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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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huschte zusammengekrümmt und wimmernd hinter den Sizilianer, um sich zu verstecken. Der Sizilianer schloss das Halsband um den Nacken des Gespenstes und warf Molly einen zornigen Blick zu.
    »Hey! Wenn Sie’s kaputtmachen, zahlen Sie’s!«
    Molly ignorierte ihn und sah nachdenklich auf die Horde Geister. Die bewegten sich ruhelos hin und her und hatten Angst vor ihrem Blick. Molly sah wieder zu dem Sizilianer hin.
    »Was, wenn sie alle aufwachen und sich daran erinnern, was Sie ihnen angetan haben?«
    Sie schnippte einmal mit ihren Fingern und ging dann langsam davon. Der Sizilianer kreischte schrecklich, als die Horde über ihn herfiel, aber er schrie nicht lange. Ich warf einen warnenden Blick in die Menge, für den Fall, dass jemand sich einmischen wollte, aber sie hatten alle dringend woanders zu tun. Ich holte Molly ein und ging neben ihr her.
    »Dich kann man nirgendwohin mitnehmen«, sagte ich nach einer Weile.
    »Einige Dinge werde ich verdammt nochmal nicht tolerieren«, sagte sie und sah starr geradeaus.
    »Du süßes, sentimentales, altes Ding, du«, sagte ich.
    Sie lächelte plötzlich, und es war, als ginge die Sonne auf. »Ja, das bin ich. Und ich werde die Scheiße aus allen rausprügeln, die etwas anderes sagen.«
    Die nächste Bude war ein technologisches Wunder, ganz aus blank poliertem Stahl, mit blinkenden Lichtern und elektronischen Soundeffekten. Der Standbetreiber versuchte, Passanten davon zu überzeugen, seine Bude zu betreten und sich in eine perfekte Version ihrer selbst verwandeln zu lassen. Resultate waren garantiert. Seltsamerweise schien niemand interessiert. Der Betreiber steigerte sich in seine Sache hinein, bis er vor Begeisterung Schaum vor dem Mund hatte, aber niemand hielt auch nur an, um nach dem Preis zu fragen. Ich sah Molly an.
    »Das ist doch Betrug«, sagte sie rundheraus. »Man geht in die Bude und verschwindet für immer. Was herauskommt, ist ein Ding von draußen, das in eine perfektionierte Version deiner selbst transformiert wurde. Dann geht es hinaus in die Welt und sammelt Informationen, bevor der Rest als Invasion zu uns kommt. Keiner ist seit Jahren darauf hereingefallen, aber sie versuchen es immer wieder.«
    »Wenn die Messe darüber Bescheid weiß, warum dürfen sie dann immer wieder kommen?«, fragte ich.
    Molly warf mir einen mitleidigen Blick zu. »Sie haben doch gezahlt.«
    »Ah. Natürlich. Ich Dummerchen.« Ich sah mir den Transformator an. »Ich weiß, ich bin eigentlich im Urlaub, aber ich glaube wirklich nicht, dass ich hier vor meinen Augen eine Alien-Invasion gestatten werde. Lenk mal den Betreiber ab, tu mir den Gefallen.«
    »Man kann dich nirgendwohin mitnehmen«, seufzte Molly. Sie ging zu dem Budenbesitzer hin und sah ihm wütend ins Gesicht. »Hey! Sie! Meine Schwester ist da vor zehn Minuten reingegangen und bis jetzt nicht wieder herausgekommen! Was treiben Sie da für ein Spiel?«
    Und während der Betreiber protestierte, stotternd seine Unschuld beteuerte und sogar anbot, die Bude zu öffnen, sodass Molly sehen konnte, dass ihre Schwester auf keinen Fall darin war, schlenderte ich auf die Rückseite des Stands, blickte mich beiläufig um, ob auch niemand zusah, und konzentrierte mich auf meinen Torques. Ich murmelte die aktivierenden Worte. Als ich mich konzentrierte, löste sich ein hauchdünnes Filament der goldenen, seltsamen Materie aus dem Reif und glitt über meine Schulter den Arm hinunter, bis es von meiner Fingerspitze in die Arbeitsöffnungen hinten an der Bude hüpfen konnte. Ich wirbelte das Filament herum und zerfetzte die empfindlichen Teile darin. Plötzlich blitzte eine Energieentladung auf, gefolgt von einer Wolke dichten, lilafarbenen Rauchs. Ich holte die seltsame Materie schnell in meinen Torques und wich zurück, während lilafarbener Rauch die Bude einhüllte. Der Betreiber vergaß, Molly weiter zu beruhigen, und heulte irgendwie unmenschlich auf, als er sah, was mit seinem Transformator passiert war. Er implodierte plötzlich, saugte sich selbst in das hinein, was auch immer darin passierte, und außerirdische Kräfte zogen das ganze Zeug in ihre Dimension zurück. Molly schubste den Betreiber kräftig von hinten. Er stolperte vor und wurde ebenfalls in die implodierenden Energien gesaugt. Ein paar Momente später waren sowohl Bude als auch Betreiber spurlos verschwunden und Molly und ich schon in angemessener Entfernung. Wir warfen keinen Blick zurück.
    »Ich weiß«, sagte Molly. »Es gibt Mist, den du nicht

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