Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)
tolerieren willst.«
»Verdammt richtig.«
Und genau in diesem Moment hatte die satanistische Verschwörung ihren Auftritt auf der Messe für Übernatürliche Bewaffnung. Eine Gruppe von ungefähr zwanzig großen und bedrohlich wirkenden Männern in dunklen Anzügen erschienen aus dem Nichts, schritten zielgerichtet über das Gelände und sahen durchaus so aus, als seien sie bereit, jeden niederzutrampeln, der ihnen nicht schnell genug aus dem Weg ging. Sie versuchten nicht einmal zu verstecken, wer sie waren, jeder von ihnen trug ein auf dem Kopf stehendes Kreuz an einer Halskette. Als sie näher kamen, erkannte ich, dass sie formelle Smokings trugen und perfekt maßgeschneiderte noch dazu. Es geht doch nichts über einen Smoking, um einer Bande von satanistischen Drecksäcken einen Hauch Klasse und Würde zu verleihen. Molly und ich gingen gleich mehrere Schritte zurück, um ihnen den Weg freizumachen. Sie alle schienen sehr ernst, sehr konzentriert und sehr entschlossen zu sein. Ich musste kichern.
»Alle mal hinsehen!«, rief ich. »Die sehen doch alle wie Kellner aus. Nein, wie Pinguine!«
Ich flitzte hinter sie und watschelte hinter ihnen her. Dabei flatterte ich mit den Armen an der Seite und gab klagende »Fütter mich!«-Laute in Pinguinsprache von mir. Die Menge liebte es. Sie flippten förmlich aus, lachten, jubelten und fielen in meine Pinguinlaute ein. Die Satanisten gingen einfach weiter. Sie konnten sich nicht umdrehen und nachsehen, was da los war, das hätte sie schwach aussehen lassen. Also beschleunigten sie ihre Schritte und versuchten, mich zurückzulassen. Also gab ich jetzt klagende »Wartet auf mich!«-Laute von mir, auch in Pinguinisch, und watschelte hinter ihnen her. Bis Molly mich am Arm packte und mich fortriss. Sie drängte mich gewaltsam in eine Seitengasse, aus der Sicht der Satanisten und der frenetisch applaudierenden Menge.
»Wir sind nicht hier, um Aufmerksamkeit zu erregen!«, zischte sie. »Besonders nicht die einer ganzen Bande von wahrscheinlich gut ausgebildeten satanistischen Fußsoldaten! Du bist ein Geheimagent, also verhalt dich auch geheim! Bleib in meiner Nähe und versuch, in sicherem Abstand herauszukriegen, was die Bastarde im Schilde führen. Sie wären nicht auf so offensichtliche Weise hier aufgetaucht, wenn es nicht etwas Wichtiges wäre!«
»Du meinst, sie wollen Freunde gewinnen und Leute beeinflussen?«, meinte ich. »Oder wollen sie Waffen kaufen wie alle anderen? Nein, ich weiß es! Lass uns den Kleinsten nehmen, ihn an einen privaten Ort zerren und ihm auf den Kopf hauen, bis seine Augen die Farbe wechseln oder er uns verrät, was wir wissen wollen.«
»Was ist los, Eddie?«, fragte Molly und sah mir forschend ins Gesicht. »Das klingt gar nicht wie du.«
»Lightbringer House«, erwiderte ich. »Sie haben uns davongejagt wie Hunde, die den Schwanz einklemmen. Das erlaube ich einem Haufen teufelsanbeterischer Drecksäcke nicht.«
Molly schüttelte langsam den Kopf. »Testosteron muss ein echter Fluch sein. Keiner soll wissen, dass ein Drood hier ist, erinnerst du dich? Du bist Shaman Bond. Der Gott sei Dank den Ruf hat, sich exzentrisch zu benehmen.«
Ich lächelte kurz. »Ich hab eine Menge Zeit und Anstrengungen in diesen Ruf gesteckt. So komme ich mit allen möglichen Sachen davon, die andere in Erklärungsnot brächten.«
»Du machst dieses Pinguin-Ding nicht mehr?«, versicherte sich Molly.
»Beinahe ganz sicher nicht«, antwortete ich. »Satanisten bringen nun einmal das Schlechteste in mir zum Vorschein. Nie verzeihen sie eine Miene. Wir können doch immer noch hinter ihnen herschleichen und sie ausspionieren, oder?«
»Na klar«, meinte Molly. »Mein Schleichen kann’s jederzeit mit dem ihrer Besten aufnehmen.«
Also holten wir die Satanisten wieder ein, spazierten beiläufig hinter ihnen her und beobachteten jede ihrer Bewegungen aus einer respektablen Distanz. Wir waren nicht allein. Eine Menge Leute war daran interessiert herauszufinden, warum die Satanisten auf die Waffenbörse gekommen waren. Die Smokinggruppe ging die Stände und Buden auf und ab, eine Reihe nach der anderen. Sie betrachteten das Angebot, aber sie kauften nichts. Sie schienen eher an den Leuten hinter den Verkaufstischen interessiert zu sein, besonders an Waffen-Designern und -herstellern. Ziemlich oft machten die Satanisten diesen ein mehr als großzügiges Angebot, mit ihnen zu kommen und Waffen für sie zu erfinden. Aber die meisten Waffenhersteller lehnten ab.
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