Ein Quantum Blut - Biting the Bullet
genommen hatte. Trotz der weiß gekachelten Wände, die ihm Ähnlichkeit mit einem OP verliehen, besaß der Raum eine lichkeit mit einem OP verliehen, besaß der Raum eine gemütliche Atmosphäre, die an Collegezeiten erinnerte. Die Spüle und Gerätschaften, alle aus Edelstahl, waren um eine gekachelte Arbeitsinsel angeordnet, die mit vier hohen Hockern ausgestattet worden war. Sie waren mit einem leuchtend gelben Stoff überzogen, der zu den Schranktüren passte und die Wirkung des Raums von Übelkeit erregend zu fröhlich wandelte.
Cole war auf der Suche nach Reinigungstabs für die Spülmaschine, Cassandra kratzte die Teller ab, und Cam hatte gerade mit der Geschichte angefangen, wie Dave einen Überfall geleitet hatte, bei dem ihnen zwei der wichtigsten Untergebenen des Zauberers ins Netz gegangen waren, als mein Ring eine Hitzewelle durch meinen Arm schickte.
Er ist erwacht! Auferstanden! Was auch immer! Gott, wie alt bist du denn? Puh! Ich betrachtete meine rechte Hand und versuchte mich von der prickelnden Aufregung abzulenken, durch die es mir schwerfiel zu leugnen, wie sehr ich meinen Boss während der vergangenen zwölf Stunden vermisst hatte.
Fast hätte ich den Namen des Rings geflüstert. Nicht,
weil er »Wächter« bedeutete. Sondern einfach, weil ich den Klang liebte, wenn das Wort von meinen Lippen kam. Cirilai . Wie ein Lied, ein sanfter Kuss. Und ich bewunderte sowohl die handwerkliche Kunst als auch die Kraft, die Vayls Familie in dieses Meisterstück aus Gold und Rubinen gelegt hatte, das seine Seele beschützte. Und mein Leben.
Mit dem Daumen drehte ich den Ring, beobachtete, wie die Edelsteine das Licht einfingen und wieder abgaben, tausendmal klarer und schöner, als es vorher gewesen war. Ich wünschte mir, ich könnte das mit meinem Leben machen. In letzter Zeit war da so viel, was mich verwirrte. Es gab kaum einen Tag, an dem ich mal irgendetwas sicher wusste. Vielleicht könnte ich ja wenigstens etwas Konkretes über Cirilai herausfinden. Selbst wenn Vayl die Beziehung, die er symbolisierte, nicht vollständig erklären konnte - oder wollte.
O, ich kannte die Grundlagen. In der vampirischen Welt wurden wir als eine Art Paar angesehen. Er der sverhamin, ich die avhar . Es gab gewisse Regeln, von denen ich nur wenige kannte. Er musste mir alles sagen, was ich über seine Vergangenheit wissen wollte. Im Gegenzug musste ich - mehr oder weniger - dafür sorgen, dass er nicht zu einem Tyrannen wurde, der kleinere Länder übernimmt und seine Nachbarn frisst.
Doch in unserer Verbindung gab es noch tiefere, komplexere Ebenen, von denen Vayl versprochen hatte, dass er sie mir im Laufe der Zeit enthüllen würde. Er meinte, wenn er sie mir auf einen Schlag zeigen würde, würden bei mir die Sicherungen durchbrennen. Ich hatte den Verdacht, dass ich, wenn ich die ganze Geschichte kennen würde, zum nächsten Flughafen rasen, in die Pilotenlounge einbrechen und dem ersten Uniformträger, den ich
finden konnte, meine gesamten Ersparnisse versprechen würde, wenn er mich nur so schnell wie möglich wegbrachte.
Doch selbst wenn ich feige genug war, um wegzulaufen, wusste ich doch, dass ich zurückkommen würde. Denn uns verband etwas Mächtigeres und Dauerhafteres als Gold und Rubine. Blut. Einmal in Florida, und dann noch einmal in Texas, hatte Vayl seine weichen, vollen Lippen an meine Haut gedrückt und seine Fänge in meinen Hals geschlagen. Beim ersten Mal hatte ich ihm dadurch eine Möglichkeit geboten zu überleben. Beim zweiten Mal hatte er mir die nötigen Fähigkeiten verliehen, um unzählige Leben zu retten. Doch vor allem hatten wir in diesen Momenten eine Bindung entdeckt, die so grundlegend und rein war, dass wir sie zwar stillschweigend anerkannten, aber nie darüber sprachen. Als würde sie sonst verflucht werden.
Cams Geschichte lenkte mich von diesen Gedanken ab. »Da stehe ich also und denke mir, das ist die einfachste Nummer aller Zeiten, als Dave plötzlich vortritt, um der rechten Hand des Zauberers eine Frage zu stellen. Und dieser Typ, JahAn, dreht völlig durch. Fängt an, Dave anzuschreien, der immer noch grinst, schön cool bleibt. Immerhin, was sollte der Typ schon tun? Er war schön fest verschnürt. Aber irgendwie hatte sein Freund Edris sich befreit, und er ist es, über den wir uns eigentlich Sorgen machen sollten. Aber er bleibt schön ruhig und brav auf seinem Stuhl. Zumindest dachten wir das.«
Cam sah sich im Raum um und baute so viel Spannung auf, dass sogar
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