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Ein Mord wird angekündigt

Ein Mord wird angekündigt

Titel: Ein Mord wird angekündigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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chen. Sie sagte Schwarz, dass sie einen Ulk mit ihren Nachbarn plane; es solle ein Überfall vorgetäuscht we r den, ein Fremder müsse die Rolle des ›Gangsters‹ spielen, und sie versprach ihm eine hohe Belohnung für seine Mitwirkung.
    Sie ließ ihn die Anzeige aufgeben, sie veranlasste, dass er sie in Little Paddocks besuchte, damit er sich mit der Örtlichkeit vertraut mache, und zeigte ihm, wo sie ihn an dem bewussten Abend ins Haus einschmuggeln würde. Natürlich hatte Dora Bunner von all dem keine Ahnung. Der Tag kam … «
    Der Inspektor hielt inne, und Miss Marple setzte mit i h rer sanften Stimme die Erzählung fort:
    »Sie muss einen entsetzlichen Tag verbracht haben. Nun war es zu spät, die Sache rückgängig zu machen …
    Es war vielleicht ein Spaß für sie, den Revolver aus C o lonel Easterbrooks Wäschekommode in Abwesenheit der Hausbewohner zu entwenden. Es war ein Spaß für sie, die zweite Wohnzimmertür zu ölen, damit sie geräuschlos benutzt werden konnte. Spaß war es, vorzuschlagen, den Tisch von der Tür fortzurücken, damit Phillipas Blume n arrangement besser zur Geltung käme. Das mag ihr alles wie ein Spiel vorgekommen sein. Aber was dann an di e sem Tag geschehen sollte, das war kein Spiel mehr. Oh ja, sie hatte Angst … Dora Bunner hatte Recht gehabt.«
    »Trotzdem hielt sie durch«, setzte nun wieder Craddock den Bericht fort. »Die Ereignisse wickelten sich ab, wie sie es geplant hatte. Kurz nach sechs ging sie hinaus, trieb die Enten in den Stall und ließ Schwarz ins Haus hinein, gab ihm die Maske, den Umhang, die Handschuhe und die Blendlaterne.
    Um halb sieben, als die Uhr auf dem Kamin zu schl a gen begann, stand sie an dem Tisch beim Türbogen, die Hand auf der Zigarettendose.
    Es ist alles so natürlich, Patrick ist in den Nebenraum gegangen, um die Getränke zu holen, sie als Gastgeberin will Zigaretten anbieten. Mit Recht hatte sie angeno m men, dass alle Anwesenden, wenn die Uhr zu schlagen begann, zum Kamin blicken würden.
    Nur die treue Dora hielt ihre Augen auf die Freundin gerichtet, und sie hat uns bei der ersten Vernehmung das berichtet, was Miss Blacklock wirklich getan hatte, nä m lich die Vase mit den Veilchen in die Hand genommen.
    Vorher hatte sie an einer Stelle der Lampenschnur die Isolierung entfernt, sodass der Draht bloßlag. Das Ganze erforderte nur einen Augenblick, die Zigarettendose, die Vase und der Schalter waren ja dicht beieinander. Sie nahm die Vase, schüttete Wasser auf den frei gelegten Draht, knipste die Lampe an, und so entstand ein Kur z schluss.«
    »Wie letzthin bei uns«, stellte Bunch fest. »Warst du darum so erschrocken, Tante Jane?«
    »Ja, mein Kind. Ich hatte mir wegen dieser Lampen den Kopf zerbrochen. Ich war dahinter gekommen, dass zwei Lampen, ein Schäferpaar, vorhanden waren und dass diese wahrscheinlich in der Nacht nach dem Überfall ausgetauscht worden waren. Ich verstand gleich, was D o ra Bunner meinte, als sie sagte, am Abend zuvor habe die Schäferin auf dem Tisch gestanden, aber ich nahm ebe n so wie sie irrigerweise an, dies sei Patricks Werk.
    Dora Bunner war höchst unzuverlässig in der Wiede r holung von Dingen, die sie gehört hatte, aber ganz genau berichtete sie, was sie gesehen hatte. Und sie hatte b e stimmt gesehen, dass Letitia die Vase mit den Veilchen in die Hand nahm, und … «
    »Und auch Funken hatte sie wahrgenommen«, warf Craddock ein. »Ich könnte mich noch jetzt ohrfeigen. Dora Bunner plapperte etwas von einer Brandstelle auf dem Tisch: ›Jemand hat dort eine brennende Zigarette hingelegt‹, aber es hatte sich überhaupt niemand eine Z i garette angezündet … und die Veilchen waren verwelkt, weil kein Wasser in der Vase war – auch ein Versehen Letitias, sie hätte die Vase wieder füllen müssen.
    Ich glaube, dass sie Dora Bunner das Misstrauen gegen Patrick eingeredet hat. Sie wollte dadurch vermeiden, dass Dora auf den Gedanken käme, sie, Miss Blacklock, hätte diesen Überfall inszeniert.
    Also, wir wissen ja, was dann geschah. Sowie das Licht ausging und alle durcheinander schrien, schlüpfte Miss Blacklock durch die frisch geölte Tür und schlich sich hinter Schwarz, der mit seiner Blendlaterne die Anwese n den beleuchtete.
    Sicherlich machte ihm diese Rolle Spaß, und er hatte keine Ahnung, dass sie mit dem Revolver hinter ihm stand.
    Sie wartet, bis der Lichtstrahl die Stelle der Wand e r reicht, wo sie hätte stehen müssen. Dann gibt sie zwei Schüsse ab, und als er sich

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