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EIN NEUER ANFANG IN HOLLYWOOD

EIN NEUER ANFANG IN HOLLYWOOD

Titel: EIN NEUER ANFANG IN HOLLYWOOD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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könnte.
    „Irgendwas bedrückt dich, das ist nicht zu übersehen. Möchtest du darüber reden?“
    Nervös lachte Dev auf. „Eigentlich nicht.“
    Genüsslich nippte er am Brandy und ließ das warme Gefühl im Mund auf sich wirken. „Aber ich glaube, ich muss es trotzdem tun.“
    Markus klappte das Buch zu, legte es beiseite und konzentrierte sich nun ganz auf seinen Sohn. „Schieß los.“
    Wenn das so einfach wäre, dachte Dev. Aber wo soll ich anfangen? Und wie?
    „Äh, was dich und Mom angeht …“, begann er zögernd. „Ihr scheint eure Probleme gelöst zu haben …?“
    Markus nahm einen Schluck Brandy und nickte langsam. „Ja. Ich konnte sie dazu bringen, dass sie mir verzeiht.“
    Unwillkürlich zuckte Dev zusammen. Hatte er sich verhört? „Du hast sie um Verzeihung gebeten – nicht umgekehrt? Wofür?“
    „Du bist mir wirklich sehr ähnlich, mein Junge.“ Markus legte eine kleine Pause ein. „Dev, es gibt nicht immer nur Schwarz und Weiß, Gut und Böse. So einfach ist die Welt nicht. Glaub mir, ich habe am Anfang meiner Ehe jede Menge Fehler gemacht. Sosehr ich deine Mutter auch liebte – und immer noch liebe –, habe ich sie doch nie so richtig in mein Herz gelassen.“
    Verblüfft nahm Dev einen großen Schluck Brandy.
    Sein Vater fuhr fort, als hätte er Devs Verwirrung nicht bemerkt. „Ich habe sorgsam darauf geachtet, dass es zwischen deiner Mutter und mir immer einen gewissen Abstand gab. Viel zu viel Zeit habe ich im Studio verbracht – statt mit der Frau, die ich so wahnsinnig liebte.“ Leise lachte er vor sich hin, aber es klang traurig. „Ich dachte, es wäre richtig so – immer die Kontrolle zu behalten, sich ihr nicht hundertprozentig auszuliefern. Meine Ehe sollte nicht die Oberhand über mein Leben bekommen. Tja … und damit habe ich deine Mutter dazu getrieben, sich die Zuneigung, die ich ihr vorenthalten habe, woanders zu suchen.“
    „Das war kein Grund, dich zu betrügen“, murmelte Dev. Er hielt sich am Brandyglas fest, als wäre es ein Rettungsanker.
    „Ich habe sie zuerst betrogen“, stellte Markus fest und beugte sich vor. „Indem ich sie nicht wirklich in mein Herz gelassen habe, weil ich dachte, so wäre es sicherer. Dabei gibt es nur eines auf der Welt, das wirklich zählt: die Liebe. Und die Fähigkeit, sie nicht nur zu empfangen, sondern auch zu erwidern.“
    Ungläubig schüttelte Dev den Kopf. Diese Worte hatte er nicht erwartet – nicht von seinem Vater. Sie hallten in seinem Herzen – und in seinem Kopf – wie eine Glocke wider. Was sollte er davon halten? Was sollte er tun?
    „Ich will dir noch was sagen, Dev“, sinnierte Markus leise. „Wenn du einmal alt bist und auf dein Leben zurückblickst, wird es sicher schön sein, an all die Preise und Auszeichnungen zu denken, die du bekommen hast. Aber wenn du allein zurückblickst, ohne einen liebenden Menschen an deiner Seite – dann hast du trotz allem im Leben versagt.“
    Es war totenstill im Zimmer. Nur die antike Wanduhr tickte leise, fast unhörbar. Devs Herz schlug heftig, tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Nur eines hatten sie alle gemeinsam: Sie drehten sich um Valerie.
    „Aber wie … wie macht man das?“ Fragend sah er seinen Vater an, den Mann, den er sein ganzes Leben lang geliebt und bewundert hatte. „Was muss man tun, um bedingungslos zu vertrauen?“
    „Man muss die richtige Frau finden, so wie ich. Und wie du. Denk nicht immer nur an die Pflichten, lass auch mal los. Öffne dich, sonst verpasst du im Leben alles, was es erst lebenswert macht. Sei nicht wie ich damals. Ich wünsche dir die Weisheit, es besser zu machen.“
    Weisheit? Dev hatte es für klug gehalten, seine Frau nicht näher als unbedingt nötig an sich heranzulassen. Aber konnte das der richtige Weg sein, wenn es ihm so viel Kummer und Schmerz bereitete?
    Markus blickte zur Tür und lächelte glücklich. „Sabrina.“
    Dev schoss aus seinem Sessel hoch, drehte sich herum und sah, wie seine Mutter dastand, zögernd, fast verängstigt. Befürchtete sie, er würde sich verächtlich von ihr abwenden? Nun, sie musste es ja befürchten. Wochenlang hatte er sich wie ein selbstgerechter Idiot aufgeführt. Wie sollte sie denn ahnen, dass er endlich zur Besinnung gekommen war?
    Schnell setzte er sein Glas ab und ging ihr entgegen. Als er ihr nahe genug war, umarmte er sie stürmisch und hielt sie ganz fest, als wäre er wieder ein Kind, als bräuchte er den Trost, den nur eine Mutter geben kann. „Mom, es

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