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Ein rettender Engel in Hamburg Gabriel

Ein rettender Engel in Hamburg Gabriel

Titel: Ein rettender Engel in Hamburg Gabriel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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und ließ ihn mit zittrigen Beinen zurück.
    „Süßer, das war echt geil“, murmelte Konstantin atemlos und legte die Arme um den Körper seines Freundes.
    So verharrten sie, bis sich ihr Atem beruhigt hatte und Gabriel seinen Beinen wieder traute. Konstantin hauchte kleine Küsse auf seinen Nacken, bevor er sich von ihm löste und das Kondom abzog. Steif stemmte sich Gabriel hoch und betrachtete die Sauerei, die er an der Kommode hinterlassen hatte.
    „Wir müssen reden“, sagte er ruhig.
    „Du willst Schluss machen, richtig?“ Auch Konstantins Stimme klang nüchtern.
    Gabriel nickte und drehte sich um, um seinem zukünftigen Exfreund in die Augen sehen zu können.
    „Ich habe mich in einen anderen verliebt“, sagte er nüchtern.
    „Schade. Aber dann trifft es sich ja gut, dass ich ohnehin auch mit anderen Männern ficke“, erwiderte Konstantin.
    Die unglaubliche Kaltschnäuzigkeit, die Konstantin an den Tag legte, machte Gabriel sprachlos. Er war versucht gleich ins Bad zu rennen und sich den Mund auszuspülen bei dem Gedanken, dass er nicht als einziger an diesem Schwanz gelutscht hatte.
    „Lass – den Schlüssel auf dem Küchentisch liegen wenn du gehst“, murmelte er mühsam beherrscht, bevor er im Badezimmer verschwand.
    Er putzte sich die Zähne und fühlte sich danach etwas besser. Gabriel verharrte, lauschte den Geräuschen in der Wohnung und hörte nach einer Weile die Tür klappen. Erleichterung durchfuhr ihn. Langsam verließ er das Bad und ging in die Küche. Dort lag der Schlüssel auf dem Tisch, daneben ein Zettel.
    „Es war schön mit dir. Wenn du mal wieder ficken willst, ruf mich an. K.“
    Ein würdiger Abschluss für ihre etwas lieblose Beziehung. Gabriel schmiss den Brief in den Mülleimer und ging in den Flur, wo immer noch seine Klamotten auf dem Fußboden lagen. Während er sich den Slip überstreifte überlegte er, ob er wieder zu Paul fahren sollte. Doch nach kurzer Überlegung erschien ihm das in seinem frisch gefickten und verlassenen Zustand nicht richtig. Seufzend machte er es sich vor dem Fernseher gemütlich, soweit das allein überhaupt ging.
     
    In den folgenden Wochen besuchte Gabriel seinen Freund Paul regelmäßig. Sie redeten, kochten zusammen und manchmal begleitete Gabriel ihn zum Handball oder besuchte an den Wochenenden die Spiele, die Paul mit seiner Mannschaft austrug. Es wurde eine richtig schöne Männerfreundschaft, wenn nur Gabriels Gefühle nicht gewesen wären. Doch sie waren da und wurden immer tiefer, je öfter sie sich sahen.
    Manchmal glaubte Gabriel es nicht mehr aushalten zu können, in Pauls Nähe zu sein und ihn nicht küssen und berühren zu dürfen. Es gab sogar Nächte, in denen er sich vor Sehnsucht in den Schlaf weinte. Trotzdem hielt er an der Freundschaft fest, denn er konnte einfach nicht anders. Vielleicht war es Hoffnung, vielleicht auch Dummheit. Gabriel hoffte, dass seine Verliebtheit irgendwann vorbeigehen würde. So war es ja auch bei Konstantin gewesen, oder? Mit dem feinen Unterschied, dass er seinen Exfreund nie so innig geliebt hatte wie Paul.
     
    Die Wahrheit kommt ans Licht
     
    Es war wieder einmal einer dieser Tage an denen Paul froh war, dass Angela ihn verlassen hatte. Er war in sehr schlechter Stimmung nach Hause gekommen und hätte sie einfach nicht ertragen können. Heute hatte er die Beerdigung eines Babys beobachtet, was ihm richtig an die Nieren gegangen war.
    Auf dem Ohlsdorfer Friedhof gab es für Kindergräber einen gesonderten Bereich, und ausgerechnet dort hatte er zu tun gehabt als die kleine Prozession angekommen war. Paul hatte sich hinter einem Busch zurückgezogen, während der Sargträger, vermutlich der Vater, tränenüberströmt den winzigen Holzkasten in das Erdloch hinabgelassen hatte. Die Szene war so anrührend gewesen, dass auch er hatte weinen müssen.
    Jetzt war er immer noch in trauriger Stimmung und wünschte sich, Gabe wäre hier. Mit seinem Freund hätte er darüber reden können, dieser würde ihn sicher verstehen und auf andere Gedanken bringen. Überhaupt war es schön mit Gabe Zeit zu verbringen. Manchmal hatte Paul sogar merkwürdige Gedanken, wenn er mit ihm zusammen war. Dann überlegte er, wie Gabe wohl nackt aussehen oder wie sich seine Haut anfühlen würde. Aber das war natürlich Unsinn, denn schließlich stand Paul auf Frauen und Gabe auch, jedenfalls sagte er das.
    Gerade wollte er es sich auf dem Sofa gemütlich machen,

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