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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin
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… heuchlerisch vor. Dafür werde ich mir noch eine Lösung überlegen müssen.
    Doch jetzt war anscheinend nicht die Zeit dafür, denn Vayl hatte andere Dinge im Kopf.
    »Erzähl mir mehr von dieser Seherin«, bat er. Also gingen wir den Besuch von Soheil und Zarsa noch einmal durch. Diesmal ergänzte ich das Ganze durch meine Eindrücke, und Vayl hörte aufmerksam zu und nippte immer wieder an seinem Becher, während wir erzählten.
    »Ich muss diese Zarsa aufsuchen«, entschied er. »Spricht sie Englisch?«
    Cole dachte darüber nach, während Cassandra mir einen dieser eindringlichen Blicke zuwarf, die besagten, dass wir uns bald mal unter vier Augen unterhalten sollten. »Sie hat es zumindest nicht getan, während sie hier waren«, sagte Cole schließlich.
    Vayl runzelte die Stirn. Man konnte sehen, wie sein Verlangen nach einem Gespräch mit einer Seherin mit seinem Bedürfnis nach Privatsphäre rang. Das Verlangen siegte. »Du musst mich begleiten, Cole.«
    Meine Zähne pressten sich aufeinander, und während ich versuchte, meinen Kiefer zu entspannen, ballten sich meine Hände zu Fäusten. »Und was soll ich tun, während ihr unterwegs seid?«, verlangte ich zu wissen.
    Er zuckte mit den Schultern. »Kummer reinigen? Wenn ich zurück bin, werden wir uns um unsere anderen Angelegenheiten kümmern.« Was hieß, dass wir das Café unter die Lupe nehmen würden, in dem der Zauberer - laut dem
verstorbenen Werschakal - morgen mit einigen männlichen Verwandten seinen Geburtstag feiern würde.
    Ich wollte protestieren, aber Cassandras wildes Augenbrauenwackeln brachte mich dazu, die Lippen zusammenzupressen. »Schön«, sagte ich, konnte es mir aber nicht verkneifen hinzuzufügen: »Wenn du schon dabei bist, Aufträge zu verteilen, was ist mit Cassandra und Bergman? Irgendwelche interessanten Sachen für sie, während du weg bist?«
    Vayl zeigte sich, da er nur Minuten davon entfernt war, bei einem neuen Medium nach Neuigkeiten über seine verlorenen Söhne zu forschen, selig immun gegen meinen Sarkasmus. »Eigentlich schon. Ich fand die Idee von einem abgeschirmten Anderen in unserer Mitte ziemlich brillant. Vielleicht könntet ihr zwei an einem Weg arbeiten, um diese Abschirmung sichtbar zu machen oder zu senken, so dass wir endlich die Betrüger unserer Partner festnageln können.«
    Bergman, dem vor lauter Stolz über Vayls Kompliment fast die Knöpfe vom schlichten braunen Hemd sprangen, schnellte von seinem Stuhl hoch. »Wir machen uns sofort an die Arbeit.« Er war schon halb aus der Tür, als er sich nach Cassandra umdrehte. »Und? Kommst du?«
    »Sicher.« Sie nickte den Männern zu, schenkte mir einen Beweg-deinen-Hintern-hier-rein-Blick und sagte überdeutlich: »Wir sind im Schlafzimmer der Frauen.«
    Vayl schlug Cole auf die Schulter, als wollten sie zusammen ein Bier trinken gehen. Diese plötzliche Kameraderie, die so dicht auf jede Menge Misstrauen und sogar offene Eifersucht folgte, weckte in mir das Verlangen nach einem DNS-Test. Oder zumindest wollte ich aufspringen und schreien: »Hör auf, dich so verdammt seltsam aufzuführen!«

    »Fertig?«, fragte Vayl.
    »Ähm, werden wir sie bezahlen müssen?«, fragte Cole. »Ich habe mein Geld beim Pokern verloren.« Lüge. Wenn überhaupt, war er mit ein paar Dollar mehr rausgekommen, als er vorher gehabt hatte.
    »Ach ja, Kompensation«, nickte Vayl. »Ich bin gleich zurück.« Er hüpfte förmlich aus der Küche.
    Sobald Cole sicher war, dass er uns nicht hören konnte, flüsterte er: »Vayl und fröhlich, das passt nicht zusammen. Das ist einfach unheimlich.«
    Ja. Und deprimierend. Denn er ist aus den falschen Gründen fröhlich. Mir wurde bewusst, dass ich der Grund dafür sein wollte, dass sein Grübchen an der Wange auftauchte. Seine Augen sollten immer dieses Haselnussbraun haben. Es gefiel mir, wenn er seinen Spazierstock herumwirbelte, als führe er eine riesige Blaskapelle an. Und all das würde verschwinden, sobald Zarsa ihm sagte, dass sie Hanzi und Badu auch nicht besser ausmachen konnte als Cassandra.
    »Pass genau auf, was da drin passiert«, beauftragte ich ihn. »Es muss einen Grund dafür geben, dass sich das so falsch anfühlt.«
    »Wo wir gerade beim Thema sind, ich muss mit dir reden.«
    »Okay.« Ich hatte so etwas erwartet. Hätte ihn schon früher darauf ansprechen sollen. Denn jetzt, wo wir zwei allein waren, hatte er seine Abwehr gesenkt. Und der Schmerz stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Was ist los?«, fragte ich

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