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Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)

Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)

Titel: Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christel Parrinelli-Weinberger
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erteilen.
    Auf ihre Frage, wie Sandra Hendriks Tod aufgenommen habe, antwortete er ihr nur in einem knappen Satz. Anna-Lenas unmögliches Betragen verschwieg er, denn er wollte  Leonores angegriffene Nerven nicht noch mehr strapazieren.
     
     
    Nur zwei Tage nach Ludgers Ankunft in der Heimat hatte die Behörde schon einen anonymen Hinweis erhalten, dass er wieder im Land wäre. Daher war es auch kein Wunder, dass am Vormittag zwei Beamte vor Leonores Haustür standen, die nach einem kurzen Gespräch mit Ludger, ihn mit aufs Revier nahmen. Betrübt schaute Leonore Maurer dem Trio hinterher. Sie hoffte inständig, dass sie ihren Sohn recht bald wiedersah …
     
    Nach etwa zweistündigem Verhör konnte Ludger wieder nach Hause gehen. Sehr wahrscheinlich würde man ihn wegen Missbrauch von Ausweispapieren belangen, wobei er mit einer Geldstrafe davonkommen wird, weil er bisher nicht vorbestraft war. Wegen seiner Hilfe bei Hendriks Flucht aus der Psychiatrie würde man ihn unbehelligt lassen, da er sich nach §258 Absatz 6 StGB der lautet „Wer die Tat zugunsten eines Angehörigen begeht, ist straffrei“ nicht strafbar gemacht hatte.
    Ganz gleich, ob es sich um Leonore oder Sandra Maurer handelte atmeten beide nach Ludgers Rückkehr erleichtert auf. In ihren Augen trug er  an dem was geschehen war absolut keine Schuld.
     
     
     
    Unterdessen waren einige Monate ins Land gezogen. Leonore Maurer lud zu ihrem 75. Geburtstag ein. Gerne ging Sandra Mauerer wahrhaftig nicht hin, aber sie tat es trotzdem. Schließlich wollte sie die ältere Dame nicht enttäuschen. Wohl oder übel musste sie Anna-Lena mitnehmen, die selbstverständlich bei dem Ehrentag ihrer Großmutter nicht fehlen durfte. Sandra hoffte, dass es nicht gleich wieder zum Eklat kommen würde. Zumal Anna-Lena mit Sicherheit Ludger noch immer feindselig gegenüberstand. Gut, sie konnte sich auch irren, denn sie hatten Ludger seit jenem Abend nicht mehr gesehen.
     
    Am gedeckten Kaffeetisch wollte absolut keine Stimmung aufkommen. Sehr wahrscheinlich lag es daran, dass Hendrik vor ein paar Monaten erst von ihnen gegangen war. Eventuell könnten es aber auch Anna-Lenas feindselige Blicke sein, die jede noch so kleine Unterhaltung im Keim ersticken ließen.
    »Ja, meine Lieben greift doch bitte zu. Sieht ja beinahe so aus, als ob euch der Kuchen nicht schmecken würde.«
    »Aber Mutter, du müsstest doch wissen, dass ich mir aus Kuchen nicht allzu viel mache.« In Anna-Lenas Nähe blieb Ludger regelrecht jeder einzelne Bissen im Hals stecken. »Frau Maurer«, wendete er sich an Sandra. »Wie wäre es, wenn sie sich Mutter zuliebe nochmals opfern würden. Ein Stück Kuchen geht doch bestimmt noch.«
    »Wenn ich das schon höre«, regte sich Leonore auf. »Frau Maurer, Herr Maurer, offensichtlich habt ihr beide es noch immer nicht begriffen. Ihr seid miteinander verschwägert. Und deshalb wäre es auch angebracht, sich endlich zu duzen.«
    »Gerne«, lächelte Ludger. »An mir sollte es definitiv nicht liegen.«
    »An mir natürlich auch nicht«, entgegnete Sandra verlegen.
    »Ja denn, auf Du und Du.« Freundschaftlich streckte Ludger ihr die Hand entgegen, die Sandra ohne zu zögern ergriff.
    »Was bist du doch nur für eine Verräterin«, fing Anna-Lena zum Bestürzen aller zu schluchzen an. »Bestimmt wird es nicht mehr lange dauern und er wird dich, genauso wie er es mit Papa getan hat völlig in Beschlag nehmen. Ich hasse dich und diesen Mörder, den hier alle für einen Wohltäter halten, obwohl er Papa auf dem Gewissen hat.« Hysterisch weinend rannte sie aus dem Esszimmer. Sandra, die ihrer Tochter auf der Stelle folgen wollte, wurde aber von ihrem Vater daran gehindert.
    »Lass sie«, sprach er eindringlich. »Anna-Lena muss endlich erkennen, dass du ihr nicht ständig wie ein Hündchen folgst. Sie muss unbedingt begreifen lernen, dass ihr Vater unheilbarkrank war und deshalb auch gestorben ist und nicht wegen Ludger, der in der Tat sich rührend um Hendrik gekümmert hat.«
    »Es tut mir so leid Ludger«, sprach Sandra mit tränenverhangener Stimme. »Irgendwann wird Anna-Lena gewiss aus ihrer Traumwelt erwachen und erkennen, dass sie dir Unrecht tat.«
    »Mach dir deshalb bitte keine Sorgen«, entgegnete Ludger verhalten. »Ich komme mit dieser verfahrenen Situation schon klar. Anna-Lena ist noch jung. Anscheinend weiß sie gar nicht, was sie mir mit ihren unüberlegten Worten zur Last legt. Wie kränkend sie sich mir gegenüber verhält, obschon ich

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