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Ein Mörder unter uns

Ein Mörder unter uns

Titel: Ein Mörder unter uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Sie
beinahe sicher waren, daß Maxine sie vollkommen vergessen hatte. Laß sie mit
dem Stück aus der Stadt weggehen, dann zwinge sie, durch die Option die Rolle
aufzugeben — das würde der Anfang sein, um ihr Selbstvertrauen zu erschüttern.
So fing’s doch an, stimmt’s nicht, Baby ?«
    »Was wollen Sie eigentlich?
Einen Orden ?« sagte er mit leiser Stimme.
    »Lester, Baby«, sagte ich müde,
»ich will nicht das geringste von Ihnen — nie mehr. Keine Aufträge, keine
Freundschaft, keine Schecks, keine Witze — nichts mehr!«
    Ich stand auf und ging auf die
Tür zu.
    »He !« hörte ich ihn wie einen Wahnsinnigen schreien. »Warten Sie !« Er holte mich im Korridor ein. »Ich — äh — möchte Sie nur noch eines fragen,
Rick, Baby !«
    »Fragen Sie«, sagte ich.
    »Es ist nur ... Nun, Sie wissen
schon! Maxine!«
    »Was ist mit Maxine ?« fragte ich in eisigem Ton.
    »Ich meine, wenn sie je davon
hören sollte, daß ich... Nun...« Er versuchte es mühsam mit einem gewaltigen
falschen Grinsen, aber es wurde nichts daraus. »Es wäre eine peinliche
Situation, Baby! Sie verstehen doch ?« Seine Stimme
wurde lauter, während er versuchte, diesen unwiderstehlichen, gußeisernen , hundertprozentigen Lester-Knight-Charme
auszuspielen, um es noch einmal zu schaffen.
    »Ich flehe Sie an, Baby !« schrie er mich wild an. »Wenn Maxine je von dieser
Geschichte hört, weiß ich nicht, was sie von mir denken wird !«
    Ich wandte mich von ihm ab und
riß die Tür der Besenkammer auf. »Warum fragen Sie sie nicht selber, Lester,
Baby ?« schlug ich vor, ging langsam hinaus auf die
Vorveranda und dann zum Wagen zurück.
    Kurze Zeit später überlegte
ich, ob der neue Auftraggeber wohl entdeckt hatte, daß der Halbmond
schätzungsweise die Werbekosten nicht hereinbrachte, denn er hatte ihn in null
Komma nichts vom Himmel heruntergeholt.
    Lange Zeit später, als ich eben
fand, allein im Wagen zu sitzen, und dazu noch hoch oben auf einem zerklüfteten
Felsen, sei eine verteufelte Art und Weise, die Nacht zuzubringen — hörte ich
ein gleichmäßig klickendes Geräusch, das sich den Hügel herab mir näherte.
    Ich zündete mir eine Zigarette
an und blickte auf den Ozean hinaus, und dann öffnete sich die Wagentür und
jemand glitt neben mir auf den Sitz.
    »Rick, Lieber ?« sagte eine zaghafte Stimme.
    »Maxine, Liebe«, antwortete
ich.
    »Ich weiß, warum du es getan
hast, aber ich bin nicht sicher, ob ich es dir je verzeihen werde, Rick, Lieber .«
    Ich wandte ihr meinen Kopf zu
und starrte in die leuchtenden Tiefen sturmbewegten Violetts.
    »Wir haben alle unsere
Probleme, Maxine, Süße«, sagte ich leise. »Aber jemanden wie Lester Knight,
kann man niemanden zumuten .«
    »Ich wußte, du würdest warten —
egal, wie lange es dauern würde .« Sie lächelte
versonnen. »Er wird jetzt schrecklich allein sein, Rick, Lieber. Mit sich ganz
allein.«
    »Mit Lester Knight zusammen
allein zu leben ist genau das, was er verdient«, sagte ich mit Festigkeit.
    »Vielleicht hast du recht .« Sie glitt auf dem Sitz näher, bis ihre schöngerundete
Hüfte sich behaglich an meine schmiegte. »Hast du in Los Angeles so was wie
eine Bleibe, Rick, Süßer ?«
    »Maxine, Süße«, sagte ich
prahlerisch, »ich habe eine sehr elegante Bleibe — mitten in dem Wohnviertel,
wo die feinen Leute sind, die auf sich halten !«
    »Können wir jetzt dorthin
fahren ?« fragte sie hoffnungsvoll. »Und uns vielleicht
mit ein wenig strikt männlichem Alkohol betrinken ?«
    »Du bist diejenige mit den
voreiligen Gedanken, Maxine, Süße«, sagte ich beifällig.
    »Und danach könnten wir
vielleicht bis übermorgen zusammenbleiben, Rick, Lieber ?«
    »Sagen wir eine Woche, und
sehen wir zu, wer dessen zuerst müde wird — als ob ich es nicht schon wüßte«,
sagte ich verdrießlich.
    Ich ließ den Motor an und ließ
den Wagen langsam den Hügel hinabrollen. »Maxine, Süße — trägst du vielleicht
zufällig noch immer diesen aufreizenden Strumpfgürtel mit Monogramm ?«
    »Ich trage niemals etwas
zufällig, Rick, Süßer !« tadelte sie mich sanft. »Eine
Zwanzig-Millionen-Dollar-Kapitalanlage wie ich kann sich nicht leisten, ein
Risiko einzugehen .«
    »Soll das heißen, daß du
bereits in punkto Liebe deine Ansicht gewechselt hast, Maxine, liebe
aufreizende Maxine ?« sagte ich verzweifelt.
    Sie warf den Kopf zurück und
lachte, dann schlang sie die Arme um meinen Hals und küßte mich mit
verblüffender Leidenschaft auf die Wange.
    »Rick ?«

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