Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein prickelndes Spiel (German Edition)

Ein prickelndes Spiel (German Edition)

Titel: Ein prickelndes Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
Vom Netzwerk:
dem Café gegenüber gesessen hatte.
    Verdammt!
    Alex trat aus dem Hauseingang. Wenn er daran dachte, wie nah dran er gewesen war, mit seiner Zielperson Kontakt aufzunehmen, hätte er sich ohrfeigen können.
    Das Geräusch seiner Schritte hallte von den hohen Gebäuden wider, die die lebhafte Geschäftsstraße säumten. Nicole Bennett, die Königin der Diebe, war vor drei Tagen von New York nach Baltimore geflogen. Seitdem war er ihr auf Schritt und Tritt gefolgt, ob in Dessousgeschäfte oder Restaurants. Er hatte sogar das Stundenhotel überprüft, das ihrem Hotel gegenüberlag. Aber nichts in seinem Leben, er war immerhin schon 32, hatte ihn darauf vorbereitet, welche Wirkung ihr Blick auf ihn hatte.
    “Die Augen einer Hexe”, hätte Panayiota, seine griechische Großmutter, gesagt. Schwarze Augen, die schwer zu lesen waren. Wiesen sie einen zurück? Zogen sie einen an? Wie würde er erst auf diese mandelförmigen Augen reagieren, wenn er sie dicht vor sich hätte? Die Fotos von Nicole Bennett wurden ihr in keiner Weise gerecht.
    “Vorsicht”, sagte er leise zu sich selbst, bog um eine Ecke und musste sich zwingen, sich nicht umzusehen. Das Beste war, zu ihrem Hotel zurückzukehren. Irgendwann musste sie ja zurückkommen, und dann konnte er seine Verfolgung wieder aufnehmen.
    Und wenn sie nicht zurückkam? Sie war der Typ, der sofort verschwinden würde, sobald sie Verdacht geschöpft hatte, überwacht zu werden. Er hatte heute Morgen ihr Zimmer durchsucht und dabei nichts gefunden, das irgendwelche Rückschlüsse auf die Frau zuließ. Nichts Wichtiges hatte sie zurückgelassen. Entweder trug sie all ihre persönlichen Sachen in dem großen Lederrucksack mit sich herum, oder sie hatte sie in den verschiedenen Schließfächern in den Bus- und Bahnstationen versteckt, die sie regelmäßig aufsuchte.
    Genau deshalb war sie so schwer zu überführen.
    Aber er würde es schaffen.
    Alex Cassavetes hatte bisher noch jeden gekriegt, hinter dem er her war. Aber die clevere, verführerische Nicole schlüpfte ihm immer wieder durch die Finger. Zum ersten Mal zweifelte er an seinen Fähigkeiten als Versicherungsermittler. Sie war schon ein ganz besonderer Fall. Durch Steckbriefe und geheime Rundbriefe an alle Polizeistationen würde man sie nicht erwischen. Meist heftete sie sich an die Fersen anderer Diebe und nahm ihnen dann ihre Beute ab.
    Aber er würde sie erwischen.
    Er betrat das schäbige Hotel, in dem sie wohnte, und lief schnell die Treppe zum ersten Stock hoch. Er erinnerte sich nicht mehr genau daran, wann er zwei und zwei zusammengezählt hatte und schließlich Nicole Bennett verdächtigte. Er war damals der Bande von Christine Bowman auf der Spur, die Diamanten gestohlen hatte. Nach drei Monaten konnte er sie endlich stellen. Christine wurde verhaftet und später auch verurteilt, für den Diebstahl und wegen des Mordes an zwei Sicherheitsbeamten. Die Diamanten aber hatte man nie gefunden. Die Versicherung, für die Alex arbeitete, hatte viel Geld zahlen müssen. Aber irgendetwas an diesem Fall hatte ihm keine Ruhe gelassen. So hatte er sich eine ganze Nacht um die Ohren geschlagen und war seine Unterlagen noch einmal durchgegangen. Und plötzlich hatte es klick gemacht. Er hatte sich natürlich auch die Fotos angesehen, die während der Beschattung und später bei der Verhaftung gemacht worden waren. Dabei war ihm eine Frau aufgefallen, die während der Verhaftung von Christine Bowman auf der anderen Seite der Busstation stand. Diese geheimnisvolle Frau hatte keinen Verdacht auf sich gelenkt, obgleich sie aufregend aussah und schwarze Lederkleidung trug. Daraufhin hatte er sich noch die Akten von anderen Diebstählen durchgesehen, bei denen die Diebe zwar verhaftet wurden, die Beute aber unauffindbar geblieben war. Und in zwei Fällen war die dunkle Frau, wenn auch nur schemenhaft, zu erkennen gewesen. Er hatte sich dann mit Ripley Logan von der Polizei in St. Louis unterhalten, der ihm ihren Namen gab: Nicole Bennett.
    Und unter diesem Namen war die schwarz gekleidete Frau auch in diesem Hotel abgestiegen und bewohnte jetzt das Zimmer, das seinem gegenüberlag.
    Er bog um die Ecke und kam in den Flur, in dem sein Zimmer – es hatte die Nummer 107 – lag. Er steckte den Schlüssel ins Schlüsselloch, hielt aber plötzlich in der Bewegung inne. Etwas stimmte nicht. Wurde er beobachtet? Etwa aus dem Zimmer gegenüber? Durch den Türspion?
    Er stieß die Tür seines Zimmers auf und blieb stehen. Aus einem

Weitere Kostenlose Bücher