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Ein Ring von Tiffany - Roman

Ein Ring von Tiffany - Roman

Titel: Ein Ring von Tiffany - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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ihm forschend ins Gesicht. »Hattest du denn nie vor, eines Tages jemanden zu heiraten, den du wirklich liebst? Oder hast du das gar nicht in Betracht gezogen?«
    »Es klingt für dich vielleicht komisch, ich weiß, aber um ganz ehrlich zu sein, nein, das habe ich nicht in Betracht gezogen. Ich hatte gerade erst diesen Riesenerfolg mit meinem ersten Buch gelandet und war vollauf mit Reisen und Partymachen
und Frauen beschäftigt; Ehe war das Letzte, woran ich dachte. Was war schon groß dabei, wenn ich Tuti auf dem Papier heiratete? Sie teilt sich jetzt mit drei anderen eine billige Mietwohnung in der Lower East Side, geht zur Abendschule und hat einen Freund, der ganz nett zu sein scheint. Ich lade sie zweimal im Monat zum Mittagessen ein, und sie bringt mir ihre Wäsche, weil meine Putzfrau das für sie mit erledigt. Sie ist für mich so was wie eine Nichte oder eine kleine Schwester. Und es hat nie irgendeinen negativen Einfluss auf mein Leben gehabt... bis jetzt.«
    Selbst jetzt, drei Monate später, erinnerte sich Leigh noch an jedes Wort, das Jesse danach gesagt hatte. Wie Leigh ihn von dem Augenblick an, als sie sich in Henrys Büro begegneten, fasziniert hatte; wie seine Zuneigung und Hochachtung bei ihren gemeinsamen Arbeitsaufenthalten in den Hamptons gewachsen waren; wie er es nicht für möglich gehalten hatte, dass ihm jemand so viel bedeuten könnte. Er wüsste, sagte er, dass es alles rasend schnell ginge, aber er wolle nicht noch mehr von seiner Lebenszeit mit albernen Spielchen oder Herumbumsen vergeuden. Sie solle sich so lange Zeit lassen, wie sie brauchte, besonders in Anbetracht dessen, was mit Russell abgelaufen war (Henry hatte ihm alles erzählt), aber für ihn gäbe es von nun an nur noch sie, sie allein. Sie solle ihm lediglich sagen, ob sie das Gleiche empfinde; wenn es auch nur die leiseste Chance gebe, werde er auf sie warten. Gab es eine - leiseste - Chance? Bei der Erinnerung daran musste sie lächeln.
    Der Flug nach Los Angeles verlief ohne Zwischenfälle. Wie versprochen, erwartete Adriana sie an der Gepäckausgabe, schnatterte wie ein Maschinengewehr und platzte förmlich vor Aufregung und Ideen, was die Mädels am Wochenende alles anstellen würden.
    »Zuallererst gehen wir shoppen«, verkündete Adriana und entriegelte mit einem Knopfdruck die Türen ihres brandneuen, leuchtendroten BMW M3 Cabrios.

    »Schicke Karre!«, hauchte Emmy und strich bewundernd über den Kofferraum.
    Adriana lächelte vergnügt. »Ist sie nicht geil? In Kalifornien kein Cabrio zu fahren, ist schlicht ein Verbrechen. Das ist mein ›Unabhängigkeitsgeschenk‹ von meinen Eltern.«
    »Lass die Witze«, sagte Leigh - gottfroh, dass das frisch vereinte Trio sofort wieder nach bewährtem Muster funktionierte.
    »Von wegen«, trällerte Adriana. »Sie wollten mich in meiner Entscheidung ›bestärken‹, dass ich fortan für mich selbst sorge - ich finanziere meine Wohnung übrigens komplett aus eigenen Mitteln - tja, und so kam ich zu dem Ding hier. Ich meine, ich hätte es natürlich aus Prinzip ablehnen können, aber das wäre doch schön blöd gewesen, oder?«
    Die Mädels quetschten sich in das Cabrio, nahmen das obligatorische Mittagsmahl im Ivy ein, machten einen kurzen Abstecher zur Robertson Street, wo Emmy ein paar Babystiefel von Ugg für ihren Neffen erstand, und fuhren dann nach Venice Beach, Adrianas neuer Wohngegend. Ihr Apartment war modern, licht und luftig und sowohl vom Meer als auch von den Läden und Restaurants an der Main Street nur ein paar hundert Meter entfernt. Leigh versuchte sich zu erinnern, wann sie sich zum letzten Mal so glücklich und zufrieden gefühlt hatte; während die Mädels am ersten Glas Wein nippten und sich zum Abendessen umzogen, ging ihr auf, dass das Herzrasen, die feuchten Hände und die eingekrallten Fingernägel der Vergangenheit angehörten. Auch die Nicorettes waren Geschichte. Selbst mit dem Schlafen klappte es in den meisten Nächten. Es war kaum zu fassen, aber wenn sie ihren derzeitigen emotionalen Zustand mit einem einzigen Wort hätte beschreiben müssen, so würde es wohl entspannt lauten.
    Auf der Fahrt nach West Hollywood grölten die Mädels aufgekratzt und in Erwartung eines rauschenden Abends im Chor zu Shakira. Ihre Hochstimmung heizte sich noch weiter auf,
als Adriana beim Koi vorfuhr und wie ein Rockstar empfangen wurde, gefolgt von einem devoten Kuss auf beide Wangen und einem »Scheiße noch mal, echt umwerfend, Adriana!« seitens des im

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