Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)
Hölle mithilfe der Apokalyptischen Tür auf die Welt loszulassen; all die, die ich bekämpft hatte, um die Welt zu retten. Ich hatte nicht gewusst, dass es so viele waren. Hunderte von toten Männern und Frauen umringten mich mit kalten, mitleidlosen Augen, viele von ihnen trugen noch die offenen, blutigen Wunden, an denen sie gestorben waren. Doch ich hielt ihnen stand, starrte böse um mich herum und weigerte mich, die Schuld anzunehmen, die sie mir zuweisen wollten.
»Da ist nicht einer von euch, der den Tod nicht verdient hätte!«, rief ich. »Ich habe meine Pflicht getan. Für die Familie und die Menschheit. Ihr alle musstet getötet werden.«
Und einer nach dem anderen verblasste, keiner war in der Lage, die Selbstsicherheit in meinem Blick zu ertragen.
»Harte Worte«, sagte eine letzte bekannte Stimme. »Hart und bösartig, sogar kaltherzig. Ich wusste immer, du warst ein Agent, aber ich wusste nicht, dass du so ein erfolgreicher Killer warst.«
Philip MacAlpine vom MI-13 stand vor mir, in mittlerem Alter und ein wenig zerschlagen, aber immer noch jeder Zentimeter der professionelle Spion. Ich erwiderte seinen bösen Blick. »Was zum Teufel machst du denn hier? Hat dir jemand aus deinem eigenen Department endlich in den Rücken geschossen?«
Er grinste. »Das würdest du wohl gerne wissen. Du musst mir schon meine eigenen kleinen Geheimnisse gestatten, selbst wenn du keine haben darfst. Das ist deine eigene Schuld, Eddie, was hast du auch so ein interessantes Leben geführt! Oder dir so viele faszinierende Geheimnisse angeeignet! Du musst gewusst haben, dass du die nicht für immer behalten kannst. Man darf nicht gierig sein, Eddie. Du musst ein guter Junge sein und lernen, zu teilen. Sag Walker, was du weißt. Oder du kannst sie mir sagen, das ist einfacher.«
Ich lachte ihm ins Gesicht. »Ja, klar. Den Tag müsste man aber rot im Kalender anstreichen. Wenigstens besitzt Walker ein wenig Integrität. Du hast deine Seele doch schon lange verkauft, an unzählige Herren. Ich würde dir nicht mal die Uhrzeit sagen.«
»Das verletzt mich wirklich«, murmelte Philip. »Wir sind gar nicht so verschieden, Eddie. Beide sind wir Geheimagenten und operieren im Schatten, weil wir nicht ins Licht gehören. Du hast einer uralten Familie gedient, die eigene geheime Pläne hatte, während ich ein stumpfes Instrument für Regierungspolitik war. Wir taten all die schweren und schmutzigen Dinge, die getan werden mussten, um die Welt zusammenzuhalten. Und vielleicht haben wir ein paar gute Dinge nebenher erreicht, wenn wir konnten.«
»Der Unterschied zwischen uns ist, dass ich über die Schreibtischkante hinausgesehen habe«, erwiderte ich. »Ich habe nie zugelassen, dass sich die Politik in den Weg dessen stellt, was ich tun musste. Ich habe die Menschheit vor denen beschützt, die sie ausbeuten wollten. Und es hat sich nicht gerade selten herausgestellt, dass das ausgerechnet die Politiker waren.«
»Nicht alle können sich diesen Luxus leisten«, sagte Philip. »Es muss angenehm sein, auf uns wie Götter herabzublicken und zu entscheiden, was das Beste für uns ist, während der Rest von uns in der Gosse herumkriecht und sich mit all den dreckigen kleinen Jobs die Hände schmutzig macht, für die du dir zu schade warst. Du kannst mit deiner wundervollen goldenen Rüstung so viel Chaos anrichten, wie du willst, die Situation retten und dann wieder verschwinden und uns die Aufräumarbeiten überlassen. Nun, jetzt kommen alle deine Sünden an den Tag, Eddie. Du hast eine Menge wichtiger Personen verärgert, und nun, da du ... verwundbar bist, sind sie entschlossen, dich wie eine Zitrone auszupressen. Sie wollen alles, was du weißt, und sie werden es früher oder später auch kriegen. Du bist hier gefangen, ohne Rüstung und ohne eine Familie, die dich beschützen könnte. Du bist dir selbst überlassen, Eddie, und stehst einer Legion von Folterknechten gegenüber.«
»Und wenn ich nicht reden will?«, fragte ich.
»Das ist der einzige Weg, wie du hier je herauskommen wirst«, sagte Philip. »Würdest du dich nicht gerne von all dem befreien? Frei sein, dich hinzulegen und auszuruhen und endlich deinen Frieden zu finden?«
»Frieden wird überbewertet«, sagte ich. »Und warum sollte ich gehen wollen? Das ist doch mein Heim, oder etwa nicht? Das Heim meiner Familie, Drood Hall. Es muss ein bisschen aufgeräumt werden, die Heizung muss repariert werden, und da ist ein ganzer Haufen uneingeladener Gäste, die ich
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