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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Satanist dieses Problem gelöst hatte. Die Menge schien ebenso beunruhigt. Es gibt Dinge, die erwartet man nicht einmal auf einer Waffenbörse zu sehen. Der Mönch nickte seinen Leuten zu und die Blutrote Garde teilte sich in zwei Gruppen, die sich zu beiden Seiten des Wegs in Position stellten, als die Satanisten davongingen. Kein Satanist sah auf den zurück, der zurückgelassen im Dreck lag. Die Blutrote Garde wartete ab, bis die Gruppe sich eine angemessene Strecke entfernt hatte, und verschwand dann wieder dorthin, woher sie gekommen waren. Das Publikum fiel über die Leiche her und plünderte alles, was er hatte, einschließlich seiner Klamotten, seiner Unterwäsche und, als nichts anderes mehr da war, sogar die Leiche selbst. Ich sah Molly an.
    »Ist ja hardcore!«, sagte sie schließlich. »Diese neuen Satanisten machen aber nicht viele Umstände, was?«
    »Was kann so wichtig sein, dass die Satanisten nicht riskieren durften, hinausgeworfen zu werden?«, fragte ich. »So wichtig, dass sie selbst einen der Ihren deswegen killen?«
    Molly zuckte mit den Achseln. »Satanisten tun halt, was Satanisten tun. Weißt du was? Ich hab Hunger. Da drüben ist eine Imbissbude. Kauf mir was.«
    »Hast du denn kein Geld mitgebracht?«
    »Warum sollte ich Geld brauchen? Ich hab’ doch dich. Kauf mir was Heißes und Scharfes und verdien dir ein paar Ich-Bin-Ein-Toller-Freund-Bonuspunkte.«
    Ich begleitete sie hinüber zu der Imbissbude, die heiße Currys mit Reis anbot und große Schüsseln dunkler Suppe, in denen Dinge schwammen. Ich sah den grinsenden Gurkha hinter der Theke an. Er trug ein »Verschlingt alle Unternehmen!«-T-Shirt.
    »Was ist das für eine Suppe?«
    »Heiß!«, erwiderte er fröhlich. »Frisch! Essen Sie!«
    Also nahmen wir zwei Schüsseln von der Suppe, gefolgt von einer Portion Rindercurry Madras und einem Vindaloo mit Huhn für Molly mit je einem Haufen farbenfrohem Pilaw-Reis. Es gab kein Essbesteck, nur Pappteller, und man verwendete die Finger. Meine waren so kalt, dass ich die Hitze sowieso kaum spürte. Ich trank die Suppe direkt aus dem Pappbecher und sie schmeckte wirklich gut. Es hätte Mulligatawny sein können, auch wenn ich noch nicht bereit war, mir anzuhören, was die Stücke möglicherweise waren, die darin schwammen. Es gibt Dinge, die ein Mensch nicht wissen sollte, wenn er ruhig schlafen will.
    Als wir uns endlich wieder unter die geschäftige Menge mischten, wurde schnell klar, dass etwas in der Luft lag. Jeder schien sicher, dass etwas Spezielles vor sich ging, auch wenn keiner wirklich sicher war, was das sein konnte. Ich fragte mich, ob die Möglichkeit bestand, dass die Drood-artige Rüstung dieses Jahr doch auftauchte. Erst war sie nur ein Thema im Stillen, dann schließlich offen, bis klar wurde, dass genau das das Thema schlechthin war. Obwohl die neue Rüstung seit Jahren angekündigt und doch nie aufgetaucht war, hatten alle das Gefühl, dass es dieses Jahr so weit sein könnte. Und keiner wollte das verpassen.
    Molly und ich folgten einem bestimmten Gerücht, direkt an den Rand der Börse, aber es stellte sich heraus, dass nur ein junger Enthusiast mit seinem neuen Exoskelett angab. Es war allerdings beeindruckend anzusehen: Eine Reihe von verstärkten Stahlklammern, die mit Mikroprozessoren verbunden waren und von einem riesigen, sperrigen Generator auf dem Rücken angetrieben wurden. Aber als der junge Erfinder ihn das erste Mal anschaltete, stotterte und hustete er, dann brach er den linken Arm des armen Teufels gleich drei Mal. Seine Schmerzenslaute wurden von dem Gelächter der Menge übertönt. Das Publikum war hart im Nehmen. Seine Assistenten versuchten noch, ihn aus dem Exoskelett zu brechen, als Molly und ich schon weitergingen.
    Weil wir gerade am Rand der Messe waren, nutzten wir die Gelegenheit und sahen uns diejenigen Teile im Angebot an, die zu groß waren, um auf der Messe selbst verkauft zu werden. Ein Senkrechtstarter nahm viel Platz des Talbodens ein, gewaltig und glänzend und mit beeindruckenden Maschinen. Ein halbes Dutzend fliegende Motorräder mit Antigrav-Generatoren statt Rädern gab es zu sehen. Selbst einen Riesenroboter, der ungefähr sechzehn Meter hoch war, fanden wir. Sie hatten ihn dazu gebracht, sich zu setzen, damit er innerhalb der Schutzschilde der Messe blieb. Natürlich war er japanisch. Dort mögen sie eben ihre Riesenroboter. Aber weil der hier von Toyota war, nahm ihn keiner wirklich ernst. Es gab auch einen enormen Kampfpanzer der

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