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Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Titel: Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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antwortete sie vage, um dann munterer hinzuzufügen: »Sie können die anderen Mädchen fragen. Mehr als eine hatte Glück, ihm zu entwischen. Ich erfinde das nicht alles. Fragen Sie nur, fragen Sie irgendeines der Mädchen, die in der Nähe vom Fluss arbeiten, egal auf welcher Seite.«
    »Und diese anderen Mädchen wurden tatsächlich angegriffen? Und das seit sechs Monaten?«
    »Allerdings, das wurden sie! Wenngleich nur in Nächten wie heute, wenn sich der Nebel herabsenkt und man kaum die Hand vor Augen sehen kann. Es macht ihm nicht das Geringste aus. Es kann sehen, als wäre klarer, helllichter Tag! Es ist kein normaler Mensch wie Sie und ich. Ich stehe hier vor Ihnen, und trotzdem wissen Sie nicht, wie ich aussehe, und ich weiß nicht, wie Sie aussehen. Ich kann nicht klar sehen in diesem Nebel, und Sie können es auch nicht. Aber das Phantom aus der Themse kann es! «
    Bei diesen letzten Worten wand sie sich unvermittelt wie ein Aal, und ihr Arm löste sich aus meinem Griff. Bevor ich nachfassen konnte, war sie auf und davon und im Nebel verschwunden. Ich hörte, wie sich ihre Schritte in höchster Eile entfernten.
    »Flussphantom!«, murmelte ich wütend. »Pah! Das Mädchen ist nicht ganz richtig im Kopf.«
    Trotzdem. Irgendjemand oder irgendetwas hatte sie angegriffen. Und dieser Irgendjemand oder dieses Irgendetwas hatte sie in kopflose, panische Flucht geschlagen.
    Ich setzte meinen Weg über die Brücke fort. Inzwischen konnte ich deutlich die mächtigen Lokomotiven riechen, und ich hörte ihr dumpfes Rattern und das metallische Klirren ihrer Räder auf den Gleisen und Weichen, die in den Bahnhof von Waterloo hinein- und hinausführten. Die Lokführer ließen sich viel Zeit; die Züge wurden erst schneller, wenn sie den Bereich von Central London hinter sich gelassen hatten und der Nebel wieder aufklarte. Wie dem auch sein mochte, ich war beinahe zu Hause. Ich hatte das andere Ufer noch nicht ganz erreicht, als sich erneut Schritte näherten. Diesmal klangen sie gemessen und schwer. Männerstiefel. Der Mann marschierte munteren Schrittes voran. Ich hörte keinen Gehstock. Vielleicht machte der andere es wie ich und tastete sich an der Balustrade entlang.
    Seine Silhouette tauchte vor mir auf: Männlich, eher klein, mit einem langen dunklen Mantel und einer Art Tasche in der Hand. Vermutlich ein Reisender, der soeben mit dem Zug eingetroffen war.
    »Was für ein Abend, Sir!«, rief ich ihm freundlich zu.
    Ein Grunzen war die einzige Antwort. Er beschleunigte seine Schritte und eilte an mir vorbei. Ich konnte sehen, dass er sich wegen des allgegenwärtigen Gestanks das Taschentuch vors Gesicht hielt und offensichtlich nicht geneigt war, es zu entfernen, um meinen Gruß zu erwidern.
    Oder vielleicht wollte es mir auch beim allerbesten Willen einfach nicht gelingen, nicht wie ein Polizeibeamter zu klingen.
    Andererseits bewegte ich mich in die Richtung, aus der er gekommen war, und mit jedem Schritt von ihm und mir vergrößerte sich der Abstand zwischen uns wieder, und vielleicht beruhigte ihn das aus irgendeinem Grund.
    Wie dem auch sein mochte, je näher ich meinem Zuhause kam, desto beschwingter wurden meine Schritte, und bald darauf hatte ich die beiden Begegnungen auf der Brücke fast vergessen. Bis zu dem Augenblick, als es – soll man es glauben – erneut geschah!
    Eine zweite Gestalt rannte in mich hinein, und eine vertraute weibliche Stimme stieß einen überraschten, erschrockenen Laut aus. »Oh. Es tut mir leid, bitte verzeihen Sie! Ich habe Sie nicht gesehen!«, ächzte sie.
    Mit diesen Worten wich sie zur Seite aus und wollte an mir vorbei. Ich streckte die Hand aus und erwischte sie beim Arm.
    »Lizzie? Bist du das?«
    »Ben!«, rief meine Ehefrau erleichtert. »Oh Ben! Du bist es! Was für ein schrecklicher Abend!«

KAPITEL ZWEI
     
    Elizabeth Martin Ross
     
    Was zum Teufel ich bei diesem Wetter in der Dunkelheit hier draußen zu suchen habe, lautete Bens erste Frage, nachdem er herausgefunden hatte, wer sein Fang im Nebel war.
    Ich informierte ihn, dass ich Bessie suchte.
    »Was macht Bessie hier draußen in dieser Waschküche?«, wollte er wissen.
    »Das erkläre ich dir später«, sagte ich zu ihm. »Es hat mit Äpfeln zu tun.«
    Ich hörte Ben aufgebracht schnaufen. Er atmete Nebel ein, und das Schnaufen wich einem Husten.
    »Lass uns nach Hause gehen«, sagte er. »Bei diesem Wetter findest du sie sowieso nicht, und wahrscheinlich ist sie längst selbst daheim.«
    Bens

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