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Ein Mord wird angekündigt

Ein Mord wird angekündigt

Titel: Ein Mord wird angekündigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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dabei gedacht?«, fragte Edmund mit g e spielter Entrüstung.
    Doch Mrs Swettenham war schon wieder in die Klei n anzeigen vertieft.
    »Schreib deinem verzweifelten Nasenbären – Mein Gott, was für alberne Kosenamen die Leute doch haben … Schon wieder Dachshunde … und Cockerspaniels … Erinnerst du dich an die süße Susi, Edmund? Sie war wirklich wie ein Mensch. Verstand jedes Wort, das man zu ihr sagte … Louis-seize-Sekretär zu verkaufen. Altes Familienerbstück. Mrs Lucas, Dayas Hall … Die Frau lügt doch wie g e druckt! Mrs Lucas und Louis-seize, also wirklich … !«
    Mrs Swettenham schniefte kurz und fuhr dann mit der Lektüre fort:
    »›Es war alles meine Schuld, Darling. Liebe dich u n sterblich. Freitag, wie üblich – J.‹ Ein Streit unter Liebe s leuten vermutlich – oder glaubst du, es handelt sich um einen Code von Einbrechern? … Schon wieder Dachshu n de. Also wirklich, offensichtlich ist überall Nachwuchs eing e troffen …
    ›Wegen Auslandsreise marineblaues Jackenkleid zu ve r kaufen‹ … weder Maße noch Preis sind angegeben … eine Hochzeitsanzeige … nein, ein Mord … was? … aber da hört sich doch alles auf! … Edmund, Edmund, hör dir das doch mal an: ›Ein Mord wird hiermit angekündigt. Er wird Freitag, den 29. Oktober, um 6 Uhr 30 abends in Little Paddocks verübt. Freunde und Bekannte sind her z lichst eingeladen, daran teilzunehmen. Eine zweite Au f forderung erfolgt nicht‹ … Das ist doch irrsinnig! E d mund!«
    »Was ist denn?«
    Edmund blickte missmutig von seiner Zeitung auf.
    »Freitag, den 29. Oktober … das ist ja heute!«
    »Zeig her!«
    Ihr Sohn ergriff die Zeitung.
    »Aber was soll das nur heißen?«
    Mrs Swettenham platzte fast vor Aufregung.
    Edmund rieb sich nachdenklich die Nase.
    »Wahrscheinlich eine Cocktail-Gesellschaft mit einer Mörder-Scharade oder dem ›Mörderspiel‹.«
    »Meinst du?«, fragte seine Mutter zweifelnd. »Aber eine merkwürdige Art der Einladung, einfach so eine Anzeige aufzugeben, und es gleicht Letitia Blacklock gar nicht; sie macht doch einen so vernünftigen Eindruck.«
    »Sicher hat sich das der Bengel ausgedacht, ihr Neffe, der bei ihr wohnt.«
    »Und die Einladung erfolgt erst heute. Meinst du, sie gilt auch für uns?«
    »Es heißt doch: ›Freunde und Bekannte sind herzlichst eingeladen, daran teilzunehmen‹«, erklärte Edmund.
    »Also mir passt diese Art Einladung gar nicht«, meinte Mrs Swettenham ärgerlich.
    »Du musst ja nicht hingehen, Mutter.«
    »Natürlich nicht.«
    Nachdenkliches Schweigen. Dann:
    »Edmund, wie geht eigentlich das ›Mörderspiel‹ vor sich?«
    »So genau weiß ich das auch nicht … ich glaube, man zieht Lose aus einem Hut. Einer ist das Opfer, ein and e rer der Detektiv, dann wird das Licht ausgelöscht, jemand tippt einem auf die Schulter, dann schreit man, legt sich auf die Erde und stellt sich tot.«
    »Das hört sich ja sehr aufregend an.«
    »Wahrscheinlich ist es ziemlich langweilig. Ich gehe j e denfalls nicht hin.«
    »Unsinn, Edmund«, erklärte Mrs Swettenham energisch. »Ich gehe hin, und du kommst mit … dabei bleibt es!«
     
    »Archie«, sagte Mrs Easterbrook zu ihrem Mann, »was sagst du dazu!«
    Colonel Easterbrook hörte nicht zu, weil er sich gerade über einen Artikel in der Times ärgerte.
    »Das Schlimme ist, dass die Leute keine Ahnung von Indien haben«, erklärte er.
    »Du hast Recht, Archie, aber hör dir dies an: ›Ein Mord wird hiermit angekündigt. Er wird Freitag, den 29. Okt o ber, um 6 Uhr 30 abends in Little Paddocks verübt. Freunde und Bekannte sind herzlichst eingeladen, daran teilzunehmen. Eine zweite Aufforderung erfolgt nicht.‹«
    Triumphierend hielt sie inne. Der Colonel blickte sie nachsichtig an, ohne großes Interesse zu zeigen.
    »Das Mörderspiel«, sagte er kurz.
    »Oh!«
    »Es kann ganz amüsant sein, wenn es richtig gemacht wird.« Er hatte sich etwas erwärmt. »Ja, das kann ein ne t tes Spiel sein, wenn der, der den Detektiv spielt, etwas von Kriminalistik versteht.«
    »So wie du, Archie. Miss Blacklock hätte dich auffo r dern müssen, ihr bei den Vorbereitungen zu helfen.«
    Der Colonel schnaubte.
    »Ja, sie hat doch ihren jungen Neffen bei sich, der wird ihr das in den Kopf gesetzt haben. Aber komisch, so e t was in der Zeitung zu veröffentlichen.«
    »Es ist im Inseratenteil. Man hätte es glatt übersehen können. Das soll doch eine Einladung sein, Archie?«
    »Eine merkwürdige Art von Einladung. Ich gehe jede n falls

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