Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)
um eine Sanduhr herum gebaut?«, fragte ich.
Der Waffenmeister nickte unglücklich. »Dein Großonkel Francis war ein sehr durchgeknallter Mensch.«
Molly und ich kletterten wieder hinauf in die Waffenmeisterei und ließen Onkel Jack mit dem Dimensionsgenerator zurück. Er sagte, er brauche ein wenig Zeit mit dem Ding allein. Die Kletterei nach oben schien bei Weitem nicht so lang zu sein wie der Weg nach unten, vielleicht war das auch so eine Sicherheitsmaßnahme. Nachdem wir beide wieder in der Waffenmeisterei anlangten, schloss ich die Falltür und kontaktierte Ethel, um sie zu fragen, wo der Seneschall war.
»Er ist in der Einsatzzentrale, Eddie, und kommandiert alle mit Vergnügen herum. Und ich kann nur sagen, was auch immer ihr da unten in diesem Loch habt: Ich mag es nicht. Es ist viel komplizierter, als gut ist, und es macht mir Bauchschmerzen. Und ich hab’ nicht mal einen Bauch.«
Es schien keine Antwort darauf zu geben, also gingen Molly und ich durch Merlins Spiegel in die Einsatzzentrale. Wir hätten auch zu Fuß gehen können, aber die Einsatzzentrale ist am anderen Ende des Herrenhauses im Südflügel und ich war nicht der Ansicht, dass wir so viel Zeit hatten. Außerdem hätten die Leute mich angehalten und mir Fragen gestellt und ich war nicht in der Stimmung, die zu beantworten. Die wachhabende Schicht in der Einsatzzentrale nickte uns kurz zu, als Molly und ich aus dem Nichts erschienen, was ein Anzeichen dafür war, wie sehr sich die Dinge geändert hatten. Der Einsatzleiter ist Howard, ein zugeknöpfter Kerl in einem zugeknöpften Anzug, der ihm nicht steht. Er nickte mir schnell zu und widmete sich wieder dem Studium seiner Monitore. Howard hat unglaubliche organisatorische Fähigkeiten und besitzt echte Leidenschaft, wenn es um die Familiensicherheit geht. Er war einer der besten Laborassistenten des Waffenmeisters, aber es stellte sich heraus, dass er etwas zu ernsthaft für diese Wissenschaft war. Also hatte ihn die Matriarchin gewaltsam hierher befördert, wo er seine Rachsucht besser gegen die Feinde der Familie einsetzen konnte.
Die Einsatzzentrale ist neben dem Lageraum unser zweites Hightech-Zentrum, in dem alle Fäden der Verteidigungen des Herrenhauses, angefangen von Kraftfeldern bis hin zu den wirklich machtvollen Langstreckensensoren, zusammenlaufen. Der überraschend vernünftig proportionierte Raum war immer vollgepackt mit dem allerneuesten Equipment und den bestausgebildeten Technikern, die es bedienten. Aber es herrschte kein Heckmeck, auch die drängende Atmosphäre des Lageraums fehlte. Diese Leute wussten, was sie taten, und erledigten ihre verschiedenen Aufgaben ruhig und professionell. Sie standen zwischen der Familie und den äußeren Kräften, die uns bedrohten. Sie saßen in bequemen Stühlen vor technischen Geräten, die sie besser kannten als ihre Westentasche, und alles, was sie brauchten, war immer in Reichweite. Es gab eine lange Warteliste dafür, in der Einsatzzentrale arbeiten zu dürfen.
Der Seneschall wandte sich von den Kommunikationsfachleuten ab, um kurz mit Howard zu sprechen, dann kam er zu Molly und mir herüber.
»Ich habe die Armee zusammengestellt, die du haben wolltest, Edwin. Beinahe achtzig Prozent der Familie sind bereit, in den Krieg zu ziehen. Die, die zu jung oder zu alt sind, werden eine Notbesetzung bilden, um alle notwendigen Systeme in unserer Abwesenheit am Laufen zu halten. Keiner will außen vor bleiben.«
»Vielleicht sollten wir doch einige zurücklassen«, sagte ich. »Für den Fall, dass wir nicht zurückkommen.«
Der Seneschall schüttelte entschieden den Kopf. »Alle wissen, was auf dem Spiel steht, und alle wollen mit in den Kampf ziehen. Die Satanisten dürfen nicht gewinnen. Wenn sie es tun, hat es keinen Sinn zurückzukehren. Alle sind bereit, wir warten darauf, dass du uns ein Ziel nennst.«
Also erzählte ich ihm vom Zeitlosen Augenblick und auch von Alpha-Rot-Alpha, und der Seneschall bezog das in seine Maßnahmen ein. Bis zu dem Moment, in dem auf einmal William der Bibliothekar in der Einsatzzentrale auftauchte. Er trug eine Splitterschutzweste, Jeans und ein Stirnband wie Rambo und verlangte lautstark, mitkämpfen zu dürfen. Dass er immer noch Hasenpantoffeln trug, war nicht zu übersehen. Er schritt auf uns zu, sah ein wenig beunruhigt, aber entschlossen aus. Die Techniker, an denen er vorbeiging, hielten in dem inne, was sie gerade taten, und sahen ihm mit so etwas wie Überraschung, aber auch Bewunderung
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