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Ein Pony für Marie

Titel: Ein Pony für Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Gohl
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bestimmt.«
    Auf dem Heimweg fragte sie sich allerdings, was Hühnerfutter wohl kostete. Und Pferdefutter. Und ein Sattel. Und ein richtiger Stall für Barbie. Ob ihr Taschengeld für all das reichen würde?

Wohin mit Barbie?

    Mama und Papa hatten inzwischen natürlich auch in den Garten gesehen und Barbies Spuren entdeckt. Zum Glück hatte sich das größte Donnerwetter aber schon entladen, als Marie und Ben zurückkamen. Mama hatte nur noch etwas rote Augen, und Papa schaufelte sein Frühstück ungewöhnlich eilig in sich hinein.
    »Wir fahren gleich los, erst mal zum Kirmesplatz. Vielleicht weiß da noch jemand, wo dieser Hannes steckt.«
    Marie und Ben fürchteten zunächst, die Eltern würden sie zu Hause lassen, aber Papa sagte nichts, als die beiden auf den Rücksitz des Familienautos kletterten. Marie fragte sich, wo Barbie hier Platz finden sollte, wenn Mama und Papa ihren Besitzer wirklich fänden. Opa hatte schließlich einen großen Süßigkeitenwagen, aber Mamas und Papas Auto war ganz normal groß. Für ein Pony war da eigentlich kein Platz. Und nicht auszudenken, wenn Barbie Pferdeäpfel auf die Polster fallen ließe! Papa regte sich ja schon auf, wenn Marie nur mit einem Keks ein bisschen krümelte.
    Der Kirmesplatz war schnell erreicht und diesmal fanden sie auch sofort einen Parkplatz. Von den Ausstellern waren nur noch wenige da, eigentlich nur die Besitzer der allergrößten Fahrgeschäfte. Um das Riesenrad oder den Mond-Express abzubauen, brauchte man länger als einen Tag. Mama, die sich auf Rummelplätzen gut auskannte, steuerte sofort auf einen Mann zu, der den Abbau zu überwachen schien.
    »Sind Sie der Platzwart? Können Sie uns vielleicht sagen, wo der Mann mit dem Ponykarussell nach dieser Kirmes hingefahren ist?«
    Der Platzwart zuckte die Schultern. »Der Hannes? Keine Ahnung. Aber wahrscheinlich nach Wilstedt. Da fängt die Herbstkirmes heute an. Oder zum Louisenmarkt in Maibach. Was anderes kommt kaum infrage.«
    »Der Hannes ist in Maibach!«, mischte sich ein Arbeiter ein, der gerade ein Stück »Mond-Express« vorbei schleppte. »Hat er gestern noch erzählt. Zusammen mit dem Herbert, dem vom Süßwarenstand.«
    Maries Mutter kriegte vor Ärger ganz schmale Lippen. Der Herbert vom Süßwarenstand war Opa! Er hatte also sehr wohl gewusst, wo das Pony hingehörte.
    »Also nach Maibach!«, erklärte Papa, bevor Mamas Wut sich entladen konnte. »Die zwei nehmen wir uns vor! Der gute Hannes kann das Pony gleich heute Abend wieder abholen.«
    Marie und Ben sagten kein Wort, während Papa das Auto nach Maibach lenkte. Sie hatten nicht gedacht, dass es so leicht sein würde, Barbie wieder loszuwerden. Und Maibach war nicht einmal weit, da lag die Druckerei, in der Papa arbeitete. Nach zehn Minuten sahen sie die ersten Karussells.
    Diesmal machte es aber gar keinen Spaß, mit Mama und Papa über den Jahrmarkt zu laufen. Die beiden blieben nirgendwo stehen, sondern zogen nur zielstrebig in Richtung Kirmesmitte. Als sie Opas Stand passierten, taten sie so, als sähen sie ihn gar nicht.
    Und dann erreichten sie tatsächlich das Pony-karussell. Marie erkannte Barbies Mutti sofort wieder. Aber jetzt guckte das graue Pony genauso gelangweilt und müde wie die anderen Pferde und rief nicht mehr nach seinem Kind.
    Mama lief sofort zur Kasse und fragte nach Hannes. Der war allerdings nicht da, nur der Junge, der Marie neulich in den Sattel geholfen hatte.
    »Sie können warten, Hannes kommt gleich wieder«, meinte der Junge freundlich. »Schauen Sie sich doch solange die Pferde an. Vielleicht möchten die Kinder ja eine Runde reiten.«
    Der Junge lächelte die Kinder an und erkannte Marie dabei sofort wieder. »Bist du nicht die Enkelin vom Herbert? Das Mädchen, das unser Fohlen zum Geburtstag bekommen hat? Wie geht es ihm denn? Hast du dich gefreut?«
    Marie wollte etwas sagen, aber der Junge ließ sie nicht zu Wort kommen. Vergnügt quasselte er weiter: »Ich habe mich jedenfalls riesig gefreut. Das war doch kein Zustand hier für das kleine Fohlen. Immer im Stallwagen, ohne Platz zum Toben. Ich komme vom Land, weißt du, ich kenn mich ein bisschen aus mit Pferden. Sie brauchen frische Luft und Weiden und einen schönen, großen Stall...«
    Na, frische Luft hatte Barbie heute Nacht ja reichlich gehabt, dachte Marie. Aber was ihr jetzt wieder bevorstand...
    »Die Ponys sehen ziemlich traurig aus«, meinte plötzlich Mama.
    Der Junge nickte. »Wie würden Sie denn gucken, wenn Sie den ganzen Tag

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