Ein moerderisches Geschaeft
wieder. »Ja. Ich weiß.«
Sie beendete das Gespräch, ließ das Tuch fallen und ging ins Bad, um zu duschen. Danach wickelte sie sich in einen Bademantel und rief den Hotelservice an, um ein Zimmermädchen anzufordern, das die Scherben wegräumen sollte. Die Kosten für den Schaden würde sie mit Kreditkarte begleichen.
Zwei Stunden später, als Monk ins Zimmer kam, war Jilly bereit für ihn. Sie trug ein schwarzes Chiffonkleid und High Heels, aber keine Unterwäsche. Wenn sie auf der Schwelle stand und das Licht vom Schlafzimmer von hinten auf sie fiel, würde Monk durch den dünnen Stoff sehen können. Sie hatte das überprüft, um ganz sicherzugehen.
Monk war müde, als er ankam, aber sobald sein Blick auf seine Liebste fiel, fühlte er sich frisch und jung. Jilly hatte sich große Mühe gegeben. Sie hatte instinktiv gespürt, dass er gerade jetzt ihre Liebe brauchte, und das Schlafzimmer hergerichtet. Kerzenlicht schuf eine vertraute Atmosphäre und sie trug sein Lieblingskleid. Es war das gleiche wie das rote, das er in seiner Leidenschaft zerrissen hatte. Er ging auf Jilly zu und ermahnte sich, dieses Kleid nicht auch noch zu ruinieren.
Er betrachtete ihren Mund. Sie fuhr mit der Zungenspitze mehrmals über ihre Oberlippe. Sie wusste, dass ihm das gefiel.
Sie liebten sich wild und barbarisch. Wie Tiere fielen sie übereinander her. Jillys Kleid glitt in Fetzen auf den Boden. Und als Monk schließlich befriedigt war, wälzte er sich von Jilly und schloss die Augen.
Sie hatte ihn erfreut, und jetzt war es an ihm, sie zu erfreuen. »Ich denke, wir sollten ein paar Tage warten«, sagte Jilly. »Und wenn du ausgeruht bist, kannst du dich um Carrie und die Richterin kümmern. Bis dahin sind sie irgendwo untergebracht und fühlen sich sicher. Meinst du nicht auch? Es dürfte nicht allzu schwierig für dich sein, dir Zugang zu verschaffen und zu tun, was getan werden muss.«
»Ich brauche mindestens zwei Wochen für die Organisation und die Planung.«
»Habe ich dich gerade glücklich gemacht, Monk?«
»Das weißt du doch, Liebling.«
»Dann mach du mich glücklich. Ich könnte vielleicht eine Woche warten, aber ich werde verrückt, wenn sich alles noch länger hinauszögert. Carrie hat gelächelt, als sie sie in den Krankenwagen hoben. Mir hat dieses Lächeln ganz und gar nicht gefallen.«
»Das kann ich gut verstehen.«
»Sie hat der Polizei von mir erzählt. Jetzt wissen sie, dass ich noch am Leben bin, und werden nach mir fahnden. Du hattest Recht«, wisperte sie. »Ich hätte nicht auf den Briefen bestehen und mich ihr zeigen dürfen. Aber ich bin davon ausgegangen, dass sie bei der Explosion ums Leben kommt, und ich wollte, dass sie weiß …«
»Nicht weinen, Jilly«, sagte Monk und nahm sie in die Arme. »Es wird alles gut.«
»Ja«, sagte sie und schmiegte sich an ihn. »Sobald sie tot ist, ist alles gut. Sie hat mich so lange unglücklich gemacht. Versprich mir, dass du sie bald tötest.«
»Ich verspreche es. Du weißt, dass ich alles für dich tun würde.«
Sie lächelte. Ihre Hände strichen geschickt über seinen Körper. »Dann fahren wir nach Sheldon Beach.«
Der verzweifelte Wunsch, Jilly zufrieden zu stellen, machte Monk rasend; aber gleichzeitig hatte er das Gefühl, dass er alles vermochte, weil sie ihm grenzenlos vertraute. Sie sagte oft, wie brillant sie ihn fand und dass er sich selbst unterschätzte und kleiner machte, als er war. Jetzt wurde ihm klar, dass sie Recht hatte. Er konnte die Sache durchziehen. Er konnte ein Haus betreten und verlassen, ohne bemerkt zu werden, gleichgültig, wie viele FBI-Agenten sich dort herumtrieben.
Er konnte sich sogar unsichtbar machen.
35
Die Fahrt nach Florida dauerte drei Tage. Sie hätten schneller am Ziel sein können, aber sie hatten Zeit und benutzten die idyllischen Nebenstraßen durch Georgia.
Sie verbrachten zwei Nächte in sauberen, aber nüchtern eingerichteten Motels in kleinen Städten. In der ersten Nacht hatten sie alle getrennte Zimmer. Avery lud John Paul nicht ein, ihr Bett zu teilen, und er bat nicht darum. Sie versuchte verzweifelt, Abstand zu ihm zu gewinnen, weil sie glaubte, das würde ihr die endgültige Trennung erleichtern; doch es funktionierte nicht. Sie machte sich nur etwas vor. Sie liebte ihn und hatte keine Ahnung, was sie dagegen tun konnte. In der ersten Nacht schlief sie gar nicht und warf sich im Bett herum, bis ihr schwindlig wurde. Und am Morgen war sie so reizbar wie ein hungriger Löwe. Am zweiten
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