Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)

Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)

Titel: Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christel Parrinelli-Weinberger
Vom Netzwerk:
ist stark, er kann so einiges ertragen, irgendwie ist er wie wir, nur, dass er nicht ganz so trinkfest ist, wie wir.«
    »Was nicht ist kann ja noch werden«, lachte Doc Barnes. »Sobald er wieder hier ist,  werden wir ihm das Trinken lehren.«
     
     
    Es war um die Mittagszeit als der Flieger aus den Vereinigten Staaten auf der Landebahn aufsetzte. Ludger hoffte, dass es mit der Gepäckausgabe ziemlich zügig vorangehen wird, sodass er so schnell wie möglich seine Mutter aufsuchen konnte und das obgleich ihm doch vor dem Wiedersehen Angst war. Mit Sicherheit würde es von ihrer Seite aus nur so mit Vorwürfen hageln. Gut, er hatte sich damals einfach so aus dem Staub gemacht.
    Mittlerweile sah er ja ein, dass es nicht richtig war, seine Mutter und seinen Bruder im Glauben zu lassen, dass er schon längst das Zeitliche gesegnet hätte. Selbstverständlich würde er sich für seinen Fehler bei ihr entschuldigen. Gewiss wird sie ihm auch verzeihen. Ob sie ihm aber die Beihilfe zu Hendriks Flucht aus der Psychiatrie verzeihen wird, dessen war er sich doch nicht so sicher …
     
    Etwa drei Stunden später stand Ludger mit wild klopfendem Herzen vor seinem Elternhaus. Er musste sich regelrecht Mut zusprechen, damit er den Klingelknopf auch wirklich betätigte. Nun wartete er angespannt bis man ihm die Tür öffnete.
    Es war schon ein seltsames Gefühl als er seine Mutter nach so vielen Jahren wieder sah. Am liebsten wäre er auf sie zugegangen um sie wortlos in die Arme zu schließen, aber irgendetwas hielt ihn davon ab. Eventuell waren es ja ihre Blicke, die sein bärtiges Gesicht regelrecht durchleuchteten, so als suchten sie nach etwas ganz bestimmten.
    »Ludger? Nicht wahr du bist es?«, kam es nach einer halben Ewigkeit, so kam es zumindest ihm vor, zaghaft fragend über Leonore Maurers Lippen. »Sag doch etwas. Bitte befreie mich endlich von der Ungewissheit.«
    »Es tut mir so leid Mutter«, wie angewurzelt blieb Ludger unter der Haustür stehen.
    »Wo ist Hendrik?«, wurde er nun angstvoll gefragt.
    »Hendrik ist vor ein paar Wochen für immer von uns gegangen. Ich hätte es wissen müssen«, fuhr er verbittert fort, »dass nach wie vor, noch immer nur Hendriks Wohlbefinden an erster Stelle steht.« Mit hängenden Schultern drehte er sich um. Er würde gehen, hier hatte er definitiv nichts verloren.
    »Ludger, so bleib doch hier«, konnte er hinter sich die weinende Stimme seiner Mutter vernehmen. »Wie konntest du auch nur einen Moment annehmen, dass du nicht wichtig für mich bist? Du kannst dir überhaupt nicht vorstellen, wie sehr ich seit deinem Verschwinden leide.«
    »Entschuldige Mutter, irgendwie bin ich vollkommen durcheinander. Erst Hendriks Tod und nun unser Wiedersehen nach so vielen Jahren. Ich bin völlig down.«
    »Komm mit ins Haus mein Junge und erzähle mir all das, was du in den ganzen Jahren über erlebt hast. Eventuell tut es dir ja gut, wenn du dein Herz zumindest etwas erleichtern kannst.« Bitterlich weinend umarmte Leonore ihren ältesten Sohn. Hendrik war tot, aber Ludger lebte. Leonore war dem Schicksal dankbar, dass ihr zumindest einer ihrer Söhne erhalten blieb. Sie würde alles was in ihrer Macht stand tun, damit er sich hier schon sehr bald wieder heimisch fühlen wird.
    Bei einer Tasse Kaffee versuchten Mutter und Sohn die gläserne Wand, die noch immer irgendwo zwischen ihnen stand, zu überwinden. Leicht würde es gewiss nicht werden, dennoch waren sie zuversichtlich. Irgendwie würden sie es schaffen … 
     
    Angespannt lauschte Leonore Ludgers Bericht über die letzten glücklichen Monate ihres jüngsten Sohnes. Immer wieder musste er sich dabei räuspern, da die Erinnerungen an Hendrik ihm regelrecht den Atem raubten.
    »Durch dich hat Hendrik sein Leben mit dieser schrecklichen Krankheit um vieles leichter ertragen können. Du hast definitiv all das für ihn getan, was in deiner Macht stand.« Bewegt ergriff Leonore seine Hand.
    »Ich habe es gerne getan. Hendrik und ich hatten eine wunderbare Zeit. Du hättest ihn beim Angeln sehen sollen. Er strahlte nur so vor Lebensfreude.« Mit Tränen in den Augen übergab er Leonore ein Foto. Ergriffen schaute sie auf das Bild, welches Hendrik und Ludger mit einem schwergewichtigen Lachs zeigte.
    »Noch nie habe ich Hendrik so glücklich gesehen«, schluchzte Leonore. »Danke Ludger, dass du dich ihm angenommen hast.«
    »Das habe ich doch gerne getan«, erwiderte er verhalten. »Ich habe Hendrik sehr geliebt.«
    »Hast du

Weitere Kostenlose Bücher