Ein Neuer Anfang
werden andere möglicherweise durch dein Beispiel inspiriert sein, ihr eigenes inneres Gleichgewicht zu entdecken.
Ihr Menschen geht immer davon aus, dass es eure Taten sind, die etwas bewirken. Folglich konzentriert ihr euch immer darauf, etwas zu tun. Schließlich hat man euch bei-gebracht, dass ohne Arbeit nichts geht, dass man etwas tun muss, um etwas zu sein, und dass diejenigen den größten Erfolg haben, die am meisten tun. Ihr stopft eure Tage bis zum Bersten voll mit Tätigkeiten. So voll, dass ihr keinen Platz mehr zum Atmen habt. So voll, dass ihr euch weder frei noch glücklich fühlt. Solange du dein Hauptaugenmerk auf das Tun richtest, arbeitest du gegen dich selbst, gegen dein Sein. Du mühst dich so sehr ab, dass du ständig erschöpft, müde und überfordert bist. Und aufgrund dieser negativen Gefühle sendest du eine Botschaft ans Universum, die das Gegenteil von dem ist, was du eigentlich möchtest.
Aber das Gesetz der Anziehung sorgt dafür, dass du immer genau das bekommst, was du aussendest.
Auch Esther fühlte sich wieder einmal überfordert. Jerry und sie waren von einer Reise zurückgekommen und nun war der Briefkasten bis zum Bersten voll und der Anrufbe-antworter blinkte wie verrückt. Esther war völlig verzweifelt und aus ihrer tiefen Verzweiflung heraus fragte sie uns: »Oh Abraham, was soll ich bloß machen?« Und wir antworteten:
»Oh Esther, du verhältst dich mal wieder typisch menschlich. Immer fragst du, was du machen sollst. Wie möchtest du dich denn fühlen?« Sie sagte: »Ich möchte frei und glücklich sein, aber wie kann ich mich denn frei und glücklich fühlen, wenn ich so viel zu tun habe?« Daraufhin wir: »Wieder typisch Mensch. Du erzählst uns, was du nicht willst, obwohl wir dich doch gefragt haben, was du willst.« Nun klingelte es bei ihr. Sie lachte: »Ich möchte frei und glücklich sein.« »Gut, nun denke eine Weile nur daran.«
Esther setzte sich hin, schloss die Augen und stellte sich vor, dass sie mit Jerry auf der Veranda sitzt, Eistee trinkt und Eichhörnchen beobachtet. Und sofort fühlte sie sich besser.
Wir sagten: »Was möchtest du haben?« »Ich möchte ein sau-beres, effizient organisiertes Haus und Büro haben«, antwortete Esther wie aus der Pistole geschossen. »Gut!«, sagten wir, »denke ein paar Tage lang nur daran. Aber tu nicht gleich etwas, denke lieber daran, wie du dich fühlen und was du haben möchtest.«
Innerhalb weniger Tage flogen Esther die Ideen nur so zu. »Das kann dorthin, das hierhin. Das kann ich delegie-ren, das kann ich ganz wegschmeißen.« Sie lief energiegela-den im Haus herum. Nun räumte sie nicht mehr mit einer negativen Grundstimmung auf, sondern voller Begeisterung.
Sie war durch ihren positiven Wunsch inspiriert worden, statt durch ihre Frustration.
Eine schreckliche Reise kann kein glückliches Ende haben. Du musst von innen heraus erschaffen, du musst erst sein, damit du haben kannst. Dann wird sich das Tun von selbst ergeben. Wenn du das beherzigst, wirst du dein inneres Gleichgewicht finden, statt wie die meisten Menschen sofort aus Frustration in blinden Aktionismus zu verfallen, nur um dadurch noch mehr frustriert zu werden, dann zu handeln, um die neue Frustration zu beheben, von Neuem frustriert zu werden und so weiter. Wenn du dein inneres Gleichgewicht findest und aufrechterhältst, dann wird dich alles, womit du in Kontakt kommst, positiv berühren. Wenn du dich nicht im Gleichgewicht befindest, dann kann dich nichts positiv berühren und du findest wenig Freude und Befriedigung an den Dingen, die du tust.
Denke noch einmal an die drei großen Intentionen: Freiheit, Wachstum und Freude. Wenn du all deine Aktivitäten unter diesen drei Gesichtspunkten betrachtest, alle deine Entscheidungen daran ausrichtest und dann handelst, um Freiheit, Freude und Wachstum zu fühlen, dann wirst du in allem, was du tust, Harmonie finden. Das nennen wir »von innen heraus erschaffen«.
Wenn ein Kunstturner auf dem Schwebebalken sein Gleichgewicht verliert, dann versucht er nicht, es durch einen Salto vorwärts wiederzugewinnen. Stattdessen hält er inne, macht einen Schritt zurück und findet so sein Gleichgewicht wieder. Und dann erst geht er weiter. Wenn du spürst, dass du dein inneres Gleichgewicht verloren hast - was sich ohne weiteres an deinen negativen Gefühlen erkennen lässt -, dann wirst du es nicht wieder erlangen, indem du in der falschen Richtung weiter gehst. Du musst einen Schritt zurück
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