Ein Neuer Anfang
zu umgehen. Oder du rebellierst offen dagegen und versuchst ständig, deinen eigenen Standpunkt zu verteidigen. Aber nichts davon macht dich glücklich. Ob du es nun weißt oder nicht: Du bist immer vollkommen frei. Du bist so frei, dass sich jeder Gedanke, den du denkst, verwirklicht. Könntest du noch freier sein?
Gesetze schränken dich nicht ein; die Aufmerksamkeit, die du den Gesetzen schenkst, schränkt dich ein. Deine Nachbarn schränken dich nicht ein; die Aufmerksamkeit, die du dem Verhalten deiner Nachbarn schenkst, schränkt dich ein.
Deine Freiheit ist absolut. Es wäre schön, wenn du das anerkennen könntest.
Du, der du dich so sehr nach Freiheit sehnst, aber in einer Gesellschaft lebst, die will, dass du dich ihren Regeln anpasst, wirst so lange Schwierigkeiten damit haben und dich dagegen wehren, bis du endlich anerkennst, dass du frei bist und immer frei warst. Irgendwann wirst du dann sagen: »Es ist mir egal, was andere sagen oder tun.« Irgendwann wirst du an einen Punkt kommen, an dem du aufhörst, es anderen Menschen Recht machen zu wollen, weil du endlich weise genug geworden bist, um zu erkennen, dass dir das nicht gelingen kann und zwar unabhängig davon, wie sehr du dich auch anstrengen magst. Es gibt zu viele »Andere« mit zu vielen unterschiedlichen Interessen, Meinungen und Überzeugungen. Irgendwann wirst du dich von den Kämpfen zurückziehen, die du nicht gewinnen kannst, und dich auf die Kämpfe beschränken, die du immer gewinnst: die Kämpfe, in denen du herausfindest, was du willst, und dann ganz dis-zipliniert daran gehst, deine Wünsche in Wirklichkeit zu verwandeln.
FRAGE: Ich schnalle mich im Auto nicht gern an. Wenn ich das anderen Leuten sage, reagieren sie immer mit dem Hinweis auf die Unfallstatistik darauf. Ich glaube aber nicht an Statistiken.
Ich bin ein Individuum und nur weil einer Million anderer Menschen etwas passiert ist, heißt das noch lange nicht, dass mir das auch passieren wird.
ABRAHAM: Das ist korrekt, denn die Statistiken ziehen nicht die Intentionen derjenigen in Betracht, die durch die Windschutzscheibe fliegen. Es gibt viele Faktoren, die Statistiken nicht einbeziehen. Je mehr Aufmerksamkeit auf die Statistiken gerichtet ist, desto mehr steigen die in den Statistiken verfolgten Unglücksfälle an. Das gilt natürlich für jedes Thema, auf das du deine Aufmerksamkeit richtest. Warum glaubst du wohl, dass es zur Zeit so viele Busunglücke gibt?
Warum stürzen so viele Flugzeuge ab? Warum nimmt die Zahl der Krebsfälle angesichts unserer hoch technologisier-ten Medizin eher zu statt ab? Warum breiten sich AIDS und SARS aus? Warum hören wir plötzlich überall von Stromaus-fällen? Weil wir unsere Aufmerksamkeit darauf richten.
Wie gehst du mit deiner Energie um, wenn du in dein Auto steigst, dich anschnallst und wütend bist, weil du dich anschnallen musst? Es wäre besser, sich nicht anzuschnallen und nicht wütend zu sein, als sich anzuschnallen und wütend zu sein. Du musst die ganze Sache umkehren und dich anschnallen, weil du es willst, und nicht, weil es vorge-schrieben ist.
Es gibt viele Gesetze, von deren Existenz du nicht einmal etwas weißt. Sie ziehen keine Aufmerksamkeit auf sich.
Niemand interessiert sich dafür. Sie sind irgendwann einmal verabschiedet worden, aber sie wirken sich überhaupt nicht auf dich aus, weil du ihnen keine Aufmerksamkeit schenkst.
Dann gibt es jene Gesetze, denen du deine ganze Aufmerksamkeit schenkst und die sich auf dein Leben auswirken.
Wie wäre es, wenn du einfach sagen würdest: »Wir haben Gesetze, die mich betreffen, und andere, die mich nicht betreffen. Ich entscheide mich dafür, keinem davon Aufmerksamkeit zu schenken.« Würde es dir dann nicht emotional viel besser gehen? Wenn ein neues Gesetz erlassen wird, das den Datenschutz verletzt oder die Bürgerrechte einschränkt, dann sagen viele von euch: »Wohin soll das noch führen? Wenn die heute schon so etwas machen, was werden sie dann wohl als nächstes tun?« Wir aber fragen: »Was machst du mit deiner Energie?«
Wenn du dich damit beschäftigst und dagegen rebellierst, dann setzt du deine Energie negativ ein. Dein Widerstand gegen ein Gesetz wird sich negativer auf dein Leben auswirken als das Gesetz selbst. Stelle dir einfach vor, es beträ-
fe dich nicht. Stelle dir vor, dass du nur das anziehst, was du willst. Wenn du einer Sache gegenüber negativ eingestellt bist, musst du nicht versuchen, deine Einstellung zu rechtfertigen und
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