EIN NEUER ANFANG IN HOLLYWOOD
genug.“
„Na schön“, entgegnete er resigniert. „Dann raus damit. Sag mir, was du auf dem Herzen hast, damit ich mich anschließend wieder in Ruhe meinen Pflichten widmen kann.“
„Na gut. Dann werde ich’s dir erklären.“
Als ob er sie davon hätte abhalten können.
Sie legte einen Stapel Memo-Zettel auf seinen Schreibtisch und stemmte dann die Hände in die Hüften. „Wie bereits erwähnt – morgen ist Valentinstag. Jeder Ehemann mit nur einem Funken Verstand würde diese Gelegenheit wahrnehmen, um seiner Frau Blumen zu schenken. Oder Pralinen. Oder beides.“
Mit konzentriertem Blick sah sich Dev die Memos an und tat so, als wäre Megan gar nicht da. Als hegte er die stille Hoffnung, sie würde einfach verschwinden, wenn er sie ignorierte. Aber natürlich half das nicht.
„Jede Frau freut sich doch, wenn sie an diesem besonderen Tag von ihrem Mann eine kleine Aufmerksamkeit …“
„Valerie und ich leben getrennt, falls du das vergessen hast“, wandte er ein. Er verspürte nicht das geringste Bedürfnis, mit seiner Assistentin über diese Themen zu diskutieren – über seine Ehe, über seine Frau. Und schon gar nicht über die Tatsache, dass sie ihn verlassen hatte.
Aber es war zu spät, Megan hatte das Thema angeschnitten, und nun setzte es sich in seinem Kopf fest.
Dev konnte immer noch nicht glauben, dass seine Frau ihm den Laufpass gegeben hatte. Um Himmels willen, warum hat sie mich verlassen?, fragte er sich wohl zum tausendsten Mal. Sie waren doch gut miteinander ausgekommen. Sie durfte seine Kreditkarten benutzen, hätte jedes Geschäft auf dem Rodeo Drive leerkaufen können. Genug Zeit zum Shoppen hatte sie auch. Sie hatten ja in seiner Suite im Herrenhaus der Hudsons gewohnt, deshalb brauchte sie sich nicht einmal selbst um das Personal zu kümmern. Sie brauchte sich wirklich um nichts zu sorgen, sie brauchte nur mit ihm zusammenzuleben.
Doch das war ihr offenbar nicht genug gewesen.
Jetzt saß er allein da. Und seine Frau wohnte in einem luxuriösen Apartment in Beverly Hills. Oft wurde sie fotografiert, wie sie shoppen ging oder in einem angesagten Restaurant zu Abend aß. Wer weiß, dachte Dev, vielleicht trifft sie sich sogar mit irgendwelchen Männern.
Aufgebracht zerknüllte er die Zettel in seiner Hand. Seine Frau und andere Kerle … das ging schon mal gar nicht. Doch eins war ihm klar: Falls es so war – verhindern konnte er es nicht.
„Richtig, du und deine Frau, ihr lebt getrennt“, erwiderte Megan. „Aber eben nur getrennt. Ihr seid ja nicht geschieden. Also …“
„Hör zu, Megan“, stieß er hervor, „wenn dir dein Job lieb ist, lässt du dieses Thema. Und zwar sofort.“
„Mach keine Witze. Ohne mich wärst du rettungslos verloren, das weißt du genau.“
„Falls er dir wirklich kündigt, Megan“, ertönte plötzlich eine dunkle Stimme von der Tür her, „stelle ich dich sofort ein. Zum doppelten Gehalt.“
Dev sah seinen Bruder Max an. „Wenn du sie mir abnimmst, zahle ich dir noch ein hübsches Sümmchen obendrauf.“
Verärgert musterte Megan die beiden. „Ich sollte wirklich kündigen – nur um euch zu beweisen, dass ich unentbehrlich bin. Aber das bringe ich nicht übers Herz. Ich könnte nicht mit ansehen, wie die ganze Firma den Bach runtergeht.“
Erhobenen Hauptes verließ sie das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
Dev lehnte sich in seinem Ledersessel zurück. „Warum kündige ich ihr nicht einfach?“
Max ließ sich im Besuchersessel nieder. „Weil sie seit dreißig Jahren hier arbeitet und uns schon kannte, als wir noch Kinder waren. Und weil sie uns wahrscheinlich umbringen würde, wenn wir auch nur den Versuch starten würden, sie loszuwerden.“
„Wo du recht hast, hast du recht.“ Kopfschüttelnd ließ Dev seinen Blick durch das Büro schweifen. An den Wänden hingen gerahmte Filmplakate, durch das Fenster hatte man einen Blick auf das Studiogelände von Hudson Pictures.
Ja, das war seine Welt. Hier arbeitete er, hier tat er genau das, was ihn glücklich machte.
Aber warum, verflixt noch mal, war er dann nicht glücklich?
„Womit hat sie dich denn eben genervt?“
„Ach, sie meint, ich sollte Valerie Blumen zum Valentinstag schicken.“
„Ist doch gar keine schlechte Idee“, meinte Max. „Ich habe für Dana gerade einen großen Rosenstrauß und feinste belgische Pralinen bestellt. Warum solltest du Val nichts zukommen lassen?“
„Bist du verrückt geworden?“ Dev sprang von seinem Bürosessel
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