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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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entfernt von ihr vorbeisegelte.
    An der Fregatte, die in ruhigen Gewässern geankert hatte, wurden gerade Reparaturarbeiten durchgeführt, als der Ruf »Backbord Mann gesichtet!« vom Krähennest ertönte und der Ausguck auf die Stelle im Meer zeigte.
    Captain Blackwell musterte stirnrunzelnd die kristallklare Oberfläche. »Alle Mann vollzählig, Mr. Thorpe?«, fragte er und hielt das Fernrohr an sein Auge.
    »Aye, Sir. Wir haben keinen verloren«, antwortete der erste Offizier, wobei sein Blick auf den Blasen ruhte, die das Tau in die Oberarme des Kapitäns gebrannt hatte. Um seine eigenen Wunden musste er sich noch kümmern, aber seine erste Sorge hatte seinen Männern und dem Schiff gegolten.
    Der Kapitän suchte das Wasser ab. »Mir scheint, ich muss mal ein Wörtchen mit dem Jungen reden«, bemerkte er. »Es ist nur ein Delfin.« Er senkte das Glas und beobachtete, wie das Tier näher kam.
    Duncan McPete erschien unvermittelt mit einem Tablett, auf dem Getränke in merkwürdigen Farben standen.
    Blackwell zog eine Augenbraue hoch und ließ seinen Blick von dem Mann zu seinem Tablett wandern. »Wieder eine Ihrer geheimnisvollen Mixturen, Mr. McPete?«
    Duncan hob das Kinn – und die Erfrischungen. »Ich versichere Ihnen, Sir, es ist nichts anderes als Saft aus den Früchten, die wir vorrätig haben.«
    Blackwell griff seufzend nach einem Glas und verkniff es sich, Duncan daran zu erinnern, wie schlecht ihm von seinem letzten Gebräu geworden war. Er begutachtete den Inhalt im Sonnenlicht. »Rosa, Duncan?«, fragte er skeptisch und machte dann einen Schluck. Beide Augenbrauen schossen in die Höhe, und der Kapitän leerte das Glas, ohne es auch nur einmal abzusetzen. Ein breites Grinsen lag auf dem Gesicht seines Burschen, als er das Glas wieder auf das Tablett stellte. »Schreiben Sie das Rezept auf«, sagte er milde und klopfte sich auf den Bauch. Das bei ihm seltene Lächeln verblasste, als er sah, dass die Hälfte seiner Crew an die Reling stürzte.
    »Captain! Kommen Sie schnell, Sir!«
    Blackwell marschierte bereits über das Deck, wobei sich seine muskulösen Beine mühelos dem Krängen des Schiffs anpassten. Er konnte hören, wie der Delfin einen ohrenbetäubenden Schrei ausstieß, als die Crew beiseite trat, um ihn durchzulassen. Seine markanten Züge verrieten, wie ärgerlich er war. Er verschränkte die Arme vor der Brust und sprach seine Crew an, verzichtete aber bewusst darauf, die letzten drei Schritte zur Reling zu machen.
    »Dieses Schiff segelt nicht von allein, Gentlemen, und ich glaube, es hat letzte Nacht genug Schaden genommen, um in Anspruch zu nehmen, dass kein einziger Mann an Bord auch nur einen Moment Zeit vertrödelt.«
    Die Männer senkten unter seinem durchdringenden Blick die Augen und zerstreuten sich, wobei sie beinahe furchtsam über die Schultern nach Backbord spähten.
    »Captain!«, rief Duncan von der Reling her und gestikulierte wild mit den Armen. Es war sein entsetzter Gesichtsausdruck, der Blackwell in Bewegung setzte. Rasch beugte er sich über das salzverkrustete Holz.
    »Heilige Mutter Gottes!« Hastig schlüpfte er aus seinen Stiefeln, stieg auf die Reling und stieß sich ab. Neben dem Delfin tauchte er aus dem Wasser auf.
    Das Tier ließ den Riemen los, den es zwischen den Zähnen hielt, und das Geschöpf, das den Sturm überlebt hatte, glitt in Blackwells Arme. Er wusste sofort, dass es eine Frau war. Die sanfte Wölbung ihrer Brust schmiegte sich an seine Handfläche, als er ihr Gesicht hob und angestrengt nach Atemzügen lauschte.
    »Gottlob!«, murmelte er. Ihren Kopf an seine Brust gedrückt, schwamm er zum Schiff zurück. Eine Strickleiter baumelte herunter und mit der Erfahrung und der Kraft, die er vielen Monaten auf See verdankte, kletterte er nach oben, die Frau schlaff über seiner Schulter hängend. Blackwell schwang ein Bein über die Reling und holte tief Luft, bevor er sie behutsam in seine Arme nahm und das Deck betrat.
    »Gott steh uns bei! Eine Frau!«
    »Gut beobachtet, Mr. Potts«, bemerkte der Kapitän trocken, während er seinen Fang sanft auf eine Decke legte, die Duncan bereithielt, und sich dann neben sie kniete.
    »Werfen Sie sie zurück, Captain«, flehte der Bootsmann.
    »Ja! Das is’ ein Zeichen! Ein verdammter Fluch, so was an Bord zu haben!«
    Der Kapitän ignorierte die abergläubischen Stimmen und zog das schwere nasse Haar aus ihrem Gesicht und von ihren Schultern. Das Murren wurde allmählich leiser, als er ihren neugierigen

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