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Ein Pony für Marie

Titel: Ein Pony für Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Gohl
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durfte seinen Apfel auch schon mal selbst in die entsprechende Wundermaschine halten.
    Wenn Marie und Ben ihren Opa auf dem Jahrmarkt besuchten, überließ er seinen Stand großzügig für eine Stunde Mama und Papa und ging mit den Kindern über die Kirmes. Dabei besuchten sie all seine Kumpels und Marie und Ben durften nach Herzenslust und kostenlos Karussell fahren, Pony reiten und Ringe werfen.
    »Diesmal fahre ich Mond-Express, ganz bestimmt!«, erklärte Ben, als die Familie ins Auto stieg. Der Mond-Express war die Sensation auf dem Jahrmarkt. Das Karussell schleuderte die Gondeln so schnell herum, dass die Fahrgäste dabei auf dem Kopf standen.
    »Darfst du doch gar nicht. Du bist erst zehn, und Mond-Express ist ab zwölf!«, hielt Marie ihm vor.
    »Wenn ein Erwachsener mitfährt, ist es ab zehn!« Ben blickte hoffnungsvoll von Mama zu Papa.
    »Also ich fahre da garantiert nicht mit!«, versicherte ihm Mama. »Sonst kriegt das Baby noch Schluckauf.« Zärtlich tätschelte Mama ihren dicken Bauch, in dem eine kleine Schwester oder ein Brüderchen für Marie und Ben heranwuchs.
    »Und ich auch nicht! Zum Astronauten bin ich nicht geeignet!«, sagte Papa lachend.
    »Ich doch!«, erklärte dagegen Ben. »Mir wird nie schlecht - höchstens mal im Bus...«
    Mama lachte. »Na, warten wir's ab. Schaut, man sieht schon das Riesenrad. Wir sollten gleich hier einen Parkplatz suchen, da hinten ist bestimmt alles voll.«
    Papa parkte auf einer etwas schlammigen Wiese. Von hier aus gab es einen Fuß- und Fahrradweg in die Fußgängerzone.
    »Wenn ich jetzt schon ein Fahrrad hätte, wäre ich schneller da«, bemerkte Marie. Ein Fahrrad war eigentlich ihr größter Wunsch und stand noch vor dem Barbie-Pferd auf dem Zettel.
    »Wenn du größer bist!«, vertröstete sie Papa.
    Marie seufzte. Sie wusste nie, ob er das von Zentimetern oder von Jahren abhängig machte. Wahrscheinlich von Zentimetern, sie war immer noch ziemlich klein. Dabei wurde sie nächste Woche schon neun.
    Aber dann vergaß Marie die Sache mit dem Fahrrad, denn nun erreichten sie die ersten Buden des Jahrmarkts. Da war sogar ein Autoscooter. Und hier...
    »Guck mal, Mama, Ponys!« Mit leuchtenden Augen sah Marie auf die bunt bemalte, runde Reitbahn, in der fünfzehn Ponys um die Runde trotteten. Die meisten hielten dabei den Kopf gesenkt und guckten nicht rechts und links. Nur ein kleiner Schimmel wirkte aufgeregt und wieherte immer wieder laut auf. »Darf ich reiten?«
    »Jetzt suchen wir erst mal Opa«, meinte Mama entschlossen. »Er sagte, er stünde irgendwo auf dem Marktplatz, ganz in der Nähe vom Mond-Express.«
    Der Mond-Express war nicht zu übersehen und überhören konnte man ihn eigentlich auch nicht. Die Fahrgäste schrien wie am Spieß, wenn sich die Gondeln überschlugen. Marie war sich nicht sicher, ob das alles nur Freudenschreie waren. Sie war jedenfalls ganz froh, dass sie hier nicht einsteigen musste. Auch Ben guckte längst nicht mehr so selbstsicher. Aber dann entdeckten beide Opas Stand gegenüber. Sie rannten los und fielen ihm um den Hals. Opa stand in einem Türchen an der Seite des Wagens und roch herrlich nach gebrannten Mandeln und Anis-Lebkuchen. Außer Mama war er der Mensch, den Marie mit Abstand am liebsten umarmte.
    »Machen wir Zuckerwatte?«, fragte sie eifrig, als sie ihn endlich losließ.
    »Wo sind die Äpfel?«, erkundigte sich Ben und nahm schon mal ein Holzstäbchen. »Kann ich meinen wieder selbst kandieren?«
    Opa schüttete zuerst etwas Zucker in Maries Lieblingsmaschine und ließ sie die Farbe für ihre Zuckerwatte aussuchen. Marie entschied sich für Pink und sah atemlos zu, wie Opa die Maschine in Gang setzte. Mit eleganten Bewegungen schwenkte er das Stäbchen wie ein Dirigent seinen Taktstock und zauberte dann eine Wolke rosa Watte hervor, die er Marie feierlich überreichte. Während Marie etwas davon um ihre Zunge wickelte und dann genoss, wie es sich im Mund wieder in kribbelnde Süße verwandelte, reichte Opa Ben einen Apfel. Er hielt ihn begeistert in die rote Zuckerlösung. Außerdem hängte Opa beiden Kindern Lebkuchenherzen um. Auf Maries stand »Süße!« und auf Bens »Mein Glückstern«.
    »Heute Abend müsst ihr zweimal Zähne putzen!«, warnte Mama, aber dann ließ sie sich selbst mit einer großen Tüte gebrannter Mandeln verwöhnen. Papa stibitzte etwas Weingummi. Opa klopfte ihm mit gespielter Strenge auf die Finger. »Nicht den Stand leer essen, sondern Süßigkeiten verkaufen!«, wies er Papa

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