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Ein prickelndes Spiel (German Edition)

Ein prickelndes Spiel (German Edition)

Titel: Ein prickelndes Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
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wollen und mit dem er zum Abschied noch ein Bier trinken wollte.
    Der Schwarze Mann hatte direkt vor seinen Augen operiert.
    Plötzlich stürzten mindestens zehn Polizisten durch die Tür. “Hände hoch!”
    Johns Gesicht versteinerte sich, während er Alex unentwegt ansah. Er hob langsam die Hand, strich Nicole über den Arm, der die Pistole an seine Schläfe hielt, umfasste ihre Hand und drückte ab.
    Nicole saß hinten in einem ihr unbekannten Kombi, offenbar kein Polizeiwagen. Ihr Bruder lag neben ihr, den Kopf in ihrem Schoß. Soweit sie es beurteilen konnte, war er nicht weiter verletzt. Gerade als die Polizei den Tresorraum gestürmt hatte, war er wieder zu sich gekommen.
    Sie fuhr schaudernd zusammen. Die Polizei hatte die Männer verhaftet. John Carlon selbst war … Wieder durchlief sie ein Zittern.
    “Hier, das wärmt dich vielleicht auf.” Die Frau, die Alex als Privatdetektivin Kylie Capshaw vorgestellt hatte, hielt ihr eine Thermosflasche hin.
    “Danke.” Nicole roch erst, dann nahm sie einen ordentlichen Schluck. Das tat gut. Sofort spürte sie die wärmende und beruhigende Wirkung von Irish Cream.
    Alex tauchte neben dem Fenster auf. “Sei vorsichtig. Kylie mischt oft ein wenig Kaffee in ihren Irish Cream.”
    Sein Tonfall war spielerisch und freundschaftlich, und Nicole spürte beinahe so etwas wie Eifersucht. Sie gab die Thermosflasche wieder zurück und strich Jeremy das Haar aus der Stirn.
    “Ich werde euch beide mal allein lassen”, sagte Kylie, schraubte die Flasche wieder zu und ging nach vorne zum Fahrersitz.
    Die kleine Straße war von den blinkenden Polizeiwagen hell erleuchtet. Die Beamten hatten die Gegend abgesichert und durchsuchten momentan das Auktionshaus. Rechts neben dem Kombi hielt jetzt ein weiterer Polizeiwagen. Nicole presste die Lippen zusammen. Würde man sie jetzt verhaften?
    “Der Krankenwagen ist da.”
    Sie fuhr zusammen, merkte dann aber, dass das an ihren Bruder gerichtet war. Ein uniformierter Beamter blickte durch das Fenster.
    “Nur noch einmal”, hatte Jeremy gesagt, als er wieder zu sich gekommen war, “das sollte wirklich das letzte Mal sein. Aber ich brauchte das Geld, um ein Haus für Joanna, Justine und mich anzahlen zu können. Ich hätte es nie getan, wenn …”
    Wenn das Angebot nicht zu verlockend gewesen wäre, das John ihm gemacht hatte. Und Nicole begriff nun auch, weshalb Dark Man sie so lange in Frieden gelassen hatte. Er wollte ihre ganze Familie zerstören, das war die Rache für die Verhaftung von Christine Bowman. Erst hatte John ihren Vater verraten, dann hatte er sie beide in seinen letzten großen Coup einbeziehen und dafür verantwortlich machen wollen. Und sie hätten sich nicht dagegen wehren können, weil man sich schlecht verteidigen kann, wenn man tot ist.
    Das einzig Positive bei dieser Angelegenheit war Jeremys fester Wille, in Zukunft nichts Illegales mehr zu tun. Aber ob ihm das jetzt noch viel nützen würde?
    Jeremy sah sie an, und sie richtete den Blick fragend auf Alex.
    “Geh nur mit, Jeremy”, sagte Alex. “Ich kümmere mich um das Weitere.”
    Wieder sah ihr Bruder sie skeptisch an, aber sie nickte ihm tröstend zu. Sie wusste, sie konnten Alex vertrauen, er stand zu seinem Wort. Er hatte versprochen, dass er sie aus dem Ganzen heraushalten würde, und er würde sein Versprechen halten.
    Zögernd stand Jeremy auf und folgte dem Beamten zum Krankenwagen.
    Nicole rieb sich fröstelnd die Oberarme. Ihr war eiskalt, obgleich die Nacht warm war. Sie hatte gedacht, sie würde erleichtert sein, sich gut fühlen, weil Dark Man endlich zur Strecke gebracht war. Aber sein Ende war einfach zu schrecklich gewesen, seine Hand auf ihrer, die sie zwang, abzudrücken …
    Alex saß neben ihr, berührte sie aber nicht.
    “Ich danke dir, Alex”, sagte sie leise.
    Er sah sie an. “Wofür denn?”
    “Für …”, sie lächelte zögernd, “für alles.” Verlegen strich sie sich das Haar zurück. “Aber am meisten möchte ich dir dafür danken, dass du meinen Bruder aus dem Ganzen herausgehalten hast.”
    “Kein Problem.”
    “Nein?”
    Er sah sie nachdenklich an und grinste dann. “Na ja, vielleicht war es nicht so ganz einfach. Aber nichts, womit ich nicht fertig werden konnte.”
    Wahrscheinlich gab es sowieso wenig Situationen, in denen Alex Cassavetes nicht wusste, was zu tun war. Nicole runzelte die Stirn. Er hatte sie zwar von Anfang an interessiert, aber sie hatte ihn immer für ein bisschen langsam und zögerlich

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