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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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der Decke. Ich ging langsam durch das hindurch, was ich widerwillig als einen einzigen großen Generator erkannte. Es war, als wandere man durch einen Dschungel aus Technologie. Molly blieb dicht an meiner Seite. Der Waffenmeister war uns natürlich voraus und polterte mit seinen Händen im Laborkittel die Wege entlang. Er murmelte unglücklich vor sich hin.
    Maschinenteile bewegten sich ständig, hoben und senkten sich oder glitten nach links oder rechts. Andere Teile beugten sich vor, sackten in sich zusammen oder gingen irgendwie ineinander über. Einige änderten langsam ihre Form, als ob sie nicht in der Lage seien, eine einzige beizubehalten, und summten laut und irgendwie wichtig vor sich hin. Es gab sogar Teile, die mich irgendwie nachdenklich zu beobachten schienen. Ich konnte mir keinen Reim auf all das machen. Außer, dass das alles für eine Maschine, die seit Jahrzehnten nicht benutzt worden war, irgendwie sehr geschäftig wirkte. Alles, was ich sicher wusste, war, dass die Atmosphäre hier unten mir eine Scheißangst einjagte. Ich fühlte mich nicht so, als wäre ich an einem Ort, an dem es Leute geben dürfte, wo etwas so begrenztes und zerbrechliches wie ein Mensch sich hätte aufhalten sollen.
    Alle meine Instinkte schrien mir zu, mich auf der Stelle und zur Hölle nochmal aus dem Staub zu machen, solange ich konnte, oder wenigstens der Maschine ein paar ordentliche Tritte zu verpassen, damit sie wusste, wer der Boss war.
    »Du kannst abrüsten, Eddie«, sagte der Waffenmeister leise. »Wir wollen doch niemanden reizen.«
    Ich tat es widerwillig. Das Erste, was mir auffiel, war, wie warm die Höhle war, beinahe unangenehm heiß und feucht. Statik knisterte in der Luft, die nach Eisenspänen und Verbranntem roch. Molly schlang ihren Arm durch meinen hindurch und ich tätschelte geistesabwesend ihre Hand.
    »Versucht mal, nicht ganz so beeindruckt zu sein«, sagte der Waffenmeister trocken. »Das ist nur eine Maschine. Okay, hier gibt’s eine Menge, was ich noch nicht verstehe, aber das heißt nicht, dass es für die Familie nicht noch nutzbringend verwendet werden kann. Dein Großonkel Francis war ein brillanter Mann, Eddie, und nur manchmal ernsthaft gestört. Ja ... ich kann damit umgehen. Sie anschalten. Und wieder ausmachen. Alles andere geht dann von selbst, vermute ich.«
    »Wenn man bedenkt, wie schief die erste Reise gelaufen ist, warum hebt man sie dann auf?«, wollte Molly wissen. »Ich erkenne etwas potentiell echt Gefährliches, wenn ich es sehe, und ich sehe es jetzt in diesem Moment.«
    »Weil Francis immer einen Grund für alles hatte, was er tat«, erwiderte der Waffenmeister geduldig. »Es war nicht immer ein erkennbarer Grund. Alpha-Rot-Alpha war nie dazu gedacht, einfach ein Schlupfloch zu sein. Er hatte alle möglichen Ideen dafür. Er hat sie in seine Arbeitsbücher geschrieben, und wenn wir eines Tages den Code entschlüsseln, in dem er sie niederlegte, dann – auf mein Wort! – werden wir ein oder zwei Dinge wissen! Nein, Molly, Droods werfen nie etwas weg, das vielleicht eines Tages nützlich sein könnte. Und heute scheint Alpha-Rot-Alphas Tag gekommen. Ich weiß allerdings, was du meinst. Um ehrlich zu sein, nach all den Jahren wieder hier unten zu sein jagt mir eine Scheißangst ein.«
    Er blieb plötzlich vor einem gewaltigen Generator stehen, der so groß war wie ein Haus und bis an die hohe Decke reichte. Er sah aus wie ein Wasserfall, der mitten im Stürzen zu solidem Kristall gefroren war, angereichert mit glühenden Drähten, die wie bunte Venen hindurchliefen. Über und über war der Generator mit eingravierten fremdartigen Symbolen bedeckt und überall hatte man Teile von eindeutig außerirdischer Technik angebracht. Alles umgab eine riesige Sanduhr, die etwa sechs Meter hoch und aus solidem Silber und Glas gefertigt war, ein Gebilde von solch perfekter Transparenz, dass man es kaum sehen konnte. Der obere Teil der Sanduhr war voller golden schimmerndem Sand. Alles befand sich an seinem Platz, kein Goldkorn fiel in den unteren Bereich.
    »Wenn ich Alpha-Rot-Alpha aktiviere, dann wird der goldene Sand anfangen, in die untere Sektion zu rinnen. Der Generator wird uns aus dieser Realität in eine andere katapultieren. Wenn die untere Sektion voll ist, dann heißt das, wir sind angekommen. Bei der Rückkehr wird der goldene Sand wieder nach oben fliegen. Wenn ich mich recht daran erinnere, dann ist das irgendwie ... unnatürlich anzusehen.«
    »Das alles hat man also

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