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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Straße«, meldete sich Avery zu Wort. »Sie sah hübsch und sauber aus. Und im Hof stand ein ›Zimmer frei‹-Schild.«
    »Aber das hier ist doch auch okay, oder?«, fragte John Paul.
    Wenn Noah nicht dabei gewesen wäre, hätte sie John Paul klar gemacht, dass es absolut nicht okay war, aber sie wollte sich in Gegenwart eines Agenten nicht beklagen.
    »Ja, es ist in Ordnung.«
    John Paul lächelte, weil sie so niedergeschlagen klang. »Nicht so schön wie Tylers Hütte?«
    »Es ist in Ordnung«, wiederholte sie.
    Noah stieg gerade aus, als sein Handy klingelte. John Paul ging voraus ins Büro, aber Avery blieb mit draußen. Sie streckte ihre Arme und Beine, die ganz steif nach der langen Fahrt waren.
    Noah ging mit gesenktem Kopf ein paar Schritte weg, um ungestört telefonieren zu können. Avery sah seinen Gesichtsausdruck und wusste sofort, dass etwas nicht stimmte. Sie wartete voller Angst.
    Das Telefonat dauerte lange. John Paul kam mit zwei Zimmerschlüsseln zurück, warf einen Blick auf Avery und fragte: »Was ist los?«
    »Etwas stimmt nicht, aber ich weiß nicht, was«, sagte sie und lehnte sich an ihn.
    Noah beendete das Gespräch und ging zum Wagen zurück. Sein Blick war auf Avery geheftet. »Ihrer Tante und der Richterin geht’s gut.«
    »Was ist passiert?«, wollte John Paul wissen.
    »Die Klinik hat eine Lieferung entgegengenommen; einige Tanks, die hinter dem neuen Flügel installiert werden sollten.«
    »Verdammt«, flüsterte John Paul. Er wusste, was jetzt kam. »Sie sind in die Luft gegangen, stimmt’s?«
    Noah nickte. »Das Feuer hat den größten Teil des Flügels zerstört.«
    »Wie ist Monk an den Sicherheitsleuten vorbeigekommen?«, fragte Avery.
    »Das ist er gar nicht«, erklärte Noah. »Der Lieferant kam beim Abladen ums Leben. Monk muss diese Tanks manipuliert haben, bevor sie zum Krankenhaus gebracht wurden.«
    »Wie viele hat es erwischt?«, erkundigte sich John Paul.
    »Zwei sind tot. Ein Agent namens Gorman wurde verletzt, wird aber durchkommen. Mehr weiß ich nicht.«
    »Wie, zum Teufel, konnte so was passieren?«, rief John Paul.
    »Ich kann dir sagen, wie es passieren konnte. Monk war die ganze Zeit in der Nähe der Klinik, hat alles genau beobachtet und abgewartet. Er muss gewusst haben, dass die Richterin so kurz nach der Operation noch nicht transportfähig war. Als die Agenten Doubles in ein Auto setzten und davonfuhren, hat er vermutlich irgendwas entdeckt, was das Täuschungsmanöver zunichte machte und ihm verriet, dass diese Frauen nicht Carrie und die Richterin waren.«
    Noah ging voran zu ihren Zimmern. Sie befanden sich ganz am Ende der Reihe und hatten eine Verbindungstür.
    Das Zimmer war überraschend sauber und mit einem Doppelbett mit geblümter Überwurfdecke, zwei Sesseln am Fenster zum Hofplatz und einem kleinen Tisch mit Lampe eingerichtet. Ein Schrank war nicht vorhanden, dafür stand ein Gestell mit Kleiderbügeln neben einem eingebauten Regal in der Ecke.
    Als Noah hereinkam, fragte Avery: »Carrie und die Richterin wurden nicht verletzt? Sie sagen mir doch alles, oder?«
    »Ja«, beteuerte Noah. »Ihre Tante hatte die Richterin gerade mit dem Rollstuhl ins Bad gefahren, als es passierte. Die Wände sind über ihnen eingestürzt und haben sie davor bewahrt, von den Flammen verschlungen zu werden.«
    Avery wurde übel. Noahs Telefon klingelte wieder und er ging in sein Zimmer. Avery wartete, bis er ihnen den Rücken zugekehrt hatte, dann lief sie zu John Paul, schlang die Arme um seine Taille und hielt ihn ganz fest.
    Er spürte, dass sie zitterte. »Dieser Alptraum ist bald vorbei«, versprach er, und als sie nichts darauf erwiderte, fragte er: »Willst du hier raus?«
    »Ja.«
    »Wohin möchtest du gehen?«
    »Ich weiß nicht«, hauchte sie. »Ich kann nicht nachdenken … Ich muss …«
    Er küsste ihre Stirn. »Du brauchst eine Verandaschaukel, hab ich Recht?«
    Sie nickte.
    »Und Fliederbüsche«, fügte er hinzu.
    Sie lächelte, weil er sich an die Beschreibung ihres Glücksortes erinnerte.
    »Fliederbüsche kann ich dir nicht bieten und auch keine Schaukel, Süße, aber Wasser … davon kann ich dir jede Menge geben.«
    Zwanzig Minuten später ging sie Hand in Hand mit John Paul am Strand entlang. Beide hatten sich Shorts angezogen und die Schuhe bei den Stufen zurückgelassen, auf denen Noah saß.
    Dunkle Wolken zogen auf und verdeckten die Sonne. Der Strand war menschenleer, und als sich Avery im Lotussitz in den Sand setzte, ließ John Paul sie

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