer nichts, woran er sich hätte aufhängen können.
    Twiggy hatte sich inzwischen mit der Fahrtroute beschäftigt. Anja googelte nach Auffälligkeiten auf der Strecke, Kontrollen von Polizei oder Zoll. Aber sie fand nichts Besonderes. Wenn sie aufflogen, hatten sie Pech gehabt. Vor allem Matti.
    Mit ihm redete sie kaum mehr als »Bitte« und »Danke«.
    Dornröschen las. Aber Matti wusste, dass eine zweite Abteilung ihres Hirns sich mit der Aktion befasste und vor allem damit, was herauskommen würde. Wo die Risiken lagen. Ob sie sich auf Georg und Anja verlassen konnten, wo die sie doch schon einmal gelinkt hatten. Dornröschen sagte wenig und schien kaum zuzuhören. Sie würde aber eingreifen, wenn ihr irgendwas krumm vorkam.
    In der Nacht träumte Matti, wie Hunderte von Bullen ihn verfolgten. Er brauchte am Morgen keine Deuter, um zu verstehen, was sein Hirn veranstaltet hatte. Es nahm vorweg, was er fürchtete. Und was vielleicht eintrat.
    Der Mercedes-Sprinter hatte abgedunkelte Scheiben und zwei Sitzbänke im Laderaum. Von der vorderen aus konnte man die Schiebetür öffnen. Hinten, in einer Ecke, hatte Georg mit den Stasis eine Chemietoilette verschraubt, wie man sie von Campingwagen kannte. Davor ein schwarzer Vorhang.
    Matti und Spranger setzten sich auf die hintere Bank und Dornröschen auf den

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