Ein prickelndes Spiel (German Edition)
Impuls heraus drehte er sich um und klopfte an die gegenüberliegende Tür. Dabei ließ er den Spion nicht aus den Augen.
Stille.
Alex grinste leicht. Er wusste, dass Nicole Bennett da war, glaubte ihre Präsens körperlich zu spüren.
Er hob schon die Hand, um noch einmal zu klopfen, als er hörte, wie sich jemand am Schloss zu schaffen machte. Die Tür ging auf, und er blickte Nicole Bennett direkt in die unergründlichen schwarzen Augen. Sie hatte sich gegen den Türrahmen gelehnt und die Arme vor der Brust verschränkt. “Ja, bitte? Was wollen Sie?”
Alex war, als hätte man ihm einen Schlag versetzt. Die Atmosphäre schien sofort elektrisch geladen, und er musste seine ganze Geistesgegenwart zusammennehmen, um sich nicht zu verraten.
Er grinste. Sie war schlau. Sie ließ sich nicht anmerken, dass sie in ihm ihren Verfolger erkannte. Aber sie hatte ihn beobachtet, das war eindeutig, denn er hatte keine Schritte gehört, bevor sie die Tür öffnete. Sie hatte ihn auch auf der Straße gesehen, und sie wusste, wer er war.
Er blickte auf den tiefen Ausschnitt ihrer Lederweste. Ihre Figur konnte einen umhauen. Nicht nur der Ansatz ihrer Brüste versprach einiges, auch die schlanken muskulösen Arme hätte Alex gern um seinen Nacken gespürt. Schließlich löste er den Blick von ihren Brüsten und sah ihr ins Gesicht, das jetzt rosig angehaucht war. “Ich habe eine Bitte. Aber, entschuldigen Sie, ich habe mich noch nicht vorgestellt. Ich bin Alex.” Wenn er gehofft hatte, sie würde sich nun ihrerseits vorstellen, so hatte er sich gründlich getäuscht. “Ich wohne auf der anderen Seite des Flurs.” Er versuchte, einen Blick in ihr Zimmer zu werfen, obgleich er es erst an diesem Morgen gründlich durchsucht hatte. “Haben Sie Handtücher? Bei mir …”
Ohne weiter zuzuhören, ging die Frau in das winzige Badezimmer und kam mit einem rauen, verwaschenen Handtuch zurück. “Hier bitte.”
“Danke.”
“Keine Ursache.” Sie schloss die Tür und legte die Kette vor.
Alex blieb noch eine ganze Zeit vor der Tür stehen. Da er nicht gehört hatte, dass sie sich entfernte, vermutete er, dass sie ihn wieder durch den Spion beobachtete. Nur mit Mühe unterdrückte er den Impuls, ihr zuzuwinken, bevor er sich schließlich umdrehte und in sein Zimmer ging.
Eine erstaunliche Frau. Sie war nicht nur in das Hotel zurückgekehrt, sondern schien auch nicht im Geringsten beunruhigt zu sein, dass er sie beschattete. Noch nie war ihm eine Frau begegnet, die so selbstsicher war. Und so aufregend.
Wer weiß, was sich daraus noch entwickeln würde.
2. KAPITEL
Nicole stand am Rand der Partygesellschaft, ihre kurze blonde Perücke saß perfekt, das schwarze Kleid war eng, aber elegant. Nicht zu auffällig, nicht zu modisch, das war ihre Devise. Plötzlich fiel ihr ihr zweitliebster Spruch ein, diesmal von Rita Mae Brown.”
Führe mich nicht in Versuchung. Den Weg dahin finde ich schon selbst.”
Alex war die personifizierte Versuchung. Und sie würde den Weg zu ihm finden, das war sonnenklar.
Sie kniff die Augen zusammen und ließ den Blick über die Menge gleiten. War keiner darunter, der so aussah, als gehöre er nicht hierher? Eine leise Stimme in ihr ließ sie nicht zur Ruhe kommen. Das Hotel und der Job sind unwichtig, sagte die Stimme. Nur Alex zählt.
Nicole schreckte aus ihren Gedanken auf, als ein Kellner ihr Champagner anbot. Sie nahm dankend ein Glas und verglich automatisch den Kellner mit Alex’ beeindruckender Erscheinung.
Alex war fast einsneunzig und erfüllte damit schon mal eine ihrer Forderungen, die sie an Männer stellte. Sein Haar war fast so dunkel wie ihr eigenes, dazu dicht und seidig. Seine Augen? Ja, seine Augen waren grün und blickten wissend und sexy. Und wenn sie an seinen gut geschnittenen Mund dachte, dann wurden ihre Brustspitzen gleich hart, und tief in ihr stieg drängendes Verlangen auf.
Sie musste zugeben, Alex war gefährlich attraktiv. Und genau aus diesem Grund hätte sie nie in das Hotel zurückkehren dürfen. Dass er Polizist war, hatte sie ihm gleich angesehen. Sie musste über sich selbst den Kopf schütteln. Als wenn sie nicht schon genügend Probleme mit ihrem Liebesleben hatte. Ein unwiderstehlicher Cop hatte ihr gerade noch gefehlt.
Sie prostete einem älteren Herrn zu, der sie schon eine ganze Weile von der anderen Seite des Raums her beobachtete. Vor sechs Stunden hatte sie Alex das erste Mal gesehen, dann hatte sie beobachtet, wie er die Tür zu seinem Zimmer
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