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Ein Mord wird angekündigt

Ein Mord wird angekündigt

Titel: Ein Mord wird angekündigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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und sagte ihr dann, sie solle in ihr Zimmer gehen und erst herunterkommen, wenn Inspektor Craddock erschienen sei. Das Schlimme bei so rasch erregbaren Menschen ist, dass sie leicht den Kopf verlieren und vorzeitig loslegen.«
    Nun setzte Craddock wieder den Bericht fort:
    »Ich musste Mizzis Erklärung, sie habe Miss Blacklock in der Halle gesehen, scheinbar mit Skepsis aufnehmen, dafür beschuldigte ich jemanden, der bisher noch nicht verdächtigt worden war, nämlich Edmund.«
    »Und ich habe meine Rolle sehr schön gespielt«, sagte Edmund. »Verabredungsgemäß leugnete ich alles wütend. Was aber gegen den Plan verstieß, war, dass du, Phillipa, mein Liebling, dich als ›Pip‹ entpupptest. Weder der I n spektor noch ich hatten eine Ahnung davon. Ich sollte Pip sein! Das brachte uns nun schwer aus dem Konzept, aber der Inspektor fand gleich eine Lösung, indem er einige gemeine Verdächtigungen gegen mich ausstieß – ich wollte eine reiche Frau heiraten –, eine Behauptung, die wahrscheinlich in deinem Unterbewusstsein weiterl e ben und eines Tages Ärger zwischen uns hervorrufen wird.«
    Nun fiel wieder Miss Marple ein:
    »Charlotte Blacklock nahm an, dass die einzige Person, die die Wahrheit vermutete oder sie wusste, Mizzi sei. Die Polizei verdächtigte zwar offensichtlich Edmund und glaubte Mizzi nicht. Aber wenn Mizzi auf ihrer Aussage bestünde, könnte man ihr schließlich doch Glauben schenken – also musste auch Mizzi für immer zum Schweigen gebracht werden.
    So folgte sie Mizzi, nachdem diese, wie ich ihr gesagt hatte, in die Küche gegangen war. Mizzi war anscheinend allein, aber Sergeant Fletcher und ich hatten im Abstel l raum Stellung bezogen … ein Glück, dass ich so dünn bin.«
    Bunch blickte Miss Marple an und fragte:
    »Was glaubtest du denn, was geschehen würde, Tante Jane?«
    »Entweder würde Charlotte dem Mädchen Geld ve r sprechen, damit es den Mund hält – in diesem Fall wäre der Sergeant Zeuge gewesen –, oder … oder, so dachte ich, sie würde versuchen, Mizzi umzubringen.«
    »Aber sie konnte doch nicht annehmen, dass dieser Mord nicht entdeckt würde. Der Verdacht hätte sich doch sofort gegen sie gerichtet.«
    »Ach, mein Kind, sie war ja ganz von Sinnen, sie war wie eine in die Enge getriebene Ratte. Denk doch, was am Nachmittag geschehen war. Sie hört die Unterhaltung zwischen Miss Hinchliffe und Miss Murgatroyd. Miss Hinchliffe fährt zum Bahnhof, sowie sie zurückkommt, wird Miss Murgatroyd ihr sagen, dass Letitia Blacklock während des Überfalls nicht im Wohnzimmer gewesen sei. Es stehen ihr also nur wenige Minuten zur Verf ü gung, um Miss Murgatroyd zum Schweigen zu bringen. Sie kann keine Pläne machen, keinen Ausweg erfinden, ihr bleibt nur ein gemeiner Mord übrig.
    Sie packt die arme Frau und erwürgt sie.
    Dann eilt sie nachhause, zieht sich um, sitzt beim K a min, als die andern kommen, muss sie harmlos ersche i nen, als sei sie nicht draußen gewesen.
    Und dann erhält sie diesen Brief, der Julias wahre Pe r sönlichkeit enthüllt. Sie zerreißt ihr Halsband und hat entsetzliche Angst, dass ihre Narbe bemerkt werden könnte. Später ruft der Inspektor an und teilt ihr mit, dass er mit sämtlichen Nachbarn nach Little Paddocks ko m men wird. Sie hat keine Zeit zu überlegen, sie hat nicht einen Augenblick Ruhe. Sie ist nun ganz verstrickt in Morde, aber sie fühlt sich noch halbwegs sicher.
    Doch dann taucht mit Mizzi eine neue Gefahr auf! Es gibt nur eins: Mizzi den Mund zu stopfen, sie zu ermo r den! Sie ist außer sich vor Angst, sie ist kein Mensch mehr, sie ist zum reißenden Tier geworden.«
    »Aber warum warst du in dem Abstellraum, Tante J a ne?«, fragte Bunch. »Du hättest das doch dem Sergeant überlassen können.«
    »Es war sicherer, wenn wir zu zweit dort waren, mein Kind. Und außerdem wusste ich, dass ich Dora Bunners Stimme nachahmen konnte. Wenn etwas zum Zusa m menbruch Charlotte Blacklocks führen konnte, so war es das.«
    Ein langes Schweigen folgte, das schließlich Julia brach:
    »Mizzi ist ganz verändert, sie erzählte mir, sie würde e i ne Stellung in der Nähe von Southampton annehmen.«
    »Zu mir ist sie ganz sanft geworden«, berichtete Phill i pa. »Sie hat mir sogar das Rezept für den ›Köstlichen Tod‹ als eine Art Hochzeitsgeschenk mitgeteilt. Sie stellte aber die Bedingung, ich dürfte es nicht Julia verraten, weil Julia ihre Omelettepfanne verdorben hätte.«
    »Und Mrs Lucas ist jetzt die Liebenswürdigkeit

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